Colin Farrell und Regisseur Craig Gillespie über den Film Fright Night 2011 | FILM.TV

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Wer könnte für die Rolle eines richtigen Bad-Ass-Vampirs besser geeignet sein als Colin Farrell? In Fright Night (Kinostart: 6. Oktober) macht er als verführerischer und gerissener Jerry Jagd auf die nichtsahnende Nachbarschaft. Entfacht wird sein Blutdurst auch durch eine der heißesten Newcomerinnen Hollywoods – Imogen Poots in ihrer Rolle als Amy.

Colin, was reizte Sie an diesem Projekt?
In den letzten drei oder vier Jahren hatte ich fast nur dramatische Filme gedreht, einen nach dem anderen. Deswegen sagte ich zu meinem Agenten, dass er unbedingt wieder nach etwas vollkommen anderem Ausschau halten sollte. Ich wollte etwas zum Lachen, etwas, das richtig viel Spaß macht. Dann kreuzte FRIGHT NIGHT meinen Weg. Ich war anfangs allerdings skeptisch, denn als ich elf oder 12 Jahre alt war, habe ich das Original gesehen und geliebt. Besonders begeistert war ich von Chris Sarandon als Jerry, für den ich damals richtig schwärmte. Deswegen wollte ich das Drehbuch eigentlich nicht mögen als ich es las. Ein Remake von FRIGHT NIGHT erschien mir einfach keine gute Idee. Aber dann war ich natürlich doch begeistert vom Skript und erkannte sofort, was für ein Spaß dieses Projekt werden könnte.

Selbstverständlich war es von großer Bedeutung, wer die Regie übernehmen würde, denn davon hing ab, ob der Film funktioniert oder nicht. Als ich hörte, dass Craig Gillespie involviert war, und wir uns trafen, hatte ich keinen Zweifel mehr, dass die Rolle eine echte Freude werden würde. Denn diese Figur ist vollkommen zügellos und frei von menschlichen Emotionen wie Angst, Reue oder Mitgefühl. Die Drehbuchautorin Marti Noxon entwarf die Rolle auf eine ganz spezifische Art und Weise. Sie wollte Jerry als einen Vampir zeigen, der sehr viel bösartiger, brutaler und grausamer ist als die Vampire, die man in den letzten Jahren auf der Leinwand gesehen hat.

Und was war es bei Ihnen, Craig?
Ganz eindeutig Martis Drehbuch. Ich war eigentlich nicht wirklich auf der Suche nach einem Vampirfilm. Das Thema war meiner Meinung nach schon enorm präsent, außerdem arbeitete ich an der Entwicklung einiger kleinerer Projekte. Doch dann schickte man mir das Drehbuch zu FRIGHT NIGHT, das eine großartige Mischung aus Horror und Humor zu bieten hatte. Ich liebe es, verschiedene Genres unter einen Hut zu bringen! Irgendwie konnte ich nicht aufhören, an das Skript zu denken und es mir schon als Film vorzustellen, also habe ich zugegriffen.

Colin, haben Sie bewusst versucht, sich der Vampirrolle mit einem besonderen Humor zu nähern?
Nein, ich hatte nie das Gefühl, für den Witz des Films zuständig zu sein. Dafür waren eher David Tennant und Christopher Mintz-Plasse verantwortlich. Deren Figuren hatten ziemlich amüsante Dialoge, und die Jungs verstehen wirklich etwas von Comedy. Ich war der Horror, sie waren der Humor!

Craig, haben Sie als Regisseur einen Unterschied gemacht zwischen diesen beiden Elementen?
Nein, denn in erster Linie musste FRIGHT NIGHT ein Horrorfilm sein. Ich wollte sichergehen, dass sich das Publikum in einigen Szenen wirklich fürchtet und die Finger in die Kinosessel krallt. Der Humor kommt erst an zweiter Stelle, und es war ganz wichtig auszuloten, wie viel wir uns diesbezüglich erlauben konnten. In vielen Fällen lockert Lachen die spannenden Momente angenehm auf. Aber beim Schneiden entdeckten wir auch eine Szene, in der es den einen oder anderen Gag zu viel gab. Wir mussten immer aufs Neue abwiegen.
Für Colins Figur war es wichtig, dass er Spaß an der Rolle des Bösewichts hatte. Für mich sind die besten Bösewichte immer die, die auch einen gewissen Humor haben und ihr Tun bei aller Boshaftigkeit irgendwie genießen. In dieser Hinsicht ließ Colin keine Wünsche offen. Er hatte wirklich Spaß an seiner Grausamkeit.

War von Beginn an klar, dass Sie den Film in 3D drehen würden?
Schon bei meinem ersten Treffen mit den Produzenten von DreamWorks sagten sie mir, dass sie einen 3D-Film im Sinn hatten. Mir gefiel der Gedanke. Ich hatte natürlich aufwändige Großproduktionen wie „Avatar“ (AVATAR, 2009) oder „Alice im Wunderland“ (ALICE IN WONDERLAND, 2010) in 3D gesehen. Aber ich fand zur Abwechslung eben auch die Vorstellung eines Horrorfilms in 3D cool, in dem zwei Kerle einen Korridor entlanglaufen und man am liebsten um sie herum gucken würde um zu sehen, was an dessen Ende wartet. Ich war von Anfang an begeistert von dem Konzept und es machte sehr viel Spaß, auf diese Weise zu drehen.