Das Haus Am See Filmtipp

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Als Kate und Alex ihre Korrespondenz über den Briefkasten des Hauses am See fortsetzen, wird tatsächlich – unglaublicherweise – immer deutlicher, dass sie im Abstand von zwei Jahren leben. Beide versuchen Enttäuschungen in ihrem Leben zu überwinden, wollen einen neuen Anfang wagen. Durch diese ungewöhnlichen Umstände fühlen sie sich verbunden, und während die Wochen vergehen, vertrauen sie sich immer neue Einzelheiten aus ihrem Leben an: Geheimnisse, Selbstzweifel und Träume. Bis sie sich schließlich ineinander verlieben.

Deshalb beschließen sie, die Trennung zu überwinden und das Geheimnis ihrer außergewöhnlichen Verbindung zu entschlüsseln: Sie wollen sich treffen – und fordern damit das Schicksal heraus, denn indem sie die zwei getrennten Welten zusammenbringen, riskieren sie, einander endgültig zu verlieren.

ÜBER DIE PRODUKTION

Eine Lovestory – ausgehebelt von der Zeit

„,Das Haus am See‘ ist eine epische Liebesgeschichte“, sagt Sandra Bullock, die Kate Forster spielt, eine unabhängige und rationale Ärztin, die unaufhaltsam in die geheimnisvolle Romanze hineingezogen wird, obwohl hier doch offensichtlich jede Logik auf dem Kopf steht und in einer Welt für sich existiert. „Es geht um Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, um die Entscheidungen, die wir bei der Wahl des richtigen Partners treffen. Die Story lädt uns ein, an das Unmögliche zu glauben, an bestimmte Mächte, die jedes Hindernis überwinden, weil wir uns doch so sehr wünschen, dass diese beiden zusammenfinden.“

Genau dieses außergewöhnliche Konzept, diese Erzählstruktur gefielen Bullock, die das Projekt als besonders reizvoll beschreibt, „weil man es eben so noch nie gesehen hat“.

Erstmals seit ihrer explosiven Partnerschaft in „Speed“ (Speed) steht Keanu Reeves wieder mit Sandra Bullock vor der Kamera – diesmal übernimmt er die Rolle des Alex. Auch er ließ sich von dem ungewöhnlichen Konzept der Geschichte mitreißen: „Wie sie zusammenfinden, ist sehr originell und mit dem Herzen empfunden.“ Dabei stellt er fest, dass der zeitlose Idealismus, der „Das Haus am See“ prägt, einen krassen Gegensatz zu den im Hier und Jetzt angesiedelten Schauplätzen und Hauptfiguren bildet. „Ich bin diesmal durchaus kein Held, der das bedrängte Mädchen retten muss. Es geht auch nicht um Liebende, die ihr Gegenüber suchen, um einander zu ergänzen. Vielmehr geht es um zwei Menschen, die entdecken, dass sie zusammen etwas Neues schaffen können.“

Dass sie sich überhaupt finden, ist bereits eine Entwicklung, die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen konnten. Denn wer kann schon erklären, dass Kate 2006 einen Brief in den Briefkasten steckt, den Alex am selben Tag zwei Jahre zuvor herausnimmt?

Diese beiden Menschen leben jeweils ihr eigenes Leben, kommunizieren über die bodenlose Kluft hinweg, die jene zwei Jahre bilden, passen aber in jeder anderen Beziehung perfekt zueinander.

„Am Anfang sprechen sie in den Briefen ganz alltägliche Themen an, aber schon bald fragen sie zwischen den Zeilen: ,Wer bist du?‘, und das ist dann der rote Faden: Wer bist du? Alex lernt einen Menschen kennen, dem er sich anvertrauen, mit dem er seine tiefsten Geheimnisse teilen kann, und sie reagiert genauso“, sagt Reeves.

Ebenso wie Bullock war Reeves überzeugt, dass die Geschichte per E-Mail oder einem anderen Medium nicht so gut funktioniert hätte wie mit Briefen. „Schon das Briefeschreiben allein setzt voraus, dass man sich Zeit nimmt und seine Gedanken ordnet“, sagt Reeves. „So kann man sich von seiner besten Seite präsentieren, intime Gedanken formulieren. Man muss Geduld aufbringen, bis der Briefpartner den Brief erhält und antwortet. Dieses Warten, diese Sehnsucht bündeln unsere Wünsche, unser Vorhaben.“

Mithilfe der Briefe vermeiden Kate und Alex laut Bullock „das oberflächliche Larifari, das nicht ausbleibt, wenn man sich kennen lernt und sich im besten Licht darstellen will. Ohne dieses Drumherum können sie ganz sie selbst sein und vollkommen ehrlich – bis hin zu dummen Witzen und schlechter Laune: albern, wütend, wehmütig und ernsthaft. Aufgrund der ungewöhnlichen Verbindung gibt es keine Peinlichkeiten – ohne Angst vertrauen sie sich einander an, weil sie im Hinterkopf irgendwie immer noch denken: ,Das gibt es doch eigentlich gar nicht‘ oder ,Selbst wenn es das gibt, werde ich den anderen nie im Leben treffen – warum sollte ich mich also in Acht nehmen?‘ Sie verlieben sich unsterblich, weil sie keinerlei Angst haben, ihre Unzulänglichkeiten zu verbergen.“

Außerdem geht es um das Gefühl, einen Gegenstand wie den Brief in der Hand zu halten, den der andere berührt hat, weil den beiden ja sonst keinerlei physische Nähe gestattet ist.

Als sich die Korrespondenz zwischen Kate und Alex entwickelt, blüht nicht nur ihre Romanze auf, sie lernen auch spontan zu lachen. Vor allem bringen sie die spirituelle Kraft auf, ihre Probleme anzupacken, die sie in ihrem jeweiligen eigenen Leben mit sich herumtragen. Dazu Reeves: „Ich glaube gar nicht mal, dass sie sich bewusst auf die Liebe einlassen, aber sie schlagen in ihrem Leben eine neue Richtung ein – sie stellen sich ganz offen dem, was die Zukunft bringen mag.“

Kate tritt gerade eine neue Stellung an. Sie hat ihr Nest auf dem Lande verlassen und zieht nach Chicago, dessen Schönheit sie erst noch entdecken muss, denn zunächst haust sie in einem kleinen, unpersönlichen Apartment – bald hat sie das Gefühl, dass ihr die Decke auf den Kopf fällt. In Liebesdingen ist sie kompromisslos – deswegen hat sie kürzlich mit einem Mann Schluss gemacht, weil er „nicht der Richtige“ war. Doch manchmal fragt sie sich, ob es diesen „Richtigen“ für sie überhaupt gibt und wie lange sie wohl noch auf ihn warten soll.

Unterdessen vergeudet der begabte Architekt Alex sein Talent mit dem uninspirierten Entwurf für einen Wohnblock, statt weiterhin für das renommierte Designstudio zu arbeiten, das sein berühmter Architektenvater Simon Wyler leitet – diese Rolle übernimmt der international gefeierte Leinwandstar Christopher Plummer.

„Alex versucht sich von den Erwartungen zu lösen, die sein Vater für ihn privat und beruflich formuliert hat“, meint Regisseur Alejandro Agresti. „Die beiden haben sich nichts mehr zu sagen, seit der ältere Wyler berühmt und arrogant geworden ist und dadurch die Trennung von Alex’ geliebter Mutter provozierte. Seit die Familie kaputt ist, halten es Vater und Sohn kaum zusammen in einem Raum aus. Alex geht beruflich eigene Wege und will herausfinden, ob er aus dem riesigen Schatten seines Vaters treten kann, selbst wenn er dafür seine eigenen Konstruktionsträume auf Eis legen muss.“

„Beide befinden sich im Umbruch: Kate 2006 und Alex 2004“, sagt Reeves. „Beide haben in ihrem Leben dasselbe Stadium erreicht: Sie erwarten, dass etwas passiert, wissen aber nicht so recht, was das sein könnte.“

„Sie begreifen es nicht, bis sie miteinander zu kommunizieren beginnen“, sagt Bullock. „Erst dann verstehen sie, dass sie aufeinander gewartet haben.“

„Das Haus am See“ bezieht sich auf den südkoreanischen Film „Il Mare“ (2000), in dem dieses fesselnde Konzept einer Begegnung über die Grenzen der Zeit hinweg entwickelt wird. Auf dem internationalen Filmfestival im südkoreanischen Pusan war der Film ein Publikumshit – so wurden die Produzentenpartner Doug Davison und Roy Lee auf den Stoff aufmerksam – sie nahmen sich vor, die Geschichte mit ihrer Firma Vertigo Entertainment einem größeren Publikum vorzustellen.

Dazu Davison: „Eine derart ungewöhnliche und komplexe Liebesgeschichte hatte ich noch nie gesehen. Es geht um die Macht der Liebe, die das Leben eines Menschen komplett verändern kann – wir waren sofort völlig hingerissen. Es hat zwar dreieinhalb Jahre gedauert, bis wir unser Projekt auf die Beine gestellt hatten, aber ich habe mich die ganze Zeit unvermindert leidenschaftlich dafür engagiert.“

Und Lee fügt hinzu: „Wir konnten uns sofort vorstellen, den gesamten Film mit amerikanischen Darstellern und an US-Schauplätzen neu zu verfilmen, denn die Story ist absolut zeitlos – nichts darin ist typisch koreanisch oder sonstwie an eine bestimmte Kultur gebunden.“

Davison und Lee engagierten David Auburn als Drehbuchautor des Remakes. Das hat er vor allem dem emotionalen Eindruck seines Bühnenstücks „Proof“ zu verdanken, mit dem er den Pulitzerpreis gewann. Die Broadway-Inszenierung erhielt außerdem den Tony und den Drama Desk Award – 2005 wurde das Stück verfilmt. Dazu Davison: „David schreibt mitreißend, und er eignet sich vor allem für eine solche verschachtelte, ungewöhnliche Liebesgeschichte. Entsprechend lieferte er dann auch ein überragendes Skript.“

Genauso kamen die Produzenten auch auf den renommierten argentinischen Regisseur Alejandro Agresti: „Er kann genau die Emotionen auf die Leinwand bringen, die man im Kino so häufig vermisst.“ Besonders beeindruckt waren Davison und Lee von Agrestis „Valentin“ (Mutter gesucht), der anrührenden, nostalgischen Geschichte eines kleinen Jungen, der Astronaut werden will. Der von Agresti inszenierte und geschriebene Film wurde international begeistert aufgenommen und gewann den Silbernen Condor der argentinischen Filmkritiker für die Beste Regie und das Beste Originaldrehbuch sowie auf dem niederländischen Filmfestival das Goldene Kalb für die Beste Regie.

In „Das Haus am See“ geht es zwar um den Austausch zweier Liebender, die durch die Zeit getrennt sind, doch Agresti macht daraus eine Geschichte mit eindeutig optischem Schwerpunkt, der laut Bullock den Zuschauern erlaubt, „ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen und auf die Story zu übertragen, während sie sich entwickelt. Das funktioniert optisch viel einfacher, als wenn wir dem Publikum ständig mit Worten einhämmern würden, was es empfinden soll.“

„Mir gefällt, wie wir die Entwicklung der Geschichte erleben, wie wir mit der Zeit mehr über die beiden Menschen erfahren“, sagt Agresti. „Außerdem mag ich den spielerischen Umgang mit der Zeit – wie die beiden sich verlieben, während sie doch auf verschiedenen Zeitebenen leben und sich nicht treffen können. Anfangs halten sie das Briefeschreiben nur für ein Spiel, aber das Unlogische daran entwickelt eine ganz eigene Logik.“

„Hier wird das instinktive Gefühl auf den Punkt gebracht, das man empfindet, wenn plötzlich alles zusammenpasst“, sagt Bullock über ein ständig wiederkehrendes Motiv des Films. „Man erlebt etwas oder jemanden, und in dem Moment erinnert man sich blitzartig an ein Ereignis, das vielleicht schon Jahre zurückliegt, und das jetzt plötzlich durch die Umstände einen Sinn ergibt und eine Verbindung herstellt. Vielleicht muss dieses eine Ereignis eintreten, damit ein anderes geschehen kann. Aber nur selten bekommen wir den Überblick über das Ganze. Letztendlich ist das keine Frage des Schicksals, sondern der freien Entscheidung. Die beiden entscheiden sich bewusst und wollen an etwas glauben, auf das zu warten sich lohnt, obwohl alle Umstände dagegen sprechen.“

Das Leben imitiert die Kunst

Sandra Bullock und Keanu Reeves geht es genauso wie dem von ihnen gespielten Liebespaar: Sie wechseln sich im Haus am See ab. Es liegt an der ungewöhnlichen Struktur des Stoffs, dass die beiden Schauspieler eine leidenschaftliche Lovestory spielen, aber nicht gleichzeitig auf der Leinwand zu sehen sind – sie entwickeln sie vielmehr im emotionalen, intimen Dialog ihrer Korrespondenz.

Dabei kann es gewiss nicht schaden, dass Bullock und Reeves sich privat bestens verstehen – seit sie sich vor zwölf Jahren am Set des internationalen Hits „Speed“ kennen lernten, sind sie eng befreundet. Bullock spielte damals ihre erste Hauptrolle, und beide Stars wurden mit einem ganzen Strauß von MTV Awards und Nominierungen ausgezeichnet, zum Beispiel als bestes Leinwand-Duo und für den Besten Kuss.

„Ich lasse mich gern von ihr inspirieren“, sagt Reeves nicht nur in Bezug auf Bullocks Karriere, in der sie sich mittlerweile auch als Produzentin und Executive Producer profiliert, sondern auch in Bezug auf ihre privaten Interessen, zu denen auch das Restaurieren von Häusern zählt. „Wir haben zwar seitdem nicht zusammengearbeitet, halten aber Kontakt und kommen bestens miteinander aus. Ich habe mich sehr gefreut, wieder mit ihr zu drehen. Sie spielt die Kate als starke, aber auch verletzliche Frau, die mitten im Leben steht, aber auch von fernen Dingen träumt, was die Story eben sehr spannend macht. Sehr viel muss sie ganz ohne Worte ausdrücken. Aber ihre lockere Art, ihren Humor hat sie nicht verloren.“

„Keanu war mein erster Filmpartner. Ich hatte vorher schon Nebenrollen gespielt, aber bei ,Speed‘ gehörte ich dann wirklich zum Team. Ich mag ihn sehr“, antwortet Bullock. „Wir haben uns seitdem regelmäßig getroffen. Als wir mit den Proben zu ,Das Haus am See‘ begannen, fühlte ich mich sofort wie zu Hause. Wir verstehen und vertrauen uns so, wie man es schlecht in Worte fassen kann.“ Und mit einem Augenzwinkern fügt sie hinzu: „Das merkt man daran, dass wir uns ständig streiten!“

Bei den Dreharbeiten „arbeiteten wir zwar zusammen, aber eher im Vorübergehen“, erinnert sich Bullock. „Das lief ganz ähnlich wie im Drehbuch ab: Man stellt sich vor, dass Kate eigentlich nur nach links statt nach rechts schauen müsste, dann würde sie Alex vielleicht entdecken. Und wenn sie einen anderen Weg eingeschlagen hätte, wäre sie ihm begegnet, statt sich von ihm zu entfernen.“ Wobei diese Sisyphus-Arbeit des Aneinander-Vorbeigehens laut Bullock die romantische Spannung ständig steigert. „Sie sind schon so lange getrennt, und die Situation ist derart kompliziert, dass es einem das Herz bricht. Wir Zuschauer wünschen uns schließlich genauso stark wie die beiden, dass sie endlich zueinander finden.“

Regisseur Agresti achtete besonders auf die unzähligen optischen Details, mit denen er die Verbindung, die Bezugspunkte zwischen den Liebenden noch verstärken konnte. Dazu Bullock: „Jede Einstellung wurde aus ganz bestimmten Gründen so und nicht anders gefilmt, und alle Einzelheiten im Bild – ob Möbel, Bilder oder sonst ein Detail, das die Kamera erfasst – beziehen sich auch auf etwas anderes, haben Symbolcharakter, so dass Kate und Alex ständig verbunden sind, ob sie es nun merken oder nicht. Selbst wenn sie sich nicht im selben Raum befinden, kann ein von Kate ausgelöstes Ereignis Alex’ Welt beeinflussen und umgekehrt.“

Als der Winter kommt, steckt Kate spontan einen warmen roten Schal für Alex in den Briefkasten des Hauses am See, und fortan trägt er ihn – ein weiteres Element ihres Austausches. Später, als die beiden die Grenzen, aber auch das unglaubliche Potenzial ihrer Situation akzeptiert haben, kommt es zu einer anrührenden Szene: Alex sorgt für ein dringend nötiges freundliches Detail in Kates tristem Leben, indem er 2004 dort einen Baum pflanzt, wo 2006 ihr zukünftiges Apartment stehen wird – denn er weiß, dass der Schößling in zwei Jahren zu einem Baum herangewachsen sein wird, an dem sie sich freuen kann.

„Vom Bildaufbau erleben wir Alex’ und Kates Szenen so, als ob sie sich praktisch in denselben Räumen aufhalten“, sagt Reeves. Er ist aber davon überzeugt, dass vor allem die zunehmende „Intensität und Intimität ihres Dialogs“ im Zuschauer das Gefühl entwickelt, dass diese beiden Menschen, die ganz offensichtlich füreinander bestimmt sind, tatsächlich schon zusammen sind.

Dennoch wächst in den beiden die Frustration, dass sie sich so gut verstehen, aber dennoch zwei Jahre voneinander getrennt sind – das ist für sie immer schwerer zu ertragen, und Kate überlegt, ob diese ungewöhnliche Romanze ewig eine vergebliche Fantasie bleiben muss.

An diesem entscheidenden Wendepunkt taucht auf einmal ihr Ex-Verlobter Morgan wieder auf.

Morgan ist überzeugt, dass es vor Monaten zum Bruch kam, weil er sich standhaft geweigert hatte, mit Kate nach Chicago zu gehen. Er liebt sie nach wie vor und hofft auf eine weitere Chance. Er hat zwar schon mehrere Versuche gestartet, das Feuer neu zu entfachen, aber erstmals ist Kate überhaupt bereit, ihm wenigstens etwas entgegenzukommen.

Dylan Walsh kann sich derzeit in seinem Erfolg als Dr. Sean McNamara in der mit dem Golden Globe preisgekrönten Hitserie „Nip/Tuck“ (Nip/Tuck) auf dem FX Network sonnen. Als Morgan stellt er es recht geschickt an, Kate wieder zu erobern – sie hat ihn nämlich einst durchaus gemocht, und vielleicht entscheidet sie sich jetzt erneut für ihn. „Denn eigentlich gibt es an Morgan überhaupt nichts auszusetzen“, sagt Walsh. „Außer vielleicht, dass er im Gegensatz zu Alex mit beiden Beinen auf der Erde steht. Er hat keine Flausen im Kopf. Vielleicht hat er keine tiefgründige Seele wie sein Rivale, aber er liebt Kate aufrichtig, und er hat den großen Vorteil, dass er tatsächlich an ihrer Seite ist.“

Bullock stimmt Walsh zu: „Morgan ist wirklich ein ganz lieber Typ – Kates Freunde wären sehr froh, wenn die beiden wieder zusammenkämen. Er ist zugänglich, liebevoll, und er betet Kate an. Wenn sie ehrlich ist, muss sie zugeben, dass eine Frau sich gar nicht mehr wünschen kann. Doch letztlich muss man sich klar machen, dass ein Mann ein wunderbarer Mensch sein kann und trotzdem nicht zu ihr passt.“

Unterdessen behandelt Kate ihre Patienten im Krankenhaus so verantwortungsvoll und umsichtig wie bisher. Aber unmerklich verändert sie sich, und das fällt ihrer fürsorglichen Freundin und Kollegin Dr. Anna Klyczynski auf – sie wird von der iranischstämmigen Shohreh Aghdashloo gespielt, die 2004 mit ihrer Leistung in dem gefeierten „House of Sand and Fog“ (Das Haus aus Sand und Nebel) für den Oscar nominiert war.

„Anna merkt, dass Kate ein Problem hat“, sagt Aghdashloo. „Sie spürt ihr Dilemma, ohne den Grund zu kennen, und schöpft aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz, um Kate für ihre Aufgabe Mut zu machen. „Anna hat selbst eine Menge erlebt und bringt reichlich Lebenserfahrung mit. Als sie miterleben muss, wie die junge Frau dabei ist, dieselben Fehler zu begehen, die sie einst selbst gemacht hat, will sie Kate warnen, wie man es von einer Freundin erwartet. Sie hofft, Kate dadurch auf den richtigen Weg helfen.“

Die Entscheidung, den Spatz in der Hand für die unerreichbar ferne romantische Taube auf dem Dach aufzugeben, „ist ein erhebliches Risiko“, wie Reeves gern zugibt. „Aber manchmal muss man genau das tun, um weiterzukommen, sich zu verändern und die letzten Schritte in Richtung auf das entscheidende Ziel zu gehen.“

Das Haus am See

Zu Kates und Alex’ Gemeinsamkeiten zählt unter anderem ihre Begeisterung für das Haus am See.

Als Kate nach Chicago zieht, denkt sie an das Haus zurück, in dem sie wie nirgends sonst mit ihrer Seele im Einklang war. Für Alex birgt das Haus ganz andere Erinnerungen. Sein Vater hat es in glücklichen Zeiten gebaut, als noch die ganze Familie zusammen am See wohnte – das war, bevor er berühmt wurde. Jetzt stellt Alex das heruntergekommene Haus in seiner alten Pracht wieder her, um zumindest ansatzweise jenen Seelenfrieden zu finden, den er einst mit dieser Umgebung verbunden hat. Dazu Reeves: „Er möchte das Haus wieder zu seiner Heimat machen.“

Es ist kein alltägliches Haus, sondern ein ungewöhnlich schönes Refugium aus Licht und Glas über dem Wasser, abgeschieden und ganz und gar organisch mit dem See und seiner Umgebung verbunden.

„Das Design ist absolut außergewöhnlich, unbestreitbar schön, aber doch nicht der Stil, in den sich jedermann sofort verlieben würde. Nur bestimmte Menschen können sich in diesem Haus wohlfühlen. Dazu braucht man einen ganz bestimmten Geschmack“, sagt Bullock, die überzeugt ist, dass allein schon dadurch deutlich wird, wie sehr sich diese beiden Menschen ähnlich sind. „Wenn man miterlebt, wie wohl sich Kate und Alex in diesen Wänden aus Glas fühlen, ist ganz offensichtlich, dass sie sehr viel gemein haben – im Grunde ist das Haus ein Symbol für ihr gegenseitiges Verständnis.“

Bullock gibt zu: „Ich stehe total auf Architektur. Die Wirkung des Hauses erinnert mich an die Pariser Metro-Stationen von der Jahrhundertwende: sauber, minimalistisch, viel Glas und Stahl. Man könnte also meinen, das Design wirke kalt, aber wenn man es dann erlebt, wirkt es durchaus gemütlich“, sagt sie und berichtet, wie das Sonnenlicht auf den verschiedenen Ebenen des Hauses eingefangen und reflektiert wird. „Wie das Taj Mahal hat es ein Mann gebaut, der seine Frau und Familie anbetete und seine Liebe durch das Gebäude ausdrückte.“

Wochenlang durchstreiften die Filmemacher Uferregionen in Wisconsin, Michigan, Illinois und Indiana und inspizierten praktisch jeden Kilometer des gigantischen Lake Michigan, um ein Haus in der gewünschten Bauweise zu finden. Doch dann entschied man sich dafür, dieses einzigartige Haus für den Film selbst zu bauen. Der für die Drehorte verantwortliche James McAllister („Road to Perdition“, „Batman Begins“) kehrte nach Cook County/Illinois zurück, wo er vor zehn Jahren bereits in einem Naturschutzgebiet am stillen, 22 Hektar großen künstlichen Maple Lake den Film „Evil Has a Face“ gedreht hatte. Der See erwies sich als perfekter Drehort: eine von natürlicher Ruhe geprägte romantische Umgebung, die landschaftlich dem entsprach, was Agresti sich vorstellte.

„Das Haus war unser wichtigster Set, der Schlüssel zur Geschichte. Es war also sinnvoll, dass wir es uns genauso bauten, wie wir es brauchten“, sagt Produktionsdesigner Nathan Crowley, der mit „Batman Begins“ (Batman Begins, 2005) für den British Academy Award und den Preis der Art Directors Guild (Gewerkschaft der Ausstatter) nominiert wurde. Er zählt in seiner Familie bereits zur dritten Architektengeneration.

„Wir stellten uns eine Mischung aus Klassik und Moderne vor, wie Alex’ Vater sie entwerfen würde. Vieles daran erinnert an den Glaskastenstil der 1960er-Jahre, aber wir ließen uns auch von der Regency-Epoche inspirieren, die Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts in England die Baumeister inspirierte. Dadurch geben wir dem Ganzen einen romantischen, eleganten Look, und wir haben sogar ein paar Ideen von Gewächshäusern übernommen.“

Wenn Sandra Bullock darüber nachdenkt, dass Kate und Alex sich in ihrer derzeitigen Lebensphase ganz introspektiv in sich selbst zurückziehen, dann findet sie es besonders auffällig, dass das vorwiegend aus Glas bestehende Gebäude ihnen „überhaupt keine Gelegenheit bietet, sich zu verstecken. Die beiden verstecken sich mehr oder weniger vor der Welt, suchen sich aber ein Haus aus, das wie ein Präsentierteller wirkt“ – als ob schon allein ihre Anwesenheit dort ihre wahre Natur zum Vorschein bringt. „Sie fühlen sich sofort dem See, den Bäumen, dem Erdreich, der gesamten Umgebung inniglich verbunden – so als ob sie unter freiem Himmel leben würden.“

Praktisch gesehen bedeuteten die durchsichtigen Wände, „dass wir keine Chance hatten, Außen- und Innenaufnahmen zu trennen, wie das beim Film üblich ist“, erklärt Crowley. „Wir mussten alle Aufnahmen dort drehen, was auch hieß, dass wir von der Statik her statt eines Sets praktisch ein echtes Haus bauen mussten.“

In Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Bauleiter Troy Osman aus Chicago hatte Crowleys Team nur knappe sieben Wochen Zeit, um das Haus zu errichten – und das bei einer Grundfläche von 185 Quadratmetern, die auf Stahlträgern drei Meter über dem Wasserspiegel verankert wurden. Für das solide Haus verwendete man 35 Tonnen Stahl – fast 100 Zimmerleute, Schweißer und Maler waren am Bau beteiligt. „Die Größe war nicht das Problem, aber die Logistik angesichts der begrenzten Zeit, die uns zur Verfügung stand“, sagt Crowley. „Wir bauten sogar eine Heizung ein, damit unsere Schauspieler nicht frieren mussten.“

Die Bodenbeschaffenheit des Grundstücks hätte es erfordert, Fundamentpfosten zehn Meter tief ins Erdreich des Seegrunds zu treiben. Deswegen entschied sich Crowley, das Fundament „lieber auf Betonplatten zu stellen, was aber eine Installation unter Wasser erforderte.“ Also baute man um die Baustelle einen Damm, der das Wasser von der Baustelle zurückhielt, während die Arbeiter in sechs Meter Tiefe das Stahlfundament legten. „Eigentlich haben wir das Haus neben dem See gebaut, wobei uns die Leitung des Naturparks wunderbar unterstützte“, gibt er zu. „Und dann haben wir den See unter das Haus geleitet, indem wir einfach eine neue Bucht ausgehoben haben. Sobald die Baugrube ausgehoben und die Betonfundamente gegossen waren, entfernten wir den Damm und fluteten das Gelände unter dem Haus.“

Nur über eine Sache war Bullock traurig: Dass das Haus nicht komplett funktional war, so dass sie darauf verzichten musste, wirklich einzuziehen. „Ich war echt begeistert“, gibt sie zu. „Und ich war maßlos enttäuscht, als ich es nicht behalten durfte. Ich konnte es auch nicht mitnehmen und zumindest irgendwo als Gästehaus wieder aufbauen.“

Tatsächlich hielt sich das Filmteam strikt an die Richtlinien der Umweltschutzbehörde und zahlreicher Institutionen wie der Audubon Society und den Naturpark-Freunden – von den Auflagen der Baubehörde im Cook County ganz zu schweigen. Das schloss natürlich auch den Abriss mit ein: Nach dem Ende der Dreharbeiten blieb kein Stein zurück.

Chicago bietet eine authentische, architektonisch abwechslungsreiche Kulisse

Neben dem Haus am Maple Lake drehte das Team auch an etwa 40 weiteren Schauplätzen in und um Chicago. Die Filmemacher suchten sich die Stadt nicht nur wegen ihrer Lage aus, die der Geschichte perfekt entspricht, sondern auch wegen ihrer ebenso willkommenen wie berühmten baulichen Vielfalt.

Viele weltberühmte Architekten waren am Wiederaufbau der Metropole beteiligt, nachdem die Stadt 1871 in einem großen Feuer zerstört worden war. Zu ihnen zählen Frank Lloyd Wright, Daniel Burnham, Louis Sullivan und Mies van der Rohe. Crowley bestätigt: „Architektonisch gehört Chicago wirklich zu den schönsten Städten der Welt. Wer damals Rang und Namen hatte, baute in Chicago mit – deswegen ist das Zentrum von Chicago mit keiner anderen Stadt zu vergleichen.“

In „Das Haus am See“ kommen Originalschauplätze wie das bekannte Wahrzeichen der Roosevelt University zum Einsatz, die Louis Sullivan Ende der 1880er-Jahre entwarf. Hier durfte Crowley den riesigen Lesesaal der Bibliothek ins Designstudio von Alex’ Vater umfunktionieren. Hinzu kommen das Artist’s Café im Fine Arts Building in der Innenstadt, das 1885 entstand und zu den letzten noch stehenden Gebäude des Architekten Solon Beman zählt; das historische Old Colony Building, das Holabird & Roche 1894 entwarfen und das sich dadurch auszeichnet, dass es, wie McAllister sagt, „zu den ersten echten Wolkenkratzern der USA gehört“; aber auch das Wyler’s Children’s Hospital im medizinischen Komplex der University of Chicago in Hyde Park; und das Viertel Wrigleyville neben dem Stadion Wrigley Field.

Außerdem filmte das Team an der Daley Plaza, wo die berühmte Picasso-Skulptur einen der dramatischsten Momente des Films dominiert; außerdem im neu entstandenen Millennium Park in der Stadt, wo die weltbekannte Stahlskulptur „Cloud Gate“ des britischen Künstlers Anich Kapoor installiert wurde; sowie im beliebten Restaurant The Park Grill, welches das edle Restaurant Il Mare doubelt: Hier wollen sich Kate und Alex erstmals treffen.

Außerhalb der Stadt drehte das Team über eine Woche lang in dem von Alleen gesäumten Vorort Riverside, wo ein schmucker Metro-Rail-Bahnhof als Fernbahnhof herhalten muss: Hier kann Alex einen ersten flüchtigen Blick auf die Frau werfen, an die er seine Briefe schreibt.

DARSTELLER

KEANU REEVES

Alex Wyler

Reeves ist in vielen Filmgenres erfolgreich: von Komödien („Bill & Ted’s Excellent Adventure“/Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit; „Something’s Gotta Give“/Was das Herz begehrt) über dramatische Stoffe („My Own Private Idaho“/My Prviate Idaho; „The Devil’s Advocate“/Im Auftrag des Teufels) bis zu Science-Fiction und Fantasy („Matrix“-Trilogie, „Bram Stoker’s Dracula“). Reeves zählt zu den engagiertesten und ernsthaftesten Schauspielern der Branche – in nur zwei Jahrzehnten arbeitete er mit so berühmten Regisseuren wie Francis Coppola, Gus Van Sant, Taylor Hackford, Sam Raimi, Bernardo Bertolucci, Ron Howard und Lawrence Kasdan.

Aktuell begeisterte er seine Zuschauer in dem Fantasy-Thriller „Constantine“ (Constantine). Im Sommer 2006 tritt er in Richard Linklaters Verfilmung des Romans „A Scanner Darkly“ von Philip K. Dick neben Robert Downey Jr., Woody Harrelson und Winona Ryder auf.

Mit Sandra Bullock spielte Reeves erstmals in Jan de Bonts Action-Kracher „Speed“ (Speed). Neben seiner Heldenrolle in der Kult-Trilogie „The Matrix“ (Matrix), „The Matrix Reloaded“ (Matrix Reloaded) und „The Matrix Revolutions“ (Matrix Revolutions) der Wachowski Brothers zählen zu Reeves’ umfangreicher Filmografie auch „Hardball“ (Hardball); „The Gift“ (The Gift – Die dunkle Gabe); „Sweet November“ (Sweet November); „The Replacements“ (Helden aus der zweiten Reihe); „A Walk in the Clouds“ (Dem Himmel so nah); „The Devil’s Advocate“ (Im Auftrag des Teufels) mit Al Pacino und Charlize Theron; Bernardo Bertoluccis „Little Buddha“ (Little Buddha); „Much Ado About Nothing“ (Viel Lärm um nichts) mit Denzel Washington, Emma Thompson und Michael Keaton; „Bram Stoker’s Dracula“ (Bram Stokers Dracula); „My Own Private Idaho“ (My Private Idaho); Kathryn Bigelows temporeicher Action-Thriller „Point Break“ (Gefährliche Brandung); und die preisgekrönte Liebeskomödie „Something’s Gotta Give (Was das Herz begehrt) mit Jack Nicholson und Diane Keaton.

Keanu Reeves wurde im libanesischen Beirut geboren und wuchs im kanadischen Toronto auf, wo er seine erste Filmrolle in dem Hockeyfilm „Youngblood“ (Bodycheck) spielte. Auf Regionalbühnen war er in etlichen Stücken zu sehen, und er trat auch bereits im Fernsehen auf, als er schließlich nach Los Angeles zog. Eine seiner ersten Kinorollen dort war Tim Hunters „River’s Edge“ (Das Messer am Ufer).

1988 ergab sich eine weitere Chance, als Reeves die Rolle des unschuldigen Danceny in Stephen Frears’ für den Oscar nominierten „Dangerous Liaisons“ (Gefährliche Liebschaften) mit Glenn Close, John Malkovich und Michelle Pfeiffer übernahm. Dann trat er in der unkonventionellen und äußerst populären Komödie „Bill & Ted’s Excellent Adventure“ (Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit) und im Sequel „Bill & Ted’s Bogus Journey“ (Bill und Teds verrückte Reise in die Zukunft) auf. Im selben Jahr gehörte er auch zu den hervorragenden Darsteller-Ensembles in Ron Howards Komödie „Parenthood“ (Eine Wahnsinnsfamilie) und in Lawrence Kasdans „I Love You to Death“ (Ich liebe dich zu Tode). Es folgten unter anderem der Tri-Star-SF-Thriller „Johnny Mnemonic“ (Vernetzt), Andrew Davis’ Action-Film „Chain Reaction“ (Außer Kontrolle) mit „Constantine“-Partnerin Rachel Weisz, „Even Cowgirls Get the Blues“ (Even Cowgirls Get the Blues; sein erstes Projekt mit Gus Van Sant), „Permanent Record“ (The Last Song), „The Prince of Pennsylvania“ (Der Prinz von Pennsylvania) und die schwarze Komödie „Feeling Minnesota“ (Minnesota) mit Cameron Diaz.

SANDRA BULLOCK

Dr. Kate Forster

Sandra Bullock zählt zu Hollywoods begehrtesten Hauptdarstellerinnen. Aktuell war sie in Paul Haggis’ Oscar-preisgekröntem Drama „Crash“ (L.A. Crash) zu sehen, für den Bullock zusammen mit dem gesamten Ensemble von der Screen Actors Guild (Gewerkschaft der Filmschauspieler) ausgezeichnet wurde.

Zuvor trat sie in dem Hit-Sequel „Miss Congeniality 2: Armed and Fabulous“ (Miss Undercover 2) auf – der Film war das sechste Projekt, an dem sie nicht nur als Star, sondern auch als Produzentin arbeitete. Wie im ersten Teil spielte sie die hartnäckige und tollpatschige FBI-Agentin Gracie Hart. Aktuell hat sie den Thriller „Premonition“ abgedreht.

Weitere Filme der letzten Jahre: der äußerst erfolgreiche Komödienhit „Miss Congeniality“ (Miss Undercover), den sie auch produzierte, und der Psycho-Thriller „Murder by Numbers“ (Mord nach Plan), den sie auch als Executive Producer betreute. Außerdem war sie neben Ellen Burstyn, James Garner und Ashley Judd in „Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood“ (Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern) der Regie-Debütantin und Oscar-preisgekrönten Drehbuchautorin Callie Khouri zu sehen.

Nach gefeierten Auftritten in mehreren Filmen schaffte Bullock 1994 mit dem Action-Hit „Speed“ (Speed) ihren Durchbruch – erstmals trat sie mit Keanu Reeves auf. Auch ihre nächsten beiden Filme waren Erfolge bei der Kritik und an der Kinokasse: der für den Golden Globe nominierte „While You Were Sleeping“ (Während du schliefst) und „The Net“ (Das Netz). Außerdem drehte sie den Kassenknüller „Forces of Nature“ (Auf die stürmische Art) und „Hope Floats“ (Eine zweite Chance), mit dem sie ihr Debüt als Produzentin gab; „Practical Magic“ (Zauberhafte Schwestern), den sie für ihre Produktionsfirma Fortis Films auch co-produzierte; „Gun Shy“ (Ein Herz und eine Kanone), „Speed 2: Cruise Control“ (Speed 2), „Two Weeks’ Notice“ (Ein Chef zum Verlieben) mit Hugh Grant, „A Time to Kill“ (Die Jury), „In Love and War“ (In Love and War), „Two if by Sea“ (Gestohlene Herzen), „The Vanishing“ (Spurlos), „Demolition Man“ (Demolition Man), „Wrestling Ernest Hemingway“ (Walter und Frank – ein schräges Paar), „The Thing Called Love“ (The Thing Called Love – Die Entscheidung fürs Leben); und sie sprach die Miriam in dem Zeichentrickfilm „The Prince of Egypt“ (Der Prinz von Ägypten).

Ihr Debüt als Autorin/Regisseurin gab sie mit dem Kurzfilm „Making Sandwiches“. Der Film wurde 1997 auf dem Sundance Filmfestival uraufgeführt. Im Fernsehbereich betreute sie als Executive Producer die Serie „The George Lopez Show“ – derzeit läuft die fünfte Staffel auf ABC.

Sandra Bullock stammt aus Virginia. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen zählen zwei Blockbuster Entertainment Awards und zwei MTV Movie Awards für ihre Darstellung in „Speed“; Nominierungen für den Golden Globe und den American Comedy Award, zwei People’s Choice Awards und zwei Blockbuster Entertainment Awards für ihre Rolle in „Während du schliefst“; den People’s Choice Award und den Blockbuster Entertainment Award für „Die Jury“. Mit „Miss Undercover“ bekam sie eine weitere Nominierung für den Golden Globe. 1996 wurde Sandra Bullock vom Verband der US-Kinobetreiber (NATO/ShoWest) zum „Weiblichen Star des Jahres“ gewählt. 2005 wurde sie mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt, und 2006 wurde sie zum dritten Mal mit dem People’s Choice Award als „beliebtester weiblicher Filmstar“ ausgezeichnet.

DYLAN WALSH

Morgan

Walsh spielt derzeit den Dr. Sean McNamara in der beliebten Serie „Nip/Tuck“ (Nip/Tuck) über das fabelhaft skandalöse Leben von Schönheitschirurgen. Davor war er gelegentlich in der Familienserie „Everwood“ (Everwood) aufgetreten.

Sein Filmdebüt gab Walsh in John Boormans „Where the Heart Is“ (Die Zeit der bunten Vögel). Kinorollen übernahm er auch in Clint Eastwoods Thriller „Blood Work“ (Blood Work); neben Mel Gibson in Randall Wallaces epischem Vietnam-Kriegsfilm „We Were Soldiers“ (Wir waren Helden); neben Oscar-Kandidat Paul Newman in Robert Bentons bewegendem Charakterdrama „Nobody’s Fool“ (Nobody’s Fool – Auf Dauer unwiderstehlich); in Frank Marshalls Dschungelabenteuer „Congo“ (Congo) nach dem gleichnamigen Bestseller von Michael Crichton; und in der Filmversion von David Mamets Bühnenstück „Edmond“.

Weitere Filme: „Jet Boy“, Fiona MacKenzies „Deadly Little Secrets“, Joseph Zitos „Power Play“, die Independent-Filme „Par 6“ und „Chapter Zero“, der HBO-Film „Final Voyage“ (Final Voyage – Kreuzfahrtschiff auf Todeskurs) und eine Nebenrolle in Alan Aldas Komödie „Betsy’s Wedding“ (Familienehre, 1990).

Auf dem Bildschirm war er in der Serie „L.A. Sheriff“ und in dem WB-TV-Film „The Lone Ranger“ zu sehen. Über mehrere Episoden spielte er eine Gastrolle in der Serie „Presidio Med“, und in Mike Newells Pilotfilm „Jo“ durfte sich Andie MacDowell in Walsh verlieben. In Steven Bochcos Serie „Brooklyn South“ verkörperte Walsh den berühmten Cop Jimmy Doyle. Am Anfang seiner Karriere trat er gelegentlich in der beliebten Sitcom „Kate & Allie“ auf, und neben James Earl Jones übernahm er eine Rolle in der Serie „Gabriel’s Fire“ (Chicago Soul).

Dylan Walsh stammt aus Los Angeles. Beide Eltern waren im diplomatischen Dienst, und so wuchs er in Afrika, Indien und Indonesien auf. Als Walsh zehn war, ließ sich die Familie in Annandale/Virginia, einem Vorort von Washington, nieder. Schon während der Schulzeit gab er sein Profi-Debüt als Schauspieler und trat an den renommierten Theatern Arena Stage und Studio Theatre in Washington auf. An der University of Virginia studierte er Englisch, und während der Semesterferien spielte er im Ensemble der Heritage Repertory Company unter anderem in „A Midsummer Night’s Dream“ (Ein Sommernachtstraum), „Curse of the Starving Class“ (Fluch der verhungernden Klasse), „Romeo and Juliet“ (Romeo und Julia), „Death of a Salesman“ (Tod eines Handlungsreisenden) und „Our Town“ (Unsere kleine Stadt).

SHOHREH AGHDASHLOO

Dr. Anna Klyczynski

Aghdashloo erhielt eine Oscar-Nominierung für ihre Rolle als hilfsbereite und sympathische Ehefrau eines stolzen iranischen Immigranten (gespielt von Ben Kingsley) in „The House of Sand and Fog“ (Das Haus aus Sand und Nebel). Außerdem gewann sie als Beste Nebendarstellerin den Preis der Filmkritiker in Los Angeles und New York sowie der Online-Filmkritiker und den Independent Spirit Award.

In ihrer Heimat Iran war Aghdashloo eine bekannte Film- und Theaterschauspielerin. Mit 19 begann sie in der Schauspielschule in Teheran ihre Bühnenkarriere. Einige Jahre später gab sie ihr Filmdebüt in „Gozaresh“ [The Report] des renommierten Regisseurs Abbas Kiarostami. Mit diesem Auftritt gewann sie den Kritikerpreis auf dem Filmfestival in Moskau.

Nach diesem Triumph spielte sie in „Shatranje Bad“ [Chess With the Wind], der ebenfalls erfolgreich auf Filmfestivals gezeigt wurde. Ihre ersten Filme waren allerdings in ihrer Heimat verboten. Doch dann landete sie mit „Sooteh-Delan“ [Broken Hearts] des verstorbenen iranischen Filmemachers Ali Hatami einen großen Erfolg und etablierte sich als eine der bedeutendsten Schauspielerinnen des Iran.

Als sie den Höhepunkt ihrer Filmkarriere erlebte, brach das Schah-Regime zusammen. Die Teheranerin musste während der islamischen Revolution von 1978 aus ihrer Heimat fliehen. Aghdashloo ließ sich in England nieder, studierte Internationale Beziehungen an der International University Europe in Waterford und legte ihre Karriere als Schauspielerin auf Eis.

1984 trat sie erneut in einem Stück in der Farsi-Sprache auf. Es wurde auch in mehreren US-Städten aufgeführt, darunter in Los Angeles, wo die Schauspielerin ihren langjährigen Freund, den iranischen Bühnenschriftsteller Houshang Touzie, heiratete. Seitdem ist sie in etlichen seiner Werke aufgetreten. Daneben gründete sie den Drama Workshop ’79, ein Theaterensemble, das an die Revolution erinnern soll und sich auf Inszenierungen in ihrer Heimatsprache konzentriert.

Neben ihren Bühnenauftritten hat Aghdashloo auch in etlichen Independent-Filmen mitgewirkt: „Guests of Hotel Astoria“, „Twenty Bucks“ (Twenty Bucks – Geld stinkt nicht – oder doch?), „Surviving Paradise“, „Maryam“, „America So Beautiful“, „Possessed“ und „Pulse“ (die letzten beiden gehören zu einer Trilogie der sozial engagierten Filmemacherin Shirin Neshat). Sie war vor einem Jahr in dem Kassenknüller „The Exorcism of Emily Rose“ (Der Exorzismus von Emily Rose) zu sehen und übernahm aktuell eine Rolle in „X-Men: The Last Stand“ (X-Men III).

Gute Kritiken brachte ihr der Auftritt in der vierten Staffel der Emmy-preisgekrönten Serie „24“ (24) ein: Sie spielte eine muslimische Ehefrau und Mutter im terroristischen Untergrund von Los Angeles.

CHRISTOPHER PLUMMER

Simon Wyler

Kürzlich hat Plummer sein für den Tony nominiertes Gastspiel als Titelheld in Sir Jonathan Millers hoch gelobter Inszenierung von „King Lear“ (König Lear) am New Yorker Lincoln Center beendet. Seit 50 Jahren gilt Plummer als einer der renommiertesten Schauspieler des englischsprachigen Theaters, und er ist mit über 100 Spielfilmen international berühmt geworden.

Seine professionelle Laufbahn begann Plummer in seiner Heimatstadt Montreal – auf der Bühne und im Radio, sowohl auf Englisch als auch auf Französisch. Eva Le Gallienne vermittelte ihm sein New Yorker Debüt (1954). Es folgten viele Hauptrollen in gefeierten und preisgekrönten Inszenierungen am Broadway und im Londoner West End, darunter Elia Kazans Inszenierung von Archibald MacLeishs Pulitzer-preisgekröntem Stück „J.B.“ (Spiel um Job) und die Titelrolle in Anthony Burgess’ Musical „Cyrano“, mit dem Plummer seinen ersten Tony gewann. Neben „König Lear“ spielte er aktuell am Broadway auch erfolgreich in „Barrymore“, mit dem er den Tony, den Drama Desk Award, den Outer Critics Circle Award, den Edwin Booth Award, den Preis der Bostoner Kritiker, den Jefferson Award in Chicago und den Ovation Award in Los Angeles als Bester Darsteller 1997–1998 gewann. Er zählte zu den führenden Mitgliedern am britischen National Theatre unter Sir Laurence Olivier, zur Royal Shakespeare Company unter Sir Peter Hall, und in den prägenden Jahren zum Ensemble des kanadischen Stratford Festival unter Sir Tyrone Guthrie und Michael Langham. Er hat fast alle großen Rollen des klassischen Repertoires gespielt.

Plummers abwechslungsreiche Filmkarriere begann, als Sidney Lumet ihm seine erste Filmrolle in „Stage Struck“ (Eines Tages öffnet sich die Tür) anvertraute. In seiner umfangreichen Filmografie finden sich „The Sound of Music“ (Meine Lieder – meine Träume), „The Man Who Would Be King“ (Der Mann, der König sein wollte), „The Battle of Britain“ (Luftschlacht um England), „Waterloo“ (Waterloo), „The Silent Partner“ (Dein Partner ist der Tod), „Dragnet“ (Schlappe Bullen beißen nicht), „Inside Daisy Clover“ (Verdammte süße Welt), „Star Trek VI“ (Star Trek VI – Das unentdeckte Land), „Malcolm X“ (Malcolm X), „Dolores Claibourne“ (Dolores), „Wolf“ (Wolf – Das Tier im Manne), „12 Monkeys“ (12 Monkeys), „Murder by Decree“ (Mord an der Themse), „Somewhere in Time“ (Ein tödlicher Traum), Douglas McGraths „Nicholas Nickleby“ (Nicholas Nickleby) und viele andere.

Mit seinem Auftritt als TV-Journalist Mike Wallace in Michael Manns Oscar-Kandidaten „The Insider“ (The Insider) gewann Plummer die Kritikerpreise in Boston, Los Angeles, Chicago, Las Vegas und des amerikanischen Kritikerverbands. Hinzu kommen Ron Howards Oscar-preisgekrönter „A Beautiful Mind“ (A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn) und Atom Egoyans „Ararat“ (Ararat). Aktuell spielte er in Oliver Stones „Alexander“ (Alexander), „National Treasure“ (Das Vermächtnis der Tempelritter), Terrence Malicks „The New World“ (The New World), Spike Lees „Inside Man“ (Inside Man) und im Oscar-preisgekrönten Polit-Thriller „Syriana“ (Syriana).

Derzeit arbeitet er an Lord Richard Attenboroughs „Closing the Ring“.

HINTER DER KAMERA

ALEJANDRO AGRESTI

Regie

Agrestis bekanntester Film ist der bewegende „Valentin“ (Mutter gesucht): Ein kleiner Junge träumt davon, Astronaut zu werden, und bemüht sich, seine sehr verwirrende Umwelt zu verbessern. Dieser internationale Erfolg brachte Agresti als Bester Regisseur und Bester Drehbuchautor den Silbernen Condor (Cóndor de Plata) der argentinischen Filmkritiker ein. Auf dem Filmfestival Mar del Plata Film gewann er den Spezialpreis der Jury, auf dem Nederlands Film Festival das Goldene Kalb für die Beste Regie und auf dem Newport International Film Festival den Publikumspreis.

Zu Agrestis Kinotriumphen zählen außerdem „El viento se llevó lo qué“ (Das letzte Kino der Welt), „Un mundo menos peor“ [A Less Bad Word], „El acto en cuestion“ [The Act in Question], der über ein Dutzend internationaler Preise gewann, und „Buenos Aires Vice Versa“.

In „Das letzte Kino der Welt“ geht es um einen Taxifahrer aus Los Angeles, der in ein abgelegenes Dorf kommt, wo Kinofilme den einzigen Kontakt zur Außenwelt bilden. Der Film wurde auf dem Filmfestival San Sebastián mit der Goldenen Muschel ausgezeichnet, auf dem Chicago International Film Festival mit dem Silbernen Hugo, mit zwei Preisen auf dem Filmfestival in Havanna und mit der Goldenen Tulpe auf dem internationalen Filmfestival in Istanbul.

Mehrere Preise gewann Agresti auch mit der Analyse seines Geburtsorts in „Buenos Aires Vice Versa“: Er erhielt den Preis für das Beste Drehbuch und den Besten Schnitt von den argentinischen Filmkritikern, den Spezialpreis der Jury auf dem Filmfestival in Havanna und drei Preise auf dem Filmfestival im argentinischen Mar del Plata. Sein aktuellster Film „Un mundo menos peor“ wurde 2004 auf dem Filmfestival in Venedig uraufgeführt und gewann den Filmpreis „Preis der Stadt Rom“.

Agresti, Jahrgang 1961, gab sein Regiedebüt bereits als Teenager mit dem Kurzfilm „El zoológico y el cementerio“ (1978). Er drehte den Film an Wochenenden, während er als TV-Regisseur in Buenos Aires arbeitete. Um seinen Horizont zu erweitern, emigrierte er in die Niederlande, wo er 1986 seinen „El hombre que ganó la razón“ auf dem Internationalen Filmfestival Rotterdam zeigte.

Nachdem er sich in den Niederlanden einen Namen gemacht hatte, setzte er seine Karriere fort: „El amor es una mujer gorda“ (Liebe ist eine dicke Frau) gewann er 1988 den Spezialpreis der Jury auf dem Nederlands Film Festival, und „Boda secreta“ (Ein Toter kehrt zurück; auch: Heimliche Hochzeit) erhielt unter anderen internationalen Preisen das Goldene Kalb als Bester Film.

Außerdem drehte Agresti „La Cruz“, die Geschichte eines Filmkritikers, der seine Arbeit verliert und dadurch eine Familienkrise heraufbeschwört. Die beliebte Komödie „Una noche con Sabrina Love“ [A Night With Sabrina Love] ist die Story eines Teenagers, der in einer Fernsehshow unversehens einen Abend mit einer berühmten Porno-Darstellerin gewinnt. Hinzu kommen „City Life“, „Luba“ (Luba), „Historias de Figaro/Figaro Stories“, „Todos quieren ayudar a Ernesto/Everybody Wants to Help Ernest“, „Alleen maar vrienden/A Lonely Race“ und „Crà­menes modernos/Modern Crimes“.

DAVID AUBURN

Drehbuch

Auburn gewann den Pulitzerpreis und den Tony mit seinem zweiten abendfüllenden Stück „Proof“ (Der Beweis), für das nach erfolgreicher Spielzeit am Walter Kerr Theatre am Broadway im Januar 2003 der letzte Vorhang fiel. Mit 918 Aufführungen und 16 Voraufführungen war das die längste Spielzeit eines Broadway-Stücks seit fast 20 Jahren.

„Proof“ wurde am 23. Mai 2000 im Manhattan Theatre Club uraufgeführt – die Broadway-Premiere war am 24. Oktober 2000. Es erhielt als Bestes Stück außerdem den Drama Desk Award, den Lucille Lortel Award, den Drama Critics Circle Award, den Outer Critics Circle Award und den Drama League Award. Hinzu kommen der John Gassner Award für Theaterautoren, der Joseph Kesserling Prize und der Hull-Warriner Award der Dramatists Guild (Gewerkschaft der Theaterautoren). 2005 traten die Oscar-Preisträger Gwyneth Paltrow und Sir Anthony Hopkins in der Kinofassung des Stücks auf.

Auburn wurde 1969 in Chicago geboren, er wuchs in Ohio und Arkansas auf. Er studierte an der University of Chicago und nahm am Theaterautorenprogramm der Juilliard School teil, wo er Kurse bei den renommierten Theaterautoren Marsha Norman („’night, Mother“/Nacht, Mutter) und Christopher Durang („Sister Mary Ignatius Explains It All for You“/Schwester Maria Ingnatia kann alles erklären) belegte.

Sein erstes abendfüllendes Stück „Skyscraper“ wurde 1997 Off-Broadway im Greenwich House aufgeführt. Sein kurzes Stück „What Do You Believe About the Future?“ erschien in Harper’s Magazine. Weitere Stücke: „Fifth Planet“ (Premiere auf dem New York Stage and Film Festival) und „Miss You“ (HBO Comedy Arts Festival). Sein aktuellstes Werk ist „The Journals of Mihail Sebastian“, das 2004 Off-Broadway aufgeführt wurde.

Der ehemalige Guggenheim-Stipendiat Auburn gehört heute dem Beirat der Dramatists Guild of America an.

DOUG DAVISON

Produktion

Davison ließ Hollywood aufhorchen, als sich sein Spukhaus-Thriller „The Grudge“ (Der Fluch – The Grudge) mit Sarah Michelle Gellar als Riesenhit entpuppte. Als Vorlage diente ihm Takashi Shimizus japanischer Thriller „Ju-on“ (Ju-on: The Grudge). Seit Oktober 2004 hält der Kassenknüller den Rekord des besten Horror-Filmstartwochenendes aller Zeiten. Derzeit produziert Davison „The Grudge 2“ in Japan. Die Hauptrollen spielen Amber Tamblyn und Sarah Michelle Gellar, Regie führt wieder Takashi Shimizu.

Davison produzierte „The Grudge“ zusammen mit Roy Lee, seinem Partner in der Firma Vertigo Entertainment, mit der sie Filmstoffe entwickeln und produzieren. Die beiden gründeten die Firma 2000 unter dem Dach von Universal. Ihre erste Produktion, DreamWorks’ „The Ring“ (Ring; das Remake von Hideo Nakatas beliebtem japanischen Gruselfilm von 1998) war ein Jahr später weltweit ein durchschlagender Erfolg und spielte international 250 Millionen Dollar ein. Hideo Nakata inszenierte das Sequel „The Ring Two“ (Ring 2) als Remake seines japanischen Sequels „Ringu 2“/Ring 2. Der Film erreichte am Premierenwochenende im März 2005 Platz eins der Kino-Charts. Im selben Jahr produzierte Davison ein weiteres Remake eines japanischen Horrorstoffs: „Dark Water“ (Dark Water – Dunkle Wasser) ist die Verfilmung von Koji Suzukis Roman um den Spuk in einem Wohnblock. Walter Salles inszenierte, Oscar-Preisträgerin Jennifer Connelly spielte die Hauptrolle.

In der Endfertigung befindet sich die Vertigo-Produktion „The Departed“ (ein Polizei-Thriller mit Matt Damon, Jack Nicholson und Leonardo DiCaprio unter der Regie von Martin Scorsese) und „The Visiting“ (ein Remake des Science-Fiction-Klassikers „Invasion of the Body Snatchers“/Die Dämonischen von 1956 mit Nicole Kidman und Daniel Craig unter der Regie von Oliver Hirschbiegel). Davison entwickelt außerdem mehrere Projekte: „Addicted“ (einen Psycho-Thriller mit Sarah Michelle Gellar), „The Strangers“, „Coach“ (eine Familienkomödie mit Diane Keaton), „Old Boy“ und Hideo Nakatas Remake des Paranormal-Thrillers „The Entity“.

Davison stammt aus Washington/DC. Er studierte am Hamilton College im Staat New York. Nach seinem Abschluss in Englischer Literatur zog er nach New York City, wo er in die Filmbranche einstieg – zunächst als Produktionsassistent bei „Die Hard: With a Vengeance“ (Stirb langsam – Jetzt erst recht), dann als Drehbuchlektor bei New Line Cinema. Davison zog später nach Los Angeles und landete bei Mad Chance Productions, wo er unter den Fittichen von Andrew Lazar die Leitung der Entwicklungsabteilung übernahm, um dann die Leitung der Produktion zu übernehmen. Er co-produzierte „Death to Smoochy“ (Smoochy), den Adam Resnick schrieb und Danny DeVito inszenierte. Die Hauptrollen spielten Robin Williams und Edward Norton. Bei Mad Chance entwickelte Davison außerdem Projekte wie „Space Cowboys“ (Space Cowboys), „Cats & Dogs“ (Cats & Dogs – Wie Hund & Katz’) und „Confessions of a Dangerous Mind“ (Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind).

ROY LEE

Produktion

Lees erster Film als Executive Producer war Gore Verbinskis Blockbuster „The Ring“ (Ring, 2002), dessen Sequel „The Ring Two“ (Ring 2, ebenfalls von Lee als Executive Producer betreut) allein am ersten Wochenende im März 2005 über 35 Millionen Dollar einspielte und Platz eins der Kinocharts erreichte. Außerdem produzierte er 2004 den Spukhaus-Thriller „The Grudge“ (Der Fluch – The Grudge) – als Vorlage diente ihm Takashi Shimizus japanischer Thriller „Ju-on“ (Ju-on: The Grudge). Seit Oktober 2004 hält der Kassenknüller den Rekord des besten Horror-Filmstartwochenendes aller Zeiten. Derzeit produziert Davison „The Grudge 2“ in Japan. Die Hauptrollen spielen Amber Tamblyn und Sarah Michelle Gellar, Regie führt wieder Takashi Shimizu.

Lee stammt aus einer koreanisch-amerikanischen Familie und kam in Brooklyn zur Welt. Er wuchs in Bethesda/Maryland auf. Seinen Bachelor machte er an der George Washington University und seinen Abschluss in Jura an der American University. Kurze Zeit arbeitete er als Anwalt, dann zog er 1996 von Washington/DC nach Los Angeles und stieg in die Filmbranche ein. Seine erste Stelle bekam er bei der Produktionsfirma Alphaville, wo er an Filmen wie „The Mummy“ (Die Mumie), „The Jackal“ (Der Schakal) und „Michael“ (Michael) arbeitete. Aufgrund seiner Erfahrung mit der Beurteilung von Drehbüchern bei Alphaville gründete er später mit anderen die Website ScriptShark.com, über die Nachwuchsautoren die Gelegenheit bekamen, ihre Drehbücher von Branchenprofis bewerten zu lassen. Aufgrund dieses Erfolgs bekam Lee von einer Künstleragentur den Auftrag, Kurzfilme für den Vertrieb auf PCs auszuwählen.

Als unabhängiger Produzent und Entwicklungsmanager begann Lee 2001 Filme aus Japan, Korea, Hongkong und Indonesien zu importieren, um in den USA Remakes zu drehen – 2003 bezeichnete ihn ein Porträt im New Yorker als „The Remake Man“. Lee verkaufte die Filmrechte im Auftrag der asiatischen Verleiher an amerikanische Filmstudios.

Mit seinem Partner Doug Davison gründete Lee 2001 Vertigo Entertainment. Die beiden Produzenten entwickeln und produzieren etliche Projekte, darunter „The Departed“ (ein Polizei-Thriller mit Matt Damon, Jack Nicholson und Leonardo DiCaprio unter der Regie von Martin Scorsese), „The Visiting“ (ein Remake des Science-Fiction-Klassikers „Invasion of the Body Snatchers“/Die Dämonischen von 1956 mit Nicole Kidman und Daniel Craig unter der Regie von Oliver Hirschbiegel), „The Strangers“, „Coach“ (eine Familienkomödie mit Diane Keaton), „Old Boy“ und Hideo Nakatas Remake des Paranormal-Thrillers „The Entity“.

mary mcLaglen

Executive Producer

Zum sechsten Mal arbeitet Mary McLaglen mit Sandra Bullock zusammen: Als Executive Producer betreute sie auch „Two Weeks’ Notice“ (Ein Chef zum Verlieben), „Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood“ (Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern), „Practical Magic“ (Zauberhafte Schwestern), „Hope Floats“ (Eine zweite Chance) und „Miss Congeniality 2: Armed and Fabulous“ (Miss Undercover 2).

Mary McLaglen ist in der Filmbranche aufgewachsen: Sie ist die Enkelin des berühmten John-Ford-Darstellers und Oscar-Preisträgers Victor McLaglen („The Informer“/Der Verräter; „The Quiet Man/Der Sieger) und Tochter des Regisseurs Andrew V. McLaglen, der vor allem in den 60er-Jahren Western und Actionfilme drehte: „Shenandoah“ (Der Mann vom großen Fluß), „The Rare Breed“ (Rancho River) und „McLintock!“ (MacLintock). Ihr Bruder Josh McLaglen („Titanic“, „What Lies Beneath“/Schatten der Wahrheit, „Constantine“) zählt zu den angesehensten Regieassistenten der Branche.

Sie war zunächst Produktionsassistentin bei den Filmen ihres Vaters und stieg zur Produktionskoordinatorin etlicher Filme auf, darunter „Nomads“ (Nomads – Tod aus dem Nichts) und „Runaway Train“ (Runaway Train/Express in die Hölle). Als Aufnahmeleiterin arbeitete sie unter anderem an „A Time of Destiny“ (Zeit des Schicksals) und „Back to School“ (Mach’s nochmal, Dad). Als Produktionsleiterin betreute sie „Jack’s Back“ (Ripper), „The Prince of Pennsylvania“ (Der Prinz von Pennsylvania), „Drop Dead Fred“ (Mein böser Freund Fred) und die Hitkomödie „My Cousin Vinnie“ (Mein Vetter Winnie). 1988 produzierte sie ihren ersten eigenen Film „Cold Feet“ (Cold Feet), in dem Keith Carradine, Sally Kirkland, Tom Waits, Rip Torn und Bill Pullman die Hauptrollen spielen.

Seitdem fungierte McLaglen als Executive Producer bei „Dodgeball: A True Underdog Story“ (Voll auf die Nüsse), Mimi Leders „Pay It Forward“ (Das Glücksprinzip), Barry Levinsons Komödie „Envy“ (Neid), und außerdem co-produzierte sie die Liebeskomödie „One Fine Day“ (Tage wie dieser…), „Sgt. Bilko“ (Immer Ärger mit Sergeant Bilko), „The Client“ (Der Klient), „Moonlight & Valentino“ (Moonlight & Valentino) und „Sommersby“ (Sommersby).

Neben ihrer aktiven Filmarbeit war McLaglen Co-Autorin (mit Maureen Gosling, Judith L. Cohen und Paula Weinstein) des Kinderbuchs „You Can Be a Woman Movie Maker“ (2003).

ERWIN STOFF

Produktion

Als Produzent oder Executive Producer war Stoff an zahlreichen Großproduktionen beteiligt, darunter „The Matrix“ und „Austin Powers: The Spy Who Shagged Me“ (Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung). Er ist außerdem einer der Inhaber der Managementagentur 3 Arts Entertainment. Er betreut unter anderem Ethan Hawke, Cuba Gooding und Debra Messing. Als Keanu Reeves’ Manager konnte er an elf von Reeves’ Filmen mitarbeiten. Für den Schauspieler produzierte er „Sweet November“ (Sweet November), und als Executive Producer betreute er unter anderem Richard Linklaters aktuellen Science-Fiction-Thriller „A Scanner Darkly“, „Constantine“ (Constantine), „Hard Ball“ (Hard Ball), „The Replacements“ (Helden aus der zweiten Reihe), „The Matrix“ (Matrix), „The Devil’s Advocate“ (Im Auftrag des Teufels), „Feeling Minnesota“ (Minnesota) und „Chain Reaction“ (Außer Kontrolle) jeweils mit Reeves in der Hauptrolle. Das erste Projekt der beiden war „Bill & Ted’s Bogus Journey“ (Bill und Teds verrückte Reise in die Zukunft), das Stoff co-produzierte.

Daneben produzierte er „Picture Perfect“ (Der gebuchte Mann) mit Jennifer Aniston und Kevin Bacon sowie den triumphalen „Guess Who“ (Guess Who – Meine Tochter kriegst du nicht) mit Bernie Mac und Ashton Kutcher, eine Neuverfilmung von Stanley Kramers Oscar-preisgekröntem Hit von 1967. Der neue Film spielte am Startwochenende 21 Millionen Dollar ein und führte die Kinocharts im 3-Tage-Ergebnis an. Als Executive Producer betreute er auch „National Lampoon’s Loaded Weapon“ (Loaded Weapon 1) und den Action-Film „Biker Boyz“ (Biker Boyz) mit Laurence Fishburne sowie Linklaters HBO-Pilotfilm „5.15/Hr.“.

Stoff begann seine Laufbahn als Bühnenregisseur beim Williamstown Theatre Festival in Massachusetts und am Old Globe Theatre in San Diego. 1978 kam er nach Los Angeles, um dort die preisgekrönte Bühnenproduktion „The Tenth Man“ mit Richard Dreyfuss in der Hauptrolle zu betreuen. 1991 gehörte Stoff zu den Gründern von 3 Arts Entertainment – er begann mit dem Aufbau einer der größten und erfolgreichsten Künstleragenturen/ Produktionsfirmen in Hollywood.

DANA GOLDBERG

Executive Producer

Seit sie vor sieben Jahren zu Village Roadshow Pictures stieß, ist Goldberg an allen Projekten der Firma beteiligt gewesen, darunter auch an der „Matrix“-Trilogie, „Ocean’s Eleven“ (Ocean’s Eleven) und „Ocean’s Twelve“ (Ocean’s Twelve), „Training Day“ (Training Day), „Mystic River“ (Mystic River) und „Miss Congeniality“ (Miss Undercover) sowie aktuell an „Rumor Has It“ (Wo die Liebe hinfällt) mit Jennifer Aniston, „Charlie and the Chocolate Factory“ (Charlie und die Schokoladenfabrik) mit Johnny Depp und George Millers Computeranimationsfilm „Happy Feet“, der im Herbst 2006 anläuft.

Als Executive Producer betreute sie auch „Taking Lives“ (Taking Lives – Für dein Leben würde er töten) mit Angelina Jolie, „The Dukes of Hazzard“ (Ein Duke kommt selten allein) mit Johnny Knoxville und Seann William Scott sowie „Firewall“ (Firewall) mit Harrison Ford.

Goldberg, heute Produktionschefin, stieg bei Village Roadshow Pictures ein, nachdem sie drei Jahre lang als Vizechefin der Produktion für Barry Levinson und Paula Weinstein bei Baltimore/Spring Creek Pictures gearbeitet hatte. Ihre Karriere in der Entertainmentbranche begann sie als Assistentin bei Hollywood Pictures.

BRUCE BERMAN

Executive Producer

Nach dem Studium am Bennington College und an der Film School des California Institute of the Arts machte Berman 1975 seinen Abschluss „Magna cum Laude“ im Fach Geschichte an der University of California/Los Angeles. Seinen Jura-Abschluss machte er 1978 an der Georgetown Law School. Im selben Jahr wurde er in Kalifornien als Anwalt zugelassen.

Seinen Einstand in der Filmbranche gab Berman als Assistent von Jack Valenti in der MPAA in Washington/DC, während er noch studierte. Mit dem Abschluss in der Tasche trat er im September 1978 in Los Angeles seine Stellung als Peter Grubers Assistent bei Casablanca Filmworks an. Ab Juli 1978 arbeitete er als Assistent von Sean Daniel und Joel Silver für Universal Pictures, und dort wurde er 1982 stellvertretender Produktionschef.

1984 wurde Berman Vizechef der Produktionsabteilung bei Warner Bros. und bald darauf Chef der Spielfilmabteilung. 1989 stieg er dort zum Leiter der weltweiten Kinoproduktion auf. Unter seiner Führung produzierte und verlieh Warner Bros. Welthits wie Oscar-Sieger „Driving Miss Daisy“ (Miss Daisy und ihr Chauffeur) sowie „GoodFellas“ (GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia), „Presumed Innocent“ (Aus Mangel an Beweisen), „Robin Hood: Prince of Thieves“ (Robin Hood – König der Diebe), „Batman Forever“ (Batman Forever), „Malcolm X“ (Malcolm X), „The Bodyguard“ (Bodyguard), „JFK“ (John F. Kennedy – Tatort Dallas), „The Fugitive“ (Auf der Flucht), „Dave“ (Dave), „A Time to Kill“ (Die Jury) und „Twister“ (Twister).

Im Mai 1996 gründete Berman unter dem Dach der Warner Bros. Pictures die unabhängige Produktionsfirma Plan B Entertainment.

Seit Februar 1998 ist er als Vorsitzender und Chefmanager bei Village Roadshow Pictures tätig. Zusammen mit Warner Bros. Pictures arbeitet die Firma an 60 Spielfilmen in unterschiedlichen Produktionsstadien, die bis 2007 entstehen werden. Aktuelle Titel sind „The Dukes of Hazzard“ (Ein Duke kommt selten allein) mit Johnny Knoxville und Seann William Scott; „Rumor Has It“ (Wo die Liebe hinfällt) mit Jennifer Aniston; Tim Burtons „Charlie and the Chocolate Factory“ (Charlie und die Schokoladenfabrik) mit Johnny Depp; „House of Wax“ (House of Wax); „Miss Congeniality 2: Armed and Fabulous“ (Miss Undercover 2); „Constantine“ (Constantine) mit Keanu Reeves; „Ocean’s Twelve“ (Ocean’s Twelve); „The Matrix Revolutions“ (The Matrix Revolutions); „The Matrix Reloaded“ (Matrix Reloaded); Clint Eastwoods „Mystic River“ (Mystic River) mit Sean Penn und Tim Robbins; „Ocean’s Eleven“ (Ocean’s Eleven) mit George Clooney, Brad Pitt und Julia Roberts; „Training Day“ (Training Day), der Denzel Washington den Oscar einbrachte; „Analyze That“ (Reine Nervensache 2); „Two Weeks’ Notice“ (Ein Chef zum Verlieben) mit Sandra Bullock und Hugh Grant; „Cats & Dogs“ (Cats & Dogs – Wie Hund und Katz’); „Three Kings“ (Three Kings); „The Matrix“ (Matrix) mit Keanu Reaves und Laurence Fishburne; „Deep Blue Sea“ (Deep Blue Sea) mit Samuel L. Jackson; „Space Cowboys“ (Space Cowboys) mit Clint Eastwood und Tommy Lee Jones; „Analyze This“ (Reine Nervensache) mit Robert De Niro und Billy Crystal; „Practical Magic“ (Zauberhafte Schwestern) mit Sandra Bullock und Nicole Kidman; sowie die Hitkomödie „Miss Congeniality“ (Miss Undercover) mit Sandra Bullock und Benjamin Bratt.

Derzeit arbeitet Berman an Curtis Hansons „Lucky You“ mit Eric Bana und Drew Barrymore; „The Reaping“ mit Hilary Swank; „Music and Lyrics“ mit Hugh Grant und Drew Barrymore; und „Happy Feet“, einem im Computer animierten Musical der „Babe“-Macher.

ALAR KIVILO, A.S.C., C.S.C.

Kamera

Kivilo stammt aus Montreal. Anfang der 70er-Jahre zog er nach Toronto, wo er sein Filmstudium an der York University aufnahm, weil er sich für Fotografie interessierte. Nach einem Studienjahr begann er seine Laufbahn als Kameraassistent. Fünf Jahre später drehte er als Kameramann Dokumentationen und Kurzspielfilme wie „Boys and Girls“, der 1984 einen Oscar gewann.

Danach begann er, Musikvideos zu drehen, die ihn wiederum zur Werbung führten. Daraufhin gründete Kivilo seine eigene Firma Propeller.

Zehn Jahre lang inszenierte er viele Werbespots, die mit dem Bessie, dem Clio und in Cannes ausgezeichnet wurden.

1987 drehte Kivilo seinen ersten Spielfilm „Da“ (Pa), eine dramatische Vater-Sohn-Geschichte aus Irland. In den folgenden Jahren nahm er sich immer wieder bei Propeller frei, um Spielfilme für Kino und Fernsehen zu drehen.

Fürs Fernsehen drehte Kivilo als Kameramann die Miniserie „The Invaders“ (die ihm eine Nominierung des Verbands der Kameraleute – A.S.C. – einbrachte), den satirischen HBO-Film „Weapons of Mass Distraction“ (Im Sog der Gier), den HBO-Film „Gotti“ (ausgezeichnet mit dem Kabel-TV-Preis ACE sowie nominiert für den Emmy und den Preis der A.S.C.), „Rebound“ und den Emmy-Kandidaten „Normal“ (Eine Frage der Liebe) mit Jessica Lange und Tom Wilkinson.

Erfolge verbuchte Kivilo auch mit seiner Kameraarbeit an den Filmen „A Simple Plan“ (Ein einfacher Plan), „Frequency“ (Frequency), „The Glass House“ (Das Glashaus) und „Hart’s War“ (Das Tribunal). Aktuell drehte er „Aurora Borealis” mit Donald Sutherland und Louise Fletcher sowie Harold Ramis’ schwarze Komödie „The Ice Harvest“ mit John Cusack, Billy Bob Thornton und Oliver Platt. Derzeit arbeitet Kivilo an Scott Franks Thriller „The Lookout“.

1997 zog Kivilo mit seiner Frau und zwei kleinen Töchtern in die Vereinigten Staaten. Sie leben abwechselnd in Los Angeles und in Tallinn/Estland.

NATHAN CROWLEY

Produktionsdesign

Nominierungen für den British Academy Award und den Preis der Art Directors Guild (Gewerkschaft der Ausstatter) erhielt Crowley für Christopher Nolans gefeiertes Prequel „Batman Begins“ (Batman Begins), nachdem er mit Nolan auch schon „Insomnia“ (Insomnia – Schlaflos) gemacht hatte. Aktuell hat Nolan mit Crowley das Action-Drama „The Prestige“ abgedreht, das im Herbst 2006 anlaufen soll.

Crowley stammt aus London. Seinen Bachelor macht er in Architektur an der Brighton Art School. Als Nachwuchs-Set-Designer arbeitete er an Steven Spielbergs „Hook“ (Hook) sowie an der beliebten TV-Serie „Star Trek: Deep Space Nine“ (Star Trek: Deep Space Nine). Dann wirkte er an der Produktion „Sweety Barrett“ für Beatle George Harrisons Hand Made Films mit, bevor er etliche Projekte für die BBC betreute, darunter die Hitserie „The Ambassador“ und den TV-Film „Falling for a Dancer“.

Dann stieg Crowley zum Ausstatter auf und profilierte sich mit Kassenknüllern wie John Woos „Mission: Impossible II“ (Mission: Impossible II), Alan J. Pakulas „The Devil’s Own“ (Vertrauter Feind; die Dublin-Sequenz) und Mel Gibsons Oscar-preisgekröntem „Braveheart“ (Braveheart). Weitere Filme: Richard Donners „Assassins“ (Assassins – Die Killer) und „Maverick“ (Maverick), Francis Ford Coppolas „Bram Stoker’s Dracula“ (Bram Stoker’s Dracula), und Abel Ferraras „Dangerous Game“ (Snake Eyes). Daneben arbeitete Crowley als Set-Designer an Kinka Ushers „Mystery Men“ (Mystery Men) und John Carpenters futuristischem „Escape From L.A.“ (Flucht aus L.A.).

Als er zum Produktionsdesigner aufgestiegen war, betreute Crowley so unterschiedliche Projekte wie John Moores zeitgenössischen Kriegsfilm „Behind Enemy Lines“ (Im Fadenkreuz – Allein gegen alle), Barry Levinsons irische Komödie „An Everlasting Piece“ (Mit oder ohne – Was Männer haben sollten) und Joel Schumachers Filmbiografie „Veronica Guerin“ (Die Journalistin).

LYNZEE KLINGMAN, A.C.E.

Schnitt

Ihre Laufbahn als Cutterin begann Klingman mit der für den Oscar nominierten Doku „In the Year of the Pig“ (In the Year of the Pig).

Kurz darauf schnitt sie auch Peter Davis’ Dokumentation „Hearts and Minds“, die 1975 den Oscar gewann.

Zusammen mit Richard Chew und Sheldon Kahn wurde Klingman mit dem Schnitt von „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ (Einer flog über das Kuckucksnest) für den Oscar nominiert und mit dem britischen Pendant, dem BAFTA Award, ausgezeichnet.

Seitdem hat Klingman ihr Publikum mit den unterschiedlichsten Filmen begeistert – von der Filmbiografie „Ali“ (Ali) mit Will Smith über „Man on the Moon“ (Der Mondmann) mit Jim Carrey als Andy Kaufman und „Hoffa“ (Jimmy Hoffa) mit Jack Nicholson bis zu Blockbustern wie „Outbreak“ (Outbreak – Lautlose Killer) mit Dustin Hoffman und „The War of the Roses“ (Der Rosenkrieg) mit Michael Douglas und Kathleen Turner. Außerdem betreute sie „City of Angels“ (Stadt der Engel), „Matilda“ (Matilda), „Hair“ (Hair), „Picture Bride“ (Das Geheimnis der Braut), „Home for the Holidays“ (Familienfest und andere Schwierigkeiten), „Baby Boom“ (Baby Boom – Eine schöne Bescherung), „Little Man Tate“ (Das Wunderkind Tate), „Maxie“ (Maxie), „True Confessions“ (Gefährliche Beichte) und „Almost Summer“ (Kurz vor den Ferien).

Geboren in Chicago, wuchs Klingman in Paris und New York auf. Sie studierte an der University of Wisconsin und an der Columbia University in New York.

ALEJANDRO BRODERSOHN

Schnitt

Brodersohn studierte Film an der Universidad del Cine in Buenos Aires. Anschließend profilierte er sich mit etlichen Kritikererfolgen wie zum Beispiel „Buenos Aires Vice Versa“, der Brodersohn seinen ersten Silbernen Condor (Cóndor de Plata) vom argentinischen Kritikerverband einbrachte, „La Cruz“, „El viento se llevo lo que“ (Das letzte Kino der Welt), „Un mundo menos peor“ und „Valentin“ (Mutter gesucht), mit dem er seinen zweiten Silbernen Condor gewann.

Drei weitere Male nominierten ihn die argentinischen Kritiker, und zwar für den Schnitt von „El Abrazo Partido“ (El Abrazo Partido), „Borges, los libros y la noche“ (Jorge Luis Borges – Die Bücher und die Nacht) und „Moebius“ (Moebius).

Als Cutter betreute er außerdem „Evita, una tumba sin paz“, „Mala época“, „Mientras tanto“, „Como mariposas en la luz“, „Rio escondido“, „El nadador inmóvil“, „Ciudad de Marà­a“, „El cielito“ sowie die TV-Serie „Okupas“. Daneben schrieb und inszenierte Brodersohn 1994 den Kurzfilm „Le molestarà­a si le hago una pregunta?“.

Eine weitere Chance auf den silbernen Condor erhält Brodersohn mit seinem aktuellen Film „Iluminados por el Fuego“ [Enlightened by Fire].

SONNY MALLHI

Co-Produktion

Mallhi stammt aus Chicago, wuchs im Vorort Downers Grove auf und studierte an der University of Chicago. Er stieg in die 2001 gegründete Firma Vertigo Entertainment seiner Senkrechtstarter-Freunde Roy Lee und Doug Davison ein und fungiert dort derzeit als Vizechef der Entwicklungsabteilung.

RACHEL PORTMAN

Musik

Als erste Komponistin der Filmgeschichte gewann Rachel den Oscar, und zwar für ihre Musik zu „Emma“ (Emma). Nominiert wurde sie außerdem für ihre Soundtracks zu Lasse Hallströms „The Ciderhouse Rules“ (Gottes Werk und Teufels Beitrag) und „Chocolat“ (Chocolat).

Sie arbeitete mit Spitzenregisseuren wie Roman Polanski, Jonathan Demme, Robert Redford, Robert Benton, Garry Marshall, Alan Parker, Mike Leigh, Beeban Kidron und Wayne Wang.

Ihr Renommee verdiente sie sich mit der Musik zu Filmen wie aktuell „Oliver Twist“ (Oliver Twist), „The Manchurian Candidate“ (Der Manchurian-Kandidat), „Because of Winn Dixie“ (Winn Dixie – Mein zotteliger Freund), „Benny & Joon“ (Benny & Joon), „The Joy Luck Club“ (Töchter des Himmels), „The Legend of Bagger Vance“ (Die Legende von Bagger Vance), „Hart’s War“ (Das Tribunal), „Beloved“ (Menschenkind), „Nicholas Nickleby“ (Nicholas Nickleby), „The Human Stain“ (Der menschliche Makel) und „Mona Lisa Smile“ (Mona Lisas Lächeln).

Portmans erste Oper „The Little Prince“ nach dem klassischen Kinderbuch von Antoine de Saint-Exupéry wurde von der Houston Grand Opera uraufgeführt und ist jetzt auf DVD verfügbar.


98 Min

Dr. Kate Forster (SANDRA BULLOCK) hat das Gefühl, dass sich in ihrem Leben etwas ändern muss. Deshalb verlässt sie den Vorort von Chicago, wo sie ihre Facharztausbildung abgeschlossen hat, und nimmt eine Stelle im hektischen Stadtkrankenhaus an. Sehr ungern verzichtet sie allerdings auf ihr wunderschönes Haus – ein großzügiges, kunstvoll gestaltetes Refugium mit großen Fenstern, die den Blick auf einen beschaulichen See freigeben. Hier war sie mit ihrer Seele im Einklang.

Ein Wintermorgen des Jahres 2006.

Bevor sie in die Stadt fährt, hinterlässt Kate im Briefkasten eine Nachricht für ihren Nachmieter: Sie bittet um Nachsendung ihrer Post und teilt ihm mit, dass sie nicht weiß, wer für die in der Nähe der Haustür aufgemalten Pfotenspuren verantwortlich ist, denn die waren schon da, als Kate damals einzog.

Doch der neue Mieter hat einen völlig anderen Eindruck. Alex Wyler (KEANU REEVES) ist ein begabter, aber frustrierter Architekt, der auf einer Baustelle in der Nähe arbeitet: Er findet das Haus am See verwahrlost vor: verdreckt, eingestaubt und von Unkraut überwuchert. Von den Pfotenspuren ist nichts zu sehen.

Das Haus bedeutet Alex sehr viel: Sein Vater (CHRISTOPHER PLUMMER) hat es in glücklicheren Zeiten gebaut. Heute sprechen die beiden nicht mehr miteinander. Der Vater hat es zu einiger Berühmtheit gebracht – auf Kosten der Familie. Alex fühlt, wie ihm das Haus seinen Seelenfrieden zurückgibt – mit großem Eifer renoviert er es, bis es in alter Pracht erstrahlt. Kates Notiz ignoriert er einfach. Eines Tages streicht er gerade den heruntergekommenen Bootssteg, als ein streunender Hund über die frische Farbe und dann auf das Haus zuläuft, wobei er Pfotenabdrücke hinterlässt, die genau Kates Beschreibung entsprechen.

Alex ist perplex und schreibt an Kate: Das Haus sei vor ihm nicht bewohnt gewesen – und wie konnte sie von dem Hund wissen? Kate, die gerade eine Woche zuvor ausgezogen ist, hält seinen Brief für einen schlechten Scherz und schickt ihm eine harsche Antwort.

Nur um das mal zu klären – welchen Tag haben wir heute?

Den 14. April 2004.

Nein, schreibt sie. Wir haben den 14. April 2006.

Derselbe Tag – im Abstand von zwei Jahren.

Was geht hier vor?