Happy Feet Filmtipp

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„Wenn ich mich für ein Filmprojekt interessiere – ob es um ,Mad Max‘ geht oder Abenteuer von Schweinen oder Pinguinen –, ist immer nur ein Kriterium ausschlaggebend: die mitreißende Geschichte“, berichtet Miller. „Die Story steht immer an erster Stelle! Wenn man beim Film arbeitet, ist es sehr verführerisch, sich in jede beliebige Welt hineinzudenken, aber immer versucht man genau die Story zu erfinden, die dem Thema gerecht wird. Ich persönlich sehe also keinen großen Unterschied zwischen ,Mad Max‘, ,Babe‘ oder jetzt den Tieren in ,Happy Feet‘.“

„Mich hat die grandiose Natur der Antarktis immer schon fasziniert“, fährt der Regisseur fort. „Vor etwa zehn Jahren sah ich die Pinguin-Doku ,Life in the Freezer‘ der BBC/National Geographic, und mir fiel sofort das großartige Story-Potenzial auf. Pinguine führen ein wirklich außergewöhnliches Leben – sie bieten sich als Allegorie auf unser menschliches Verhalten förmlich an. Sie leben am Ende der Welt, kuscheln sich gegen die Kälte zusammen, um ihre Körperwärme zu teilen, und bei der Partnersuche singen sie.“

Miller bezieht sich dabei auf das „Herzenslied“, mit dem sich die Kaiserpinguine definieren und identifizieren – so können sie einander in der Herde erkennen. „Wir nehmen das als Quäken wahr“, erklärt er. „Aber jeder einzelne Pinguin erlebt das wie ein Lied. Auf dem antarktischen Eis leben etwa 25.000 dieser Vögel, doch jeder singt sein ganz individuelles Lied, und irgendwie gelingt es ihm, in all dem Lärm seine Partnerin zu finden.“

„Die Geschichte unserer Hauptfigur Mumble beginnt in dem Moment, als sich seine Eltern finden. Dann schlüpft er aus dem Ei, wir zeigen seine Kindheit, bis er erwachsen ist – mit all den Erfahrungen, die er macht, um sich selbst in der Welt zu behaupten.“

Der Held Mumble wird in die Gemeinschaft der Kaiserpinguine geboren, kann aber nicht singen. Ein Lehrer soll Mumbles Manko kurieren und ermutigt ihn, seinen innersten Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Doch die äußern sich als Stepptanz, der von der Gemeinde als höchst seltsam empfunden wird.

Indem Miller das Motiv des Herzensliedes übernahm, konnte er Musik und Tanz in seine Story einbauen – dabei verwendet er zeitgenössische und klassische Songs und verschiedene Tanzstile.

„Wir hatten mit ,Happy Feet‘ schon längst begonnen, als ,La marche de l’empereur‘ (Die Reise der Pinguine) in die Kinos kam“, erklärt Miller als Antwort auf eine Frage, die ihm oft gestellt wird. „Wir freuen uns doppelt über den Riesenerfolg der Dokumentation, weil sie natürlich auch das Interesse an unserem computeranimierten Film über Pinguine weckt.“

Figuren und Besetzung

Um den Helden Mumble zu animieren, war nicht nur ein Heer von Technik-Zauberkünstlern nötig, sondern auch ein Stimmkünstler. Dazu Co-Autorin Judy Morris: „Mumble ist sehr ernsthaft und neuen Dingen gegenüber durchaus aufgeschlossen. Wer auch immer diese Sprechrolle übernimmt, muss diese intelligente Unschuld ausdrücken können, gleichzeitig aber auch hip und cool wirken. Wir suchten also einen Schauspieler, der real und offenherzig wirkt. Und die perfekte Wahl war Elijah Wood.“

„Mumbles Selbstvertrauen, sein angeborenes Selbstbewusstsein sind bemerkenswert“, sagt Wood, der einen anderen sehr entschlossenen Helden in der „Herr der Ringe“-Trilogie dargestellt hat. „Er weigert sich schlichtweg, sein Tanzen als Problem wahrzunehmen, er will nicht auf diesen Teil seiner Persönlichkeit verzichten, der ihn von den anderen abhebt. Stattdessen sagt er: ,Ich habe nun einmal diese seltsame Gabe, die mir aber gar nicht seltsam erscheint, sondern euch. Ich finde sie ganz in Ordnung, also müsst ihr euch daran gewöhnen.‘“

Stolz gibt Wood diese Botschaft vom starken Selbstbewusstsein an Kinder wie Erwachsene weiter: „Es ist nämlich sehr wichtig, dass jedermann sich klar macht: Wir sollten in derart persönlichen Dingen keine Kompromisse machen – schon gar nicht, wenn andere das verlangen.“

Während Wood Mumble seine Stimme lieh, gestaltete ein anderer begabter Künstler sein ungewöhnliches Herzenslied – der Tänzer und Tony-Preisträger Savion Glover. „Ich kann mich bestens in Mumble hineinversetzen“, erklärt Glover. „Denn ich konzentriere mich ganz auf meine eigene Kunst, den Stepptanz – ein großer Sänger bin ich wirklich nicht. Ich habe zwar versucht zu singen und bemühe mich auch weiterhin, aber viel besser kann ich mich durch meine Füße ausdrücken – genau wie Mumble.“

Auch Mumbles typische Situation als „Fisch auf dem Trockenen“ konnte Glover gut nachvollziehen. „In der Schule kommt sich Mumble wie ein Freak vor. Ein Freak bin ich auch – ein Stepptanz-Freak.“

Zur hochkarätigen Besetzung der Original-Sprecher tragen auch zwei der berühmtesten australischen Stars bei: Hugh Jackman als Mumbles Vater Memphis und Nicole Kidman als seine Mutter Norma Jean.

„Memphis ist ein echt cooler Pinguin“, sagt Jackman, der mit seiner Darstellung des „berühmtesten Sohns Australiens“, Peter Allen, in der erfolgreichen Broadway-Inszenierung „The Boy From Oz“ den Tony gewann. „Und er liebt Norma Jean heiß und innig. Als sich die beiden finden, erlebt er den glücklichsten Tag seines Lebens.“

Kidman hat mit ihrer Darstellung der Virginia Woolf in „The Hours“ (The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit) den Oscar gewonnen. Sie bringt bereits Filmerfahrung als Sängerin mit – als Satine, Gesangsstar des Moulin Rouge in Baz Luhrmanns gleichnamigem Film.

„Ich habe die Arbeit mit Nicole genossen“, berichtet Miller. „Sie ist unvergleichlich. Als Produzent Doug Mitchell sie anrief und ihr unseren Film vorschlug, hat sie auf der Stelle zugesagt. Als ich sie später fragte, warum sie vorher nicht einmal das Drehbuch lesen wollte, sagte sie: ,Nachdem wir in der Vergangenheit so gut zusammengearbeitet haben, würde ich nie nein sagen. Ich war ganz fassungslos – so nett war diese Geste.“

„Als wir Norma Jean kennen lernen, sind alle Pinguin-Jungs hinter ihr her“, sagt Kidman. „Ihr Hüftschwung, ihr Gang, ihre Stimme haben das gewisse Etwas. Sie ist hübsch und sexy. Aber sie ist nur an Memphis interessiert. Dann bekommen sie ihr Baby, und sie liebt ihren Mumble vom ersten Augenblick an. Ihr ist es völlig egal, dass sein Herzenslied etwas anders klingt; sie nimmt ihn, wie er ist – so wie jede Mutter ihr Kind akzeptiert.“

„Ich schätze an Norma Jean vor allem, dass sie sich mit ihrer Meinung gegen die ganze Gemeinde stellt, denn sie glaubt wirklich, dass Mumble völlig in Ordnung ist“, fügt Miller hinzu. „Sie tritt für ihren Sohn ein.“

Memphis macht sich selbst allerdings Vorwürfe, weil er glaubt, er sei für Mumbles „Anderssein“ verantwortlich – er hatte nämlich großes Pech, als sein Sohn noch ein Ei war.

„Er wird vom Pech verfolgt“, sagt Jackman. „Deswegen ist Memphis die meiste Zeit sehr unglücklich, weil er dem nachgibt, was Mumble strikt verweigert: Er weiß nicht mehr, wer er ist.“

„Memphis und Norma Jean wünschen sich, dass Mumble glücklich wird“, sagt Kidman. „Doch Memphis kann mit dem Tanzen nichts anfangen, also versucht Norma Jean zu vermitteln. Sie sagt: ,Er entspricht dir sicher nicht völlig, aber dennoch gehört er zu dir. Nimm ihn so, wie er ist.‘ Und sobald Mumble seinem Vater beweist, dass er seinen eigenen Weg gehen wird, findet die Familie wieder zusammen.“

„Ich bin sehr stolz auf die Familie, die wir zusammenbekommen haben“, strahlt Miller. „Hugh, Nicole und Elijah verleihen der Story ein authentisch schlagendes Herz.“

Das Pinguin-Mädchen, das Mumbles Herz höher schlagen lässt, ist die starke und mutige Gloria, die von Brittany Murphy gesprochen wird. „Gloria ist die beste Sängerin ihrer Pinguin-Generation“, bestätigt Miller. „Natürlich muss eine Schauspielerin die Rolle übernehmen, die nicht nur wunderbar sprechen, sondern auch mitreißend singen kann.“

Murphy hat sich zwar mit unterschiedlichen Rollen auf der Leinwand profiliert, aber noch nie vor einer Kamera gesungen. „Ich wusste nicht, dass Brittany singen kann, bis ich eine Probeaufnahme von ihr sah“, erinnert sich der Regisseur. „Wie sich herausstellte, hat sie vor ihrer Schauspielausbildung Gesang studiert. Ihre zwei Songs im Film singt sie einfach hervorragend.“

Glorias Herzenslied ist der Schlüssel zu Mumbles Geschichte. Zunächst hören wir es als langsame Fassung der Disco-Hymne „Boogie Wonderland“, die besonders gut zu ihrem Charakter passt. Aber erst als Mumble sie anfleht, auf die Musik seiner Füße zu hören, bekommt ihr Lied den Rhythmus, in dem beide sich finden – so beginnt ein neues Kapitel in ihrem Leben.

Murphy hat sich immer schon für Musik begeistert und konnte die Leidenschaft, sich über ein Lied auszudrücken, sehr gut nachvollziehen. „Gloria weiß zwar, dass sie Talent hat, aber dennoch singt sie ganz aus dem Bauch heraus. So drückt sie ihre intensivsten Gefühle und Gedanken aus – genau wie Mumble es durch den Rhythmus seiner Füße tut.“

Die Schauspielerin mochte ihre Rolle auf Anhieb: „Gloria ist sehr selbstbewusst, stark und frech, hat aber auch ein großes Herz. Sie handelt immer in der besten Absicht, und sie nimmt nie ein Blatt vor den Mund. So ein Girl wünscht man sich als beste Freundin.“

Gloria liebt ihren besten Freund Mumble inniglich, doch ihre Auffassung wird von den Ältesten der Gemeinde nicht geteilt. Zu ihnen gehört Hugo Weaving als streitsüchtiger Noah.

„Hugo hat eine wunderbare Stimme“, sagt Miller. „Aber ich habe ihm auch wirklich das Letzte abverlangt: In einer Szene muss er gegen einen heulenden Schneesturm und einen tausendstimmigen Chor anbrüllen.“

Auf seiner Wanderung durch die antarktische Wildnis findet Mumble schließlich unverhoffte Gefährten in den Adelie-Amigos, fünf Sprüche klopfenden Latino-Pinguinen, die zwar viel kleiner als Mumble sind, ihn mit ihrem Ego aber haushoch überragen. Ihr Anführer ist Ramon, der ausgelassenste der Gruppe. Die Adelies freunden sich schnell mit unserem Helden an, und erstmals im Leben hat Mumble das Gefühl, dass er dazugehört.“

Die Adelies bezeichnen Mumbles Schritte als „zufällig echt cool“ und zeigen ihm, wie viel Spaß das Leben bringen kann.

Um das nötige atemlose Trommelfeuer im verbalen Schlagabtausch der Adelies zu gewährleisten, wandte sich Miller sofort an den Meister persönlich: den legendären Komiker Robin Williams, der Ramon seine Stimme leiht (in der deutschen Fassung übernimmt das Bully-Herbig-Spezi Rick Kavanian). „Als ich zusagte, reichte mir völlig, dass George Miller Regie führt“, erklärt Williams. „Soll heißen: Dieser Mann hat bereits mit sprechenden Schweinen gearbeitet, und sein neuer Film ist praktisch eine Kombination von ,Reise der Pinguine‘ und ,Riverdance.‘“

Als Williams bereit war, den hektischen Anführer der Amigos zu sprechen, schaute sich Miller in der Latino-Gemeinde um und vervollständigte die Gruppe mit etablierten Comedians: Carlos Alazraqui, Johnny Sanchez III, Jeff Garcia und Lombardo Boyar sprechen im Original Nestor, Lombardo, Rinaldo und Raul.

„George legte Wert darauf, die Amigos als Gruppe und mit Mikros von allen Seiten aufzunehmen“, berichtet Co-Autor Warren Coleman. „Die Schauspieler bildeten einen lockeren Kreis, damit sie sich immer sehen und aufeinander reagieren konnten. Sie haben sich gegenseitig angefeuert und übertrafen sich selbst mit Ideen und Sprüchen, die alle Beteiligten zum Lachen brachten. Diese Stimmung passt wunderbar zu unserer Story, denn die Amigos bilden eine Familie, sie sind wie Brüder, die sich lieben und gegenseitig helfen.“

„Grundsätzlich haben wir sie improvisieren lassen – sie warfen sich gegenseitig die Bälle zu“, fügt Miller hinzu. „Da ging es richtig hoch her.“

„Wir waren Los Pinguinos“, schmettert Williams. „Wenn wir zusammen sind, geht richtig die Post ab!“

Williams begeisterte sich vor allem für Ramons Draufgängertum und seine Flirts mit den Damen. „Ramon findet immer Kieselsteine. In der Pinguinwelt werden die Kiesel als teure Klunker angesehen – Ramon weiß, wie scharf die Girls darauf sind. Ständig will er bei den Damen Eindruck schinden. Auch deshalb wollte ich diese Rolle übernehmen, denn in jedem von uns steckt ein kleiner Pinguin-Macho, und mit meinem Pinguin-Macho wollte ich endlich Kontakt aufnehmen.“

Für die unbändige Energie des unvergleichlichen Williams war eine Rolle allein noch nicht genug. Der Schauspieler arbeitet in diesem Film Doppelschichten und übernimmt auch die Rolle des exzentrischen Felsenpinguins Lovelace – er ist der Guru des Adelie-Lands, der uns gleichzeitig als Erzähler durch die Geschichte führt.

Lovelace wirkt nicht zuletzt wegen seines seltsamen „Talismans“ faszinierend: Er besteht aus der Plastikmanschette, die einst ein Sixpack zusammengehalten hat und die er jetzt um den Hals trägt. „Lovelace ist sanft wie Barry White. Er hat immer weise Sprüche auf Lager. Er berät die Adelies in allen Lebenslagen, weil er mit den geheimnisvollen Wesen in Kontakt steht, von denen er dieses irre Halsband bekommen hat“, berichtet Williams.

Durch die beiden Rollen war der Schauspieler gefordert, zwei höchst unterschiedliche Figuren zu kreieren. „Robin hat eine völlig intuitive Begabung“, stellt Judy Morris fest. „Er spielt so, wie Savion tanzt – das kann man nicht beschreiben. Beide sind äußerst talentiert und unglaublich schnell.“

„Robin behauptet nicht, singen zu können, hat sich aber trotzdem darauf eingelassen – und er singt sogar auf Spanisch“, berichtet Miller. „Aber egal, was er anpackt – immer ist er mit Herz und Seele bei der Sache.“

Zur Besetzung zählen außerdem der Film- und TV-Star Anthony LaPaglia als Boss Skua, Anführer einer Vogelbande, die den kleinen Mumble bedroht, sowie die bewährten Schauspielerinnen Miriam Margolyes und Magda Szubanski als Mrs. Astrakhan und Miss Viola, die Lehrerinnen in der Pinguin-Schule, die Memphis’ und Norma Jeans kleinem Sohn ein etwas kompatibleres Herzenslied entlocken wollen. Der kürzlich verstorbene weltberühmte Zoologe und Tierfreund Steve Irwin spricht einen gewaltigen Seeelefanten, dem Mumble und die Adelies in der weißen Wildnis der Antarktis begegnen.

„Ich habe mit den Sprechern großes Glück gehabt“, sagt Miller. „Die Welt weiß nur zu gut, dass Robin Williams eine Naturgewalt ist. Es war einfach wunderbar, mit ihm zu arbeiten. Sehr schön war auch mitzuerleben, wie Robin mit den jungen Schauspielern arbeitet, mit Elijah Wood und den vier ausgezeichneten Comedians, die die übrigen Amigos sprechen: Johnny Sanchez, Jeff Garcia, Carlos Alazraqui und Lombardo Boyar.“

Der Regisseur weiter: „Zwischen meiner Arbeit mit Sprechern oder den Schauspielern am Set gibt es kaum Unterschiede. Wir haben die Tonaufnahmen weitgehend wie an einem Filmset organisiert – möglichst haben wir ihre Beiträge als echte Dialoge, also gleichzeitig aufgenommen. Die Besetzung ist einfach hervorragend – wir brachten sie nur zusammen und ließen die Zügel los. Ich habe die Augen zugekniffen, um nicht vom Anblick dieser berühmten Filmstars überwältigt zu werden. Die Aufnahmen machten wir in sehr vielen verschiedenen Tonstudios – das hing immer davon ab, wo die Schauspieler gerade arbeiteten. Hugh, Nicole und Elijah sprachen ihre Texte in Los Angeles und New York, Robin in San Francisco und Los Angeles zusammen mit Brittany und Anthony. Hugo Weaving nahmen wir in Australien auf. Da kamen viele Studios zusammen. Schauspielern ist eine Gemeinschaftsarbeit, und wenn es irgend ging, brachten wir die Schauspieler vor dem Mikro zusammen.“

Musik

Als George Miller die Idee zu „Happy Feet“ entwickelte, plante er zunächst kein Musical: „Beim Konzept meiner Geschichte merkte ich aber, dass der Film Lieder braucht, weil die Kaiserpinguine ihre Lebenspartner mithilfe von Songs finden. Als es sich ergab, dass Mumble nicht singen, aber tanzen kann, war ich bereits mittendrin im Musical. Ich nenne es gern ein zufälliges Musical.“

Miller konzentrierte sich schließlich auf das Herzenslied-Konzept, und weil wir uns alle gern über Popmusik ausdrücken, suchten die Produzenten berühmte Songs aus, um die Story lebendig zu gestalten. In „Happy Feet“ sind etliche Musikstile zu hören: Rock, Funk, Oper, Rap, liturgische Gesänge, Pop, Gospel und Latin.

„Weil die Pinguine sich so ähnlich sehen, mussten sie sich durch besondere Stimmen und natürlich besondere Songs unterscheiden. Ich beschloss also gleich zu Anfang, vor allem das Song-Repertoire des 20. Jahrhunderts zu verwenden“, führt Miller aus. „Judy Morris hat die gesamte Musikgeschichte in ihrem Kopf gespeichert – sie wirkt wie ein wandelnder iPod. Sie kann aus dem Stand jede Melodie und jeden Text von jedem Song zitieren. Bei unseren unzähligen Treffen inspirierte sie uns für die Musikauswahl mit tollen Ideen, die bestens zu unserer Story passen.“

Unterstützt wurden die Filmemacher bei der Gestaltung des filmischen Klangteppichs von dem renommierten Komponisten John Powell. „Wir brauchten bei ,Happy Feet‘ nicht nur einen Komponisten, sondern einen Fachmann, der sich in allen Bereichen auskennt“, berichtet Miller. „Er sollte nicht das Gefühl haben, wir begäben uns in die Niederungen der Popmusik, er sollte sich auch nicht von klassischen Orchesterstücken und der Oper einschüchtern lassen, von Rap ganz zu schweigen. John Powell hat ein hervorragendes Gespür für Weltmusik, und er ist jung genug, um sich aus allen möglichen musikalischen Disziplinen und Genres zu bedienen.“

„John schrieb echt unglaubliche Arrangements“, sagt Brittany Murphy. „Einer von Glorias Songs ist eine Hommage an Freddie Mercury mit dem Queen-Titel ,Somebody to Love‘, was wunderbar zum Thema des Films passt. Wir haben uns dabei in Richtung Gospel bewegt – sehr feinfühlig, aber dennoch lustig. Die Arbeit mit John an den Arrangements war etwas ganz Besonderes. Ich erlebe ihn als meinen wunderbaren musikalischen Mentor.“

Zu den weiteren Herzensliedern im Film gehören „Do It Again“ der Beach Boys, Frank Sinatras „My Way“ (von Robin Williams auf Spanisch gesungen), und eine Version von Princes „Kiss“ (als Duett von Hugh Jackman und Nicole Kidman gesungen). Dieser Song erwies sich als besonderer Clou des Soundtracks: Miller wollte den Original-„Kiss“-Text verändern (um ihn auf die Pinguine zuzuschneiden), doch Prince lehnte das zunächst ab. Aber als er sich eine frühe Arbeitsfassung des Films ansah, gab er nicht nur seine Einwilligung, sondern war derart begeistert, dass er auch einen neuen Song für den Film schrieb, der während des Abspanns zu hören ist. Princes „The Song of the Heart“ ist auch auf der Soundtrack-CD „Happy Feet“ zu hören, die Ende Oktober 2006 von Warner Sunset/Atlantic Records veröffentlicht wurde.

Auf demselben Album findet sich eine bunte Mischung populärer Sängerinnen und Sänger, darunter die legendäre Patti LaBelle, Yolanda Adams und Fantasia Barrino von „American Idols“ – sie alle singen „I Wish“; Pink interpretiert „Tell Me Something Good“; Chrissie Hynde und Jason Mraz singen ein Original-Medley der Songs „Everything I Own/The Joker“; k.d. lang interpretiert den Beatles-Titel „Golden Slumbers“; Gia Farrell ist mit der neuen Single „Hit Me Up“ vertreten; und die Brand New Heavies steuern den Song „Jump N’ Move“ bei. John Powells Orchestermusik wird auch in „The Story of Mumble Happyfeet“ zu hören sein.

„Auch Hugh Jackman und Nicole Kidman singen im Film“, berichtet Miller. „Doch Elijah Wood musste sich als Sänger nicht besonders hervortun, weil Mumble gerade wegen seiner schrecklichen Stimme als Außenseiter abgestempelt wird. Ich weiß also gar nicht, ob er singen kann! Einmal bat ich ihn, möglichst schlecht zu singen – das hat er hervorragend hinbekommen.“

„Bei diesem Projekt habe ich eine Menge über die Bedeutung der Musik für den Film gelernt“, erklärt Miller. „Ich schaute mir die großen Musicals an und versuchte zu ergründen, wie die Choreografie funktioniert, wie die großen Shownummern ihre Wirkung entfalten. Fest steht, dass Tanznummern nicht nur dekorativ wirken dürfen, sondern die Handlung voran treiben müssen.“

Tanz

Doch kein Musikstück war derart entscheidend für den Verlauf der Story wie der Tanz, aus dem Mumbles persönliches Herzenslied besteht.

Dazu Miller: „Als wir beschlossen, einen Film über einen tanzenden Pinguin zu machen, konnte ich von den Computeranimatoren nicht erwarten, dass sie brillante Tanzszenen animieren können. Ein Tänzer entwickelt seine Fähigkeiten genau wie ein Animator sein Leben lang weiter. Am einfachsten brachten wir also die Pinguine zum Tanzen, indem wir das Motion-Capture-Verfahren anwandten.“

Miller war davon überzeugt, dass allein Savion Glover Mumbles Stepp-Revolution anführen musste. „Wenn wir davon ausgehen, dass Mumble ein Stepptanz-Virtuose ist – wer außer Savion könnte ihn darstellen? Savions unnachahmliche Kunst nahmen wir mit Motion-Capture auf – und zwar alle wesentlichen Tanzsequenzen des Films. Sein Rhythmusgefühl ist einfach verblüffend, äußerst komplex und detailreich“, stellt der Filmemacher fest. „Stepptanz ist Musik, die man mit dem Körper macht, und Savion ist darin virtuos. Egal was man ihm vorspielt – er beginnt sofort dazu zu improvisieren. Einmal haben wir ihm einen Helikopter vorgespielt, und er ahmte das Geräusch mit seinen Füßen nach. Er bewegt sich so rasend schnell, dass die Kamera das gar nicht mitbekommt… und das menschliche Auge erst recht nicht. Eine absolute Ausnahmeerscheinung.“

Glover gab sein Broadway-Debüt im Alter von zwölf Jahren und ist mit Stepptanz-Legenden wie Sammy Davis, Jr., und Gregory Hines aufgetreten. „Savion ist der letzte der klassischen Stepptänzer“, sagt Miller. „Er liebt seine Kunst derart, dass er sie völlig verinnerlicht hat. Er spürt die Verpflichtung, sein Wissen weiterzugeben – für uns gab es gar keine andere Wahl: Er war der einzige Tänzer, der Mumbles Herzenslied kreieren konnte.“

„Ich bin überzeugt, dass sich die Kids den steppenden Pinguin anschauen und sagen: ,Echt cool‘“, sagt Glover. „George Miller sorgt für eine Renaissance des Stepptanzes, und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich dabei mitwirken darf. Und ich bin nicht der Einzige: Ich weiß, dass in diesem Moment viele große Stepplegenden auf George herabblicken und sagen: ,Danke. Danke. Danke.‘“

Davon ist Judy Morris ebenfalls überzeugt. „Der kleine Sohn des Komponisten geriet völlig in Trance, als er Savion bei der Arbeit zusah, und seitdem steppt er wie ein Verrückter.“

Warren Coleman berichtet über Glovers überragende Fähigkeiten: „Zu Beginn jeder Motion-Capture-Aufnahme steht der Künstler still, damit die Computer ihn ,erfassen‘ können. Doch manchmal nahmen wir einen ratternden Ton wahr… das hörte sich an wie eine winzige Maschinenpistole. Der verzweifelte Tontechniker versuchte die Ursache zu finden, damit wir mit der Aufnahme beginnen konnten. Doch plötzlich war nichts mehr zu hören, und wir konnten anfangen. Erst später gab Savion zu, dass er uns einen Streich gespielt hatte. Er hatte mit so unmerklichen Fußbewegungen gesteppt, dass man sie nicht mal in Großaufnahme und unter dem hellen Scheinwerferlicht bemerken konnte. Er hat uns alle auf den Arm genommen – vor allem natürlich den Tontechniker.“

Miller, der vorwiegend Realfilme gedreht hat, wollte „Happy Feet“ ursprünglich mit realen Kameraaufnahmen in der Technik der „Babe“-Filme produzieren: In dem Fall hätte man reale Pinguine durch digitale Manipulationen zum Singen und Tanzen gebracht. Doch diese Idee ließ man schnell wieder fallen. „Uns war einfach klar, dass man einem Pinguin nicht so einfach das Tanzen beibringen kann“, lacht der Regisseur.

„Im Grunde unterscheidet sich der Realfilm kaum von der Computeranimation – die Regeln des Filmemachens gelten für beide“, kommentiert Miller. „Wenn ich mit den Animatoren arbeite, ist das mit dem Inszenieren von Schauspielern vergleichbar – allerdings in Super-Zeitlupe: Die nuancierte Darstellung wird in die Einzelbilder zerlegt. Der Unterschied besteht darin, dass die Arbeitsschritte nicht gleichzeitig ausgeführt werden. Erst nehmen wir die Stimmen auf. Die Körperbewegungen, die Mimik, die Ausleuchtung, die Kameraposition, die Kostüme und alles übrige werden nacheinander hinzugefügt. Beim Realfilm passiert das Wesentliche gleichzeitig. Und beim digitalen Film lässt sich das Material unendlich manipulieren. Man kann die Figuren, die Kamera, die Scheinwerfer platzieren, wo man will. Man kann also die Story viel sorgfältiger ausarbeiten als im Normalfall. Darin liegt sicher auch der Grund, warum gerade die Pixar-Filmemacher so hervorragend Geschichten erzählen können. Ich persönlich sehe den Film vor allem als Medium für das Geschichtenerzählen – deshalb ist die Computeranimation für mich wie eine Offenbarung. Man kann die Story derart ausfeilen, wie das sonst nie möglich wäre.“

Miller arbeitet in Sydney mit Animal Logic zusammen, einem Studio für visuelle Effekte, und führte dort die Motion-Capture-Technik ein, um reale Schauspieler und Tänzer aufzunehmen und ihre Darstellung als Vorlage für die Pinguine in den Computer zu übersetzen. Beim Motion-Capture-Verfahren sind mehrere Kameras aus verschiedenen Positionen auf die Bühne gerichtet; Sie nehmen jedoch keine Bilder auf, sondern Signale, die von den kleinen Reflektoren auf den Trikots der Darsteller ausgehen. Die auf diese Weise gesammelten Bewegungsdaten werden dann in Spezialcomputern auf ein zuvor entworfenes Modell der Filmfigur übertragen. In Mumbles Fall handelt es sich um das Modell eines Kaiserpinguins.

Bei „Happy Feet“ entwickelte man das Motion-Capture-Verfahren technisch weiter, damit Miller auf der Bühne mehrere Darsteller gleichzeitig inszenieren konnte – dabei konnte Miller die berechneten Pinguinfiguren bereits in Echtzeit auf dem Bildschirm beobachten. „Unsere Crew hat der Technik eine ganz neue Dimension erschlossen“, berichtet Miller. „Ich konnte die Schauspieler auf dem Monitor schon als Pinguine sehen, während sie ihre Aktionen ausführten. So hatte ich die Freiheit, die Akteure auf der Bühne ganz präzise zu dirigieren. Ich konnte sie anweisen, sich weniger oder mehr zu bewegen, damit sie sich immer auf den Bewegungsumfang eines Pinguins beschränkten.“

„Das Aufnahmeverfahren bei diesem Film war verblüffend“, sagt Glover. „Man wird sofort belohnt. Ich stand auf der Bühne, trug den Spezialanzug, übersät mit den kleinen Reflektoren, und sofort erschien Mumble auf dem Computermonitor. Man konnte mich als Mumble direkt sehen!“

Obwohl der Stepptanz Mumbles ganz persönliches Ausdrucksmittel ist, wollten die Filmemacher auch andere Tanzformen in den Film integrieren – zu diesem Zweck engagierte Miller die Choreografin Kelley Abbey. „Kelley kennt sich in allen Bereichen aus. Sie arbeitet in Australien als Spitzen-Choreografin für Theater und Musikvideos, tritt aber auch selbst als hervorragende Tänzerin auf. In unserem Film tanzt sie die dramatischen Bewegungen etlicher Rollen, zum Beispiel für Norma Jean, Gloria und Ramon.“

„Der Film hat mich auf sehr interessante Weise gefordert“, sagt Abbey. „Tänzer sind es gewohnt, sich schwebend zu bewegen, doch die Pinguine sehen eher aus wie Fußbälle mit Füßen.“

Alle Darsteller des Films mussten zunächst lernen, wie man sich als Pinguin bewegt – sie unterlagen entsprechend der Schulpflicht in Abbeys „Pinguinschule“. Bevor Abbey ihren Schülern die typischen Bewegungsabläufe beibringen konnte, musste sie diese zunächst selbst einstudieren. „Ich habe mir Dokus angeschaut, denn ich musste zunächst begreifen, welche Eigenarten die verschiedenen Vogelspezies haben.“

Die Bewegungs- und Tanzstudien der Choreografin führten zu einem Ergebnis, das kaum jemand erwartet hatte: „Wenn man sich Pinguine vorstellt, denkt man an auswärts zeigende Füße – etwa so wie bei Charlie Chaplin“, berichtet Abbey. „Tatsächlich gehen die Pinguine aber mit parallel gestellten Füßen, ja sie sind sogar fast einwärts gewandt. Sie bewegen sich nicht in der Hüfte – ihre eigentlichen Bewegungen entstehen also aus dem Schultergürtel.“

„Pinguine haben zwar Knie, aber die befinden sich tief im Innern des Körpers. Kelley Abbey betonte also die Pinguin-Qualität der Tanzschritte, und die Tänzer ,pinguinisierten‘ ihre Bewegungen“, erklärt der Regisseur.

Ein weiterer wichtiger Experte ist der berühmte Dr. Gary Miller, der sich auf die Vögel und Pinguine der Antarktis spezialisiert hat. Bei den frühen Pinguin-Lektionen gab er wertvolle Tipps: Zum Beispiel bewegt sich der Schnabel des Kaiserpinguins beim Watscheln in Form der Zahl 8.

„Entscheidend für die Motion-Capture-Aufnahmen der Tanz- und der dramatischen Szenen war natürlich die Besetzung der Tänzer“, kommentiert Coleman. „Wir bauten die Szenen zusammen, indem wir die besten Teile verschiedener Aufnahmen kombinierten. Weil die Tänzer sorgfältig darauf achteten, ihre Bewegungen aufeinander abzustimmen, funktionierte das Verfahren sehr gut. Und weil die Tänzer ihre Erfahrungen von der Musical-Bühne mitbrachten, bewegen sie sich stets sehr ausdrucksstark… immer erzählen sie eine Geschichte.“

Abbey berichtet: „Savion erschließt dem Film eine ganz neue Dimension. Er ist einfach unvergleichlich. Er drückt sich mit seinen Füßen aus. Man merkt sofort, wenn Savion das Gebäude betritt – man kann ihn hören!“

Die Zusammenarbeit der Tanzexperten war sehr fruchtbar. „Kelley ist inzwischen kein Mensch mehr“, lacht Glover. „Sie hat sich für den Film in einen Pinguin verwandelt. Die Arbeit mit ihr war eine tolle Erfahrung. Sie führte mich, packte mich am Schlafittchen… ich nannte sie schließlich ,meine rechte Pinguin-Hand‘.“

Bei der Ausarbeitung der größeren Tanzszenen verwendeten Abbey und ihre Tänzer sehr vielfältige Tanzstile. „Im Finale des Films lassen sich alle gehen – die Pinguine drücken sich auf unterschiedlichste Art aus, da sehen wir also ein bisschen Flamenco, auch Tango und Riverdance. Es gibt auch Zulu, afrikanischen Gummistiefeltanz, Navajo und Klatschtanz aus Samoa“, führt Abbey aus. „Die Pinguine vereinen sich durch die Weltsprache des Tanzes – damit formulieren wir das Grundthema des Films.“

Am Set waren sich alle Beteiligten darüber einig, dass jede Form künstlerischen Ausdrucks ihren Wert hat. „Als Tänzer müssen wir uns bei den Musikern, den Textern und Songschreibern bedanken“, bestätigt Glover. „Musik und Tanz gehören für mich mit zu den bedeutendsten Ausdrucksmitteln der Kultur. Auf die einzelne Person kommt es nicht an; aber jede kennt ein spezielles Lied, über das sie sagt: ,Das bin ich, so fühle ich mich.‘ Das bewegt sie. Egal, ob Sänger, Tänzer oder sonst wer – Musik ist und bleibt Rhythmus, unser Herzschlag. Musik ist Leben.“

Eine Welt des Rhythmus

„Bei ,Happy Feet‘ geht es ja nicht nur darum, ein paar Pinguinen das Tanzen beizubringen“, sagt Produzent Doug Mitchell. „George wollte nämlich gewaltige Musicalnummern inszenieren – Zehntausende Pinguine bewegen sich im Takt. Und weil der Tanz eine ganz persönliche Ausdrucksform ist, bestand er darauf, dass diese Bewegungen so individuell wie nur möglich aussehen.“

„Ich musste ganz neue Bereiche meines Gehirns aktivieren“, sagt Abbey. „Denn beim Tanzen hat man es üblicherweise nicht mit komplexen mathematischen Gleichungen zu tun.“

Um Tausende von Pinguinen und ihre unterschiedlichen Tanzstile im Film zu zeigen, konnte man sich auf relativ wenige Tänzer beschränken, die dann technisch vervielfacht wurden. „Bevor wir mit der Produktion von ,Happy Feet‘ begannen, konnte man mit Motion-Capture auf der Bühne etwa fünf Tänzer gleichzeitig aufnehmen“, sagt der für den Digitalbereich verantwortliche Brett Feeney. „Als wir den Film abgedreht hatten, hatte sich diese Zahl verdreifacht: Bis zu 17 Tänzer bewegten sich in ihren Spezialanzügen auf der Bühne.“

Um die gewaltigen Pinguinscharen auf den der Antarktis nachgebildeten virtuellen Sets tanzen zu lassen, musste Abbey den Boden der Studiohalle aufrastern. Jeder Sektor hatte etwa die Größe eines Tennisplatzes, und der vertrat im Computer einen Sektor im Lebensraum der Pinguine. Laut Abbey waren etwa 50 solcher „Tennisplätze“ nötig, um die virtuellen Sets für eine bestimmte Sequenz mit Tausenden von Pinguinen zu bevölkern. Jeder Sektor wurde getrennt choreografiert, und die Tänzer beschränkten sich auf den markierten Raum.

„Die Motion-Capture-Technik funktioniert so, dass die Tänzer und ich das Pinguin-Modell praktisch dirigieren“, sagt Abbey. „Ich arrangierte also, dass die Tänzer bei einem bestimmten Musiktakt an spezifischen Markierungen ankamen, die durch Längs- und Querlinien innerhalb des Sektors festgelegt wurden – fast wie auf einem Stadtplan. Meine Anweisung war: ,Am Ende dieses Taktes müsst ihr auf 9 und 11 landen.‘ In der nächsten Nummer begannen sie auf 9 und 11 und wechselten dann in den nächsten Sektor. Die Aktion fand zwar immer im selben Sektor der realen Bühne statt, aber in der Computerwelt wurde der dann irgendwo im Land der Kaiserpinguine platziert.“ Die aufgenommenen Bewegungen von Abbeys Tänzern wurden dann bei Animal Logic von einer ganzen Reihe von Digital-Künstlern (Fachleuten für Bewegungen, Animatoren, Oberflächenbearbeitern und Beleuchtern) verarbeitet und aufbereitet. Das Ergebnis zeigt schließlich Tausende von Pinguinen, die gemeinsam tanzen.

„Obwohl die Zahl der Statisten in diesen großen Tanzsequenzen so gewaltig ist, muss es so aussehen, als ob sie sich individuell bewegen“, sagt Executive Producer und Geschäftsführer Zareh Nalbandian von Animal Logic. „Und weil es unrealistisch wäre, innerhalb des begrenzten Drehplans Tausende von einzelnen Tanzsequenzen zu filmen, entwickelten wir ein System, das wir ,Horde‘ nennen.“

„Bei dieser Technik verwenden wir die Bewegungsinformationen der kleinen Tanzgruppen, die Kelley choreografierte, und verändern ihre Bewegungen nach dem Zufallsprinzip“, erklärt Feeney. „Der Trick besteht darin, die Bewegungen etwas zeitversetzt darzustellen und damit die Bewegungen der Gruppe als Ganzes organischer zu gestalten. Mit einem solchen Software-Schlüsselelement kann man 30 oder 40 Motion-Capture-Einheiten so vervielfachen, dass sie über eine halbe Million Einheiten ergeben. Das sieht dann so aus, als ob die Pinguine zwar alle dieselben Tanzschritte ausführen, aber jeder in seinem individuellen Stil. Anfangs waren wir schon stolz, wenn wir um die 10.000 Pinguine produzierten. Doch als George sich die Sequenz anschaute, bat er uns, die Zahl zu verdoppeln. Beim nächsten Mal wollte er die Anzahl wieder verdoppeln, und dann nochmal… Kurz gesagt: Je mehr Pinguine George sah, desto mehr verlangte er.“

Die Besetzung von „Happy Feet“ wird aber nicht nur nach Zehntausenden gezählt, sie besteht auch „praktisch nur aus schwarzweißen Vögeln, die sich sehr ähnlich sehen“, stellt Miller fest.

Dazu der für die Figuren zuständige Aidan Sarsfield: „Gleich zu Anfang standen wir vor der Frage, wie wir die Figuren voneinander absetzen und eigene Persönlichkeiten für sie entwickeln. Denn wenn wir uns die richtigen Pinguine zum Vorbild nehmen, dann sehen sie praktisch alle gleich aus. In diesem Moment begann die Figurenentwicklung der Pinguine.“

Greg Van Borssum, Regisseur der Massenszenen, fügt hinzu: „Bei den Hintergrund-Pinguinen variierten wir das Aussehen nur wenig. Ihr körperliches Aussehen, ihr Verhalten belassen wir in dem Umfang, den uns die Natur vorgibt. Echte Unterschiede entstehen erst durch die Animation der Gesichter, durch die Großaufnahmen unserer Helden.“

Viele Figuren werden durch subtile Unterschiede charakterisiert, Mumble trägt zum Beispiel eine angedeutete Fliege um den Hals, er hat blaue Augen, Ramon trägt Federn auf dem Kopf. Bei der Feinanimation entstehen dann die nuancierten Charaktereigenschaften und der Gesichtsausdruck. Miller legt auch auf das kleinste Detail Wert, damit die Zuschauer die einzelnen Figuren selbst in der großen Menge der Mitwirkenden verfolgen können.

Aber auch auf andere Weise stellte man sicher, dass die „Stars“ des Films in der Menge nicht verloren gingen – und zwar mithilfe der Kamerabewegungen. „Unser Kamerastil unterscheidet sich von den meisten anderen Animationsfilmen, weil wir relativ lange Einstellungen verwenden“, berichtet Animationsregisseur Daniel Jeannette.

Der für Layout und Kamera verantwortliche David Peers präzisiert: „Ein normaler Spielfilm enthält etwa 2000 Einstellungen, wir haben etwa 800. Unser Film spielt mit längeren Einstellungen, damit der Zuschauer die Story mit den Figuren erleben kann – so fällt es ihm leichter, sie im Auge zu behalten, wenn sie sich unter die letztlich gleichförmige Menge mischen.“

Animal Logic entwickelte ein weiteres Motion-Capture-Tool namens „lattice terrain adaptation“ (Gitterwerk-Terrain-Anpassung), mit dessen Hilfe Miller die Reaktion der Figuren auf ihre Umgebung in Echtzeit inszenieren konnte.

„Dieses Tool ermöglicht es mir, die Darsteller auf der flachen schwarzen Bühne zu beobachten, während sie auf dem Computerbildschirm gleichzeitig auf dem Eis im Kaiserland oder im Adelie-Land zu sehen sind“, berichtet Miller. „Der Computer baute die virtuellen Hügel und Täler des Sets auf, so dass ich die Darstellungen innerhalb einer spezifischen Landschaft optimieren konnte. Ich konnte beobachten, wie die Figuren auf dem Monitor einen Berghang hinaufgehen oder sogar hinunterfallen.“

„Als wir mit der Produktion begannen, konnte niemand voraussehen, wie sprunghaft sich die Technologie weiterentwickeln würde“, fügt Feeney hinzu. „Jeden Tag hatten wir es mit Innovationen und neuen Ideen zu tun. Wir stellten uns der Aufgabe, Georges Ansprüchen gerecht zu werden und seine Vision zu realisieren.“

„Für mich als Regisseur ist das eine außergewöhnliche Erfahrung“, sagt Miller begeistert. „Ich sehe die reale Welt vor mir – und daneben die virtuelle Welt: Alles passiert gleichzeitig. Ich kann sie in jeder gewünschten Weise manipulieren. Ich habe wirklich großes Glück, dass ich als Filmemacher erleben darf, dass uns diese Technik jetzt zur Verfügung steht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich den Film sonst hätte machen sollen.“

Fotorealistische Bilder für „Happy Feet“

Wie bei der Gestaltung der Figuren setzten die Filmemacher Technik und künstlerische Genialität ein, um in der computeranimierten Welt von „Happy Feet“ das zu kreieren, was Miller „Fotorealität“ nennt.

„Mir war die Antarktis immer nahe – weil wir nun mal in der südlichen Hemisphäre leben“, sagt Miller. „Als ich damals ,The Road Warrior‘ (Mad Max II – Der Vollstrecker) in der australischen Wüste drehte, saß ich eines Tages mit einem angegrauten alten Kameramann in einer Bar, und er sagte: ,Antarctica! Du musst unbedingt mal einen Film in der Antarktis drehen.‘ Tja, und 20 Jahre später drehe ich tatsächlich einen Film in der digitalen Antarktis.“

Und er fährt fort: „Seit zehn oder 15 Jahren wagen sich immer mehr Dokumentarfilmer auf den ,weißen Kontinent‘. Die Logistik macht Fortschritte, Ausrüstung und Kameras sind trotz der extremen Bedingungen einsetzbar. So bekamen wir erstmals fantastische Bilder von den Kaiserpinguinen in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Bei unserem Film beschlossen wir von vornherein, den Film so fotorealistisch wie nur möglich zu gestalten, weil die Landschaft der Antarktis so majestätisch, die Pinguine selbst so großartig sind.“

Über sein Vorgehen sagt Miller: „Wir berieten uns mit Dr. Gary Miller und schickten mithilfe der Neuseeländer zwei Expeditionen in die Antarktis. Die Kamerateams und die Experten für visuelle Effekte fingen die Strukturen, das Licht, die Landschaften ein, um mit diesen Informationen unsere Computer zu füttern und so die Welt unserer Story zu erschaffen. Ich habe den Look unseres Films mit allen unseren Digital-Künstlern ausführlich diskutiert. Ich wollte sie so real gestalten, dass ich von der Leinwand angezogen werde, sie berühren will. Wenn wir es schaffen, diesen Impuls auszulösen, wenn ich wirklich den Wunsch verspüre, den Computerbildschirm anzufassen, um den wuscheligen Bauch eines Baby-Pinguins zu streicheln, dann haben wir unser Ziel erreicht. Jetzt bin ich in der glücklichen Lage zu sagen, dass ich seit Produktionsbeginn oft genug versucht habe, virtuelle Pinguinbäuche zu kraulen.“

Fast vier Jahre dauerte die Produktion von „Happy Feet“. Dazu Miller: „Mehr als die Hälfte dieser Zeit war für den digitalen Fertigungsprozess nötig.“ Dann verrät er, dass Doug Mitchell und sein Team von der Produktionsfirma Kennedy-Miller bei Animal Logic buchstäblich eingezogen sind. In Zusammenarbeit mit Zareh Nalbandian und seinem fähigen Team aus Technikern und Kreativen bei Animal Logic verantwortete „Doug die ehrgeizige Weiterentwicklung der Firma vom konventionellen Studio für visuelle Effekte zu einem Studio für Computeranimation, das einen abendfüllenden Animationfilm herstellen kann.“

„Die Arbeit in diesem digitalen Reich ist eine Offenbarung“, sagt Miller. „Hunderte bestens ausgebildete, talentierte Leute kamen aus aller Welt zusammen, um sich mit aller Kraft für diesen Film einzusetzen. Sie sind durchschnittlich 26 Jahre alt: Künstler aus allen Teilen Amerikas – Kalifornien, Alabama, Texas, Quebec, Paraguay, Mexiko und vielen anderen Ländern. Da arbeiteten Franzosen, Italiener, Neuseeländer, Deutsche, Briten, Afrikaner, Chinesen, Iraner, Esten, Inder, Israelis und Spanier. Ich kam mir vor wie bei den Vereinten Nationen.“

„Ein Großteil der Mitarbeiter sind Mathematik-Experten und gleichzeitig Künstler“, berichtet Miller. „Überraschend fand ich, dass nur wenige dem Klischeebild des Computerfreaks entsprechen. Sie sind Bodybuilder, Martial-Arts-Kämpfer, sie fahren Motorradrennen, reiten auf Bullen, sind ernsthaft klassische oder Rock-Musiker und so weiter. Einer turnte sogar auf olympischem Niveau.“

Der Ehrgeiz, fotorealistische Bilder zu schaffen, bezog sich auf alle Bereiche der Produktion. „Wir haben jede verfügbare Technik angewendet, oft auf unorthodoxe Weise oder in neuen Kombinationen“, berichtet Nalbandian. „Wir mussten ein Verfahren entwickeln, um Fell und Federn darzustellen, und darauf dann die Feuchtigkeit, die das Licht auf besondere Art reflektiert. Uns war klar, dass die Pinguine unter Wasser nass aussehen, und wenn sie dann an Land kommen, trocknen sie im Laufe einer Szene. Außerdem reagieren unsere Helden auf ihre Umgebung. Wir entwickelten Interaktions-Tools, mit denen die Pinguine beim Gehen Fußspuren im Schnee hinterlassen oder beim Tanzen Pulverschnee aufwirbeln. Jedes Detail der Ausstattung haben wir bedacht, denn George verlangte, dass absolut nichts die Illusion zerstören darf.“

Doug Mitchell erklärt: „Der kleine, wuschelige Pinguin Mumble trägt sechs Millionen Federn auf der Haut. Bei unserem Projekt waren wir also auf eine Rechnerleistung angewiesen, die vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Wir haben die Computer bis zum Äußersten beansprucht. Wir leisten hier wirklich Pionierarbeit.“

Sein Produzentenkollege Bill Miller fügt hinzu: „Wenn ich nach der Hauptfigur gefragt werde, versuche ich das zu erklären: Das sind Elijahs Stimme, Savions Steppschritte und Matt Lees Darstellung auf der Motion-Capture-Bühne, aber auch der Einsatz einer kleinen Armee von Dialog- und Bewegungsbearbeitern, Layout- und Animationskünstlern, Oberflächenexperten, Beleuchtern und technischen Mitarbeitern. Das muss man dann mit den vielen anderen Filmfiguren und Hintergründen multiplizieren, aus denen ein 90-minütiger Film besteht. Kein Wunder, dass im Abspann über 1000 Namen genannt sind.“

„Was mir am Kino so besonders gefällt: Ich werde in eine andere Welt versetzt. Ich möchte etwas zum allerersten Mal erleben“, sagt der Regisseur. „Die Antarktis selbst ist schon wunderschön, voll unglaublicher Farben, fantastischer Eisformationen – sie ist Teil unserer Erde, erscheint aber doch als ganz eigene Welt.“

Vor dem Beginn der Produktion von „Happy Feet“ nahm Produzent Bill Miller auf einem massiven russischen Eisbrecher an einer sechswöchigen Expedition in die östliche Antarktis teil. „Als ich mit eigenen Augen und Ohren erlebte, wie es dort wirklich aussieht und sich anhört, ergab sich daraus ein Maßstab für den Look und die Atmosphäre unseres Films. Und als der Computer dann die letzten Bilder berechnet hatte, stellte ich begeistert fest, dass wir diesem Maßstab durchaus gerecht werden.“

Um die überwältigende Optik dieser unzugänglichen Eiswelt einzufangen, organisierten Miller und das Produktionsteam sogar zwei Expeditionen zum antarktischen Kontinent: Eine per Schiff zur antarktischen Halbinsel mit ihren gewaltigen Eisbergen; die andere mit Unterstützung von Antarctica New Zealand per Flugzeug auf die Eisschollen des Rossmeeres.

„Die Antarktis ist zwar traumhaft, aber auch eine der lebensfeindlichsten Gegenden der Welt“, sagt Produktionsdesigner Mark Sexton. „Sie besteht praktisch nur aus Eis und Felsen. Uns war klar, dass wir eine unberührte, saubere, unwegsame Natur darstellten. Um der Schönheit dieser Landschaft gerecht zu werden, mussten wir uns die bestmöglichen Referenzdaten besorgen.“

Als Brett Feeney erfuhr, dass ein Trip in die Antarktis organisiert wurde, um möglichst exakte Vorlagen von der komplexen Landschaft zu erhalten, meldete er sich sofort freiwillig. „Ursprünglich haben wir Tests in Neuseeland gemacht, um zu erkunden, wie das Licht vom Gletschereis reflektiert wird. Aber dann beschloss George, dass er authentische Bilder aus der Antarktis brauchte. Auf zwei Trips haben wir eine Bibel aus Anschauungsmaterial zusammengestellt. Auf den Expeditionen kamen über 80.000 Bilder zusammen.“

Nach etlichen Monaten vor Ort brachte Feeney jene Bilder nach Hause mit, aus denen die Welt der „Happy Feet“ entstand. „Das fotografische Anschauungsmaterial war besonders beim Erstellen der Hintergründe sehr wichtig“, fügt Sexton hinzu. „Wir waren ganz begeistert von den unglaublichen Eisskulpturen und Formationen, die Brett und das Expeditionsteam aufgenommen hatten. All diese fantastischen Elemente fügten wir so zusammen, dass sie sich nahtlos mit den von uns geschaffenen Strukturen verbanden.“

Das Ergebnis ist die sorgfältige Reproduktion einer Welt, die Feeney schon ab dem ersten Schritt auf dem Eis tief beeindruckte: „Wenn man am unteren Ende der Welt aus dem Flugzeug steigt, strömen die Tränen. Es ist einfach überwältigend… und ein wunderbarer Arbeitsplatz.“

Indem Miller die Naturschönheiten der Antarktis in „Happy Feet“ auf die Leinwand bringt, möchte er die Zuschauer anregen, darüber nachzudenken, wie man diese Welt schützen kann. Er möchte dem Publikum klarmachen, wie wir unsere Umwelt in unserer unmittelbaren Umgebung und auch im globalen Maßstab behandeln und wie sich das auf das Leben der Tiere auswirkt.

Dieses Anliegen fiel bei den Sprechern auf fruchtbaren Boden. „Die Menschheit kann ihren Müll nicht einfach ins Meer kippen, weil es damit einfach überfordert ist“, kommentiert Robin Williams. „Der Dreck verschwindet nicht. Wenn man aufs offene Meer hinausfährt, schwimmt überall Abfall herum. Wir vergiften die Nahrungskette – das ist ein riesiges Problem.“

„Wir müssen uns mit einigen sehr ernsten Problemen auseinandersetzen“, fügt Elijah Wood hinzu. „Die Welt ist wunderschön, und eigentlich sollten wir harmonisch mit den Tieren und der Natur zusammenleben. Es ist also äußerst wichtig, dass wir alle Lebensformen berücksichtigen, mit denen wir uns die Erde teilen.“

Brittany Murphy empfindet das ganz ähnlich: „Ich schätze George Millers Film aus vielen Gründen, und dazu gehört auch, dass es ihm hervorragend gelingt, den sehr wichtigen Umweltaspekt in ,Happy Feet‘ durchgängig einzuflechten. Das Thema ist wirklich wichtig, und der Film formuliert es sehr überzeugend, wobei der Schwerpunkt auf der Unterhaltung der Zuschauer liegt.“

„Sehr viele Menschen haben sehr lange an diesem Film gearbeitet. Dabei ließen wir uns von den Figuren und der Story leiten, aber wir wollten auch etwas ganz Besonderes schaffen. Auf die Frage, worum es in diesem Film geht, antworte ich: Das muss jeder Zuschauer für sich selbst herausfinden. Für mich persönlich geht es in ,Happy Feet‘ um Geborgenheit.“

SPRECHER

ELIJAH WOOD

Mumble

Wood ist im Herbst 2006 auch in dem Drama „Bobby“ zu sehen. Regisseur Emilio Estevez inszeniert darin ein hochkarätiges Ensemble: Anthony Hopkins, Demi Moore und Sharon Stone.

Unvergesslich bleibt Wood in der Hauptrolle des Hobbits Frodo Beutlin in der Filmtrilogie nach J.R.R. Tolkiens „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe). Die von Peter Jackson inszenierten Filme „The Fellowship of the Ring“ (Die Gefährten), „The Two Towers“ (Die zwei Türme) und „The Return of the King“ (Die Rückkehr des Königs) begeisterten die Kritiker und verbuchten Rekordergebnisse an der Kinokasse. „Die Rückkehr des Königs“ gewann den Oscar als Bester Film sowie insgesamt elf Oscars.

Zuletzt wirkte Wood in Liev Schreibers Verfilmung des Bestsellers „Everything Is Illuminated“ (Alles ist erleuchtet) von Jonathan Safran Foer mit. Zuvor trat er in Michel Gondrys Kritikerhit „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“ (Vergiss mein nicht) auf. Charlie Kaufman schrieb das Buch zu dieser Focus-Features-Produktion.

Weitere aktuelle Filme: Lexi Alexanders „Green Street Hooligans“ (Hooligans); Frank Millers „Sin City“ (Sin City), inszeniert von Robert Rodriguez und Miller; Ang Lees „The Ice Storm“ (Der Eissturm); Martin Duffys Independent-Film „The Bumblebee Flies Away“ (Freunde bis zum Tod) mit Rachael Leigh Cook und Janeane Garofalo; Jeffrey Porters „Try Seventeen“ (All I Want) mit Franka Potente und Mandy Moore; „Ash Wednesday“ mit Ed Burns; James Tobacks „Black and White“ (Black and White); Robert Rodriguez’ „The Faculty“ (Faculty – Trau’ keinem Lehrer) nach dem Drehbuch von Kevin Williamson; und Mimi Leders „Deep Impact“ (Deep Impact). In einem der ersten Miramax-Zeichentrickfilme, „The Adventures of Tom Thumb and Thumbelina“, wirkte Wood als Sprecher mit: Wood spricht den „Däumling“, Jennifer Love Hewitt die „Däumeline“.

In Woods Filmografie finden sich auch Alan Shapiros „Flipper“ (Flipper) mit Paul Hogan; Pontus Löwenhielms und Patrick von Krusenstjernas „Chain of Fools“ (Chain of Fools); Jon Avnets „The War“ (Das Baumhaus) mit Kevin Costner; Rob Reiners „North“ (North) mit Jason Alexander und Julia Louis-Dreyfuss; Joe Rubens „The Good Son“ (Das zweite Gesicht) mit Macaulay Culkin; Stephen Sommers’ „The Adventures of Huck Finn“ (Die Abenteuer des Huck Finn); Steve Miners „Forever Young“ (Forever Young) mit Mel Gibson; Mary Agnes Donohues „Paradise“ (Sommerparadies); Richard Donners „Radio Flyer“, (Radio Flyer); Barry Levinsons „Avalon“ (Avalon); und Mike Figgis’ „Internal Affairs“ (Internal Affairs – Trau’ ihm, er ist ein Cop) mit Richard Gere.

ROBIN WILLIAMS

Ramon

1997 gewann Williams mit der Rolle des Dr. Sean McGuire in „Good Will Hunting“ (Good Will Hunting) den Oscar als Bester Nebendarsteller. Drei weitere Male wurde er für den Oscar nominiert: mit „Good Morning, Vietnam“ (Good Morning, Vietnam), „Dead Poets Society“ (Der Club der toten Dichter) und „The Fisher King“ (Der König der Fischer). Für „Awakenings“ (Zeit des Erwachens) wurde er 1990 vom National Board of Review (US-Pendant der FSK) zusammen mit Robert De Niro ausgezeichnet. 2004 erhielt er für sein Lebenswerk den renommierten Career Achievement Award auf dem Internationalen Filmfestival in Chicago. 2005 verlieh ihm die Hollywood Foreign Press Association (Auslandsjournalisten in Hollywood) den Cecil B. DeMille Award für seinen herausragenden Beitrag zur Welt des Entertainments.

2006 war Williams in Barry Levinsons Polit-Satire „Man of the Year“, Barry Sonnenfelds Hitkomödie „RV“ (Die Chaoscamper) und Patrick Stettners düsterem Thriller „The Night Listener“ neben Toni Collette zu sehen. Im Dezember tritt Williams als Theodore Roosevelt in der Weihnachtskomödie „Night at the Museum“ (Nachts im Museum) auf. 2007 laufen Kirsten Sheridans „August Rush“ mit Freddie Highmore, Jonathan Rhys Meyers und Terrence Howard sowie die Komödie „License to Wed“ mit Mandy Moore und John Krasinski an.

Die Fernsehzuschauer wurden erstmals auf Williams aufmerksam, als er in der Serie „Happy Days“ (Happy Days) in der Rolle des außerirdischen „Mork vom Ork“ auftrat. Die Gastrolle kam derart gut an, dass speziell für ihn die Spin-off-Serie „Mork and Mindy“ (Der Mork vom Ork) aus dem Boden gestampft wurde, mit der sich Williams als komische Institution ins Herz des Publikums spielte. Seine Ausbildung machte er an der Juilliard School in New York, und sein Filmdebüt gab er als Titelheld in Robert Altmans „Popeye“ (Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag). Es folgten Hauptrollen in Paul Mazurskys „Moscow on the Hudson“ (Moskau in New York) und „The World According to Garp“ (Garp – und wie er die Welt sah), George Roy Hills Verfilmung des berühmten Bestsellers von John Irving.

Weitere Filme: Chris Columbus’ „Mrs. Doubtfire“ (Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen), Mike Nichols’ „The Birdcage“ (The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel), Tom Shadyacs „Patch Adams“ (Patch Adams), Steven Spielbergs „Hook“ (Hook) und Joe Johnstons „Jumanji“ (Jumanji). Als Sprecher schuf Williams den unvergesslichen Flaschengeist in dem erfolgreichen Abenteuer „Aladdin“ (Aladdin) und 2005 den Fendor in dem Animationsfilm „Robots“ (Robots). Außerdem lieh er dem Dr. Know in Steven Spielbergs „Artificial Intelligence: AI“ (AI – Künstliche Intelligenz) seine Stimme.

Williams stieg als Standup-Comedian in die Branche ein und machte sich mit seinen frei assoziierten Monologen einen Namen. 2002 kehrte er nach 20 Jahren in die Standup-Szene zurück, ging auf Tournee durch die USA und trat 26 Mal vor ausverkauftem Haus auf. Sein letzter Solo-Auftritt am Broadway wurde aufgezeichnet, lief als „Robin Williams: Live on Broadway“ im Fernsehen und erhielt fünf Emmy-Nominierungen.

Abseits der Bühne engagiert sich Williams für karitative Weltorganisationen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Umwelt. Zusammen mit Billy Crystal und Whoopi Goldberg ist Williams die treibende Kraft hinter den auf HBO ausgestrahlten jährlichen Benefiz-Sendungen, in denen sie unter dem Titel „Comic Relief“ mittlerweile über 50 Millionen Dollar an Spenden für Obdachlose gesammelt haben. 2006 standen die Familien im Mittelpunkt, die unter dem Hurrikan Katrina zu leiden hatten.

Brittany Murphy

Gloria

Murphy hat aktuell in Tokio „The Ramen Girl“ abgedreht, bei dem sie neben der Hauptrolle auch die Produktion übernahm. Ihre nächsten Projekte sind Alec Keshishians britische Liebeskomödie „Love and Other Disasters“, die David Fincher und Luc Besson produzieren, und der düstere Thriller „The Dead Girl“.

Im Sommer 2006 war Murphy neben Ed Burns in „The Groomsmen“ (The Groomsmen – Die Chaotenhochzeit) zu sehen. Die Rolle der Shellie spielte sie in der Filmversion von Frank Millers Comic-Roman „Sin City“ (Sin City), die Miller, Robert Rodriguez und Quentin Tarantino inszenierten. Dieselbe Rolle übernimmt Murphy 2007 in der Fortsetzung.

Zu ihren über 40 Filmen gehören auch die romantischen Komödien „Little Black Book“ (Die Ex-Freundinnen meines Freundes), „Uptown Girls“ (Uptown Girls – Eine Zicke kommt selten allein) und „Just Married“ (Voll verheiratet), Dramen wie Curtis Hansons „8 Mile“ (8 Mile), Gary Fleders „Don’t Say a Word“ (Sag’ kein Wort), „Riding in Cars With Boys“ (Unterwegs mit Jungs), „Spun“ (Spun), „Sidewalks of New York“ (Seitensprünge in New York) und „Girl, Interrupted“ (Durchgeknallt).

Ihren Durchbruch schaffte sie 1995 als Tai Fraiser in Amy Heckerlings Hitkomödie „Clueless“ (Clueless – Was sonst?). Ihr Broadwaydebüt gab sie in Arthur Millers Tony-preisgekröntem Stück „A View From the Bridge“ (Blick von der Brücke). Zu ihren wichtigsten TV-Rollen zählen der hoch gelobte „Oprah Winfrey Presents David & Lisa“, „Common Ground“ (Common Ground) auf Showtime und „Devil’s Arithmetic“ (Des Teufels Rechnung). Als Sprecherin hat Murphy nicht nur in „Happy Feet“ mitgewirkt – erstmals in der Geschichte wird sie der animierten „Tinkerbell“ eine Stimme geben. Den Annie Award gewann sie als Sprecherin der LuAnn in Mike Judges’ Serie „King of the Hill“ (King of the Hill).

Jenseits von Film und Fernsehen verbuchte Murphy zusammen mit Paul Oakenfield einen Platz-eins-Hit in den Billboard-Charts (Kategorie „Dance“) mit dem Song „Faster Kill Pussycat“.

HUGH JACKMAN

Memphis

Sein amerikanisches Debüt gab der Australier Hugh Jackman in dem Superhit „X-Men“ (X-Men), in dem er neben Halle Berry den Wolverine spielte. Dieselbe Rolle verkörperte er dann auch in den Sequels der Blockbuster-Serie, „X2“ (X-Men 2) und „X-Men: The Last Stand“ (X-Men: Der letzte Widerstand). Eine Nominierung für den Golden Globe erhielt Jackman für seine Leistung in der romantischen Komödie „Kate & Leopold“ (Kate & Leopold) mit Meg Ryan.

Aktuell war Jackman in Christopher Nolans „The Prestige“ (The Prestige) und Darren Aronofskys „The Fountain“ zu sehen. Als Sprecher wirkte er in dem Animationsfilm „Flushed Away“ mit. Anfang 2006 trat er in Woody Allens Komödie „Scoop“ neben Scarlett Johansson auf. Weitere Filme: die Titelrolle in „Van Helsing“ (Van Helsing); der Thriller „Swordfish“ (Passwort: Swordfish) mit John Travolta und Halle Berry; und die Liebeskomödie „Someone Like You“ (Männerzirkus) mit Ashley Judd.

Der preisgekrönte Bühnendarsteller Hugh Jackman gewann 2004 den Tony als Bester Musical-Darsteller mit seinem Porträt des Sängers/Songschreibers Peter Allen in dem Broadway-Hit „The Boy From Oz“. Für diese Leistung erhielt er auch den Drama Desk Award, den Drama League Award, den Outer Critics Circle Award und den Theatre World Award. Weitere Bühnenrollen: „Carousel“ in der Carnegie Hall; „Oklahoma!“ am National Theatre in London – damit wurde er für den Olivier Award nominiert; und „Sunset Boulevard“ – diese Rolle brachte ihm den MO Award als Bester Musical-Darsteller ein (der australische Preis entspricht dem Broadway-Tony). Eine weitere MO-Nominierung erhielt er für Disneys „Beauty and the Beast“.

Jackman begann seine Karriere in Australien mit dem Independent-Film „Paperback Hero“ (Trucker mit Herz). Mit dem Kinofilm „Erskineville Kings“ gewann er den Preis der australischen Kritiker als Bester Darsteller. Mit derselben Rolle wurde er auch für den australischen Oscar, den AFI Award, nominiert. 1999 kürte ihn die Vereinigung australischer Kinobetreiber auf der AMC (Australian Movie Convention) zum australischen Star des Jahres.

Nicole Kidman

Norma Jean

In den USA wurde Nicole Kidman mit ihrer enthusiastisch gefeierten Leistung in Phillip Noyces mitreißendem Psychothriller „Dead Calm“ (Todesstille, 1989) bekannt. Seitdem hat sie sich international als vielseitige und preisgekrönte Schauspielerin profiliert. 2003 gewann sie den Oscar als Beste Darstellerin für ihr Porträt der Virginia Woolf in „The Hours“ (The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit). Außerdem erhielt sie den Golden Globe als Beste Darstellerin in einem dramatischen Film, den Preis der British Film Academy (BAFTA) und den Silbernen Bären auf dem Berliner Filmfestival.

Ein Jahr zuvor bekam sie ihre erste Oscar-Nominierung und den zweiten Golden Globe für Baz Luhrmanns „Moulin Rouge!“ (Moulin Rouge!). Ihren ersten Golden Globe als Beste Darstellerin gewann Kidman als rücksichtslos ehrgeizige Suzanne Stone in Gus Van Sants vielgepriesener schwarzer Komödie „To Die For“ (To Die For). Weitere Golden-Globe-Nominierungen erhielt sie für „Birth“ (Birth), „Cold Mountain“ (Unterwegs nach Cold Mountain) „The Others“ (The Others) und „Billy Bathgate“ (Billy Bathgate).

2005 war Kidman in Sydney Pollacks Thriller „The Interpreter“ (Die Dolmetscherin) und neben Will Ferrell in Nora Ephrons „Bewitched“ (Verliebt in eine Hexe) zu sehen. Als Sprecherin wirkte sie an der in Sundance mit dem Jury-Preis und dem Publikumspreis ausgezeichneten Dokumentation „God Grew Tired of Us“ mit. Im Herbst wurde Steven Shainbergs „Fur: An Imaginary Portrait of Diane Arbus“ auf dem Telluride Film Festival und dem Filmfest in Rom uraufgeführt.

Zu Kidmans aktuellen Projekten zählen Oliver Hirschbiegels Thriller „The Invasion“ mit Daniel Craig und Noah Baumbachs noch titelloser Spielfilm mit Jennifer Jason Leigh und Jack Black. Derzeit dreht sie Chris Weitz’ „The Golden Compass“ nach dem ersten Band von Phillip Pullmans beliebter Fantasy-Trilogie „His Dark Materials“. Als Sprecherin ist Kidman an der Filmbiografie über Simon Wiesenthal beteiligt: „I Have Never Forgotten You“. Anfang 2007 dreht sie mit „Moulin Rouge!“-Regisseur Baz Luhrmann und ihrem australischen Kollegen Hugh Jackman eine epische Lovestory im australischen Outback.

Weitere Filmrollen: Robert Bentons „The Human Stain“ (Der menschliche Makel); Lars von Triers „Dogville“ (Dogville); Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“ (Eyes Wide Shut); „The Peacemaker“ (Projekt: Peacemaker) mit George Clooney; Jane Campions „The Portrait of a Lady“ (Portrait of a Lady); „Batman Forever“ (Batman Forever); „Malice“ (Malice – Eine Intrige); und Ron Howards „Far and Away“ (In einem fernen Land).

Im Januar 2006 erhielt Nicole Kidman den höchsten australischen Orden „Companion in the Order of Australia“. Daneben wurde sie zur Botschafterin des Guten Willens im United Nations Development Fund for Women (Unifem, Entwicklungsfonds für Frauen) ernannt: Als solche wird sie auf die andauernde Einschränkung der Menschenrechte für Frauen in aller Welt aufmerksam machen. Seit neun Jahren ist Kidman als australische Unicef-Botschafterin tätig. Vor drei Jahren übernahm sie als erste Frau den Vorsitz des Women’s Health Fund (Frauengesundheitsfonds) der David Geffen School of Medicine unter dem Dach der University of California/Los Angeles.

HUGO WEAVING

Ältester Noah

Der australische Schauspieler übernahm Hauptrollen in zwei der berühmtesten Trilogien der aktuellen Filmgeschichte – als Elfenführer Elrond in den preisgekrönten „The Lord of the Rings“-Filmen (Der Herr der Ringe) und als Agent Smith in den gefeierten „Matrix“-Filmen. Kürzlich war er neben Natalie Portman in „V for Vendetta“ (V wie Vendetta) zu sehen, den die „Matrix“-Macher, die Wachowski Brothers, produzierten.

2005 brachte ihm der gefeierte „Little Fish“ (Little Fish) mit Cate Blanchett und Sam Neill seinen dritten Darsteller-Preis des Australian Film Institute (den australischen Oscar) ein. 1998 gewann Weaving diesen Preis für seine Darstellung in Craig Monahans „The Interview“ (Das Interview; auch Darstellerpreis in Montreal). Den AFI Award hatte er bereits 1991 erstmals bekommen, und zwar für seine Rolle als blinder Fotograf in Jocelyn Moorhouses „Proof“ (Proof – Der Beweis). Nominiert wurde er außerdem 1994 mit seiner Darstellung des Transvestiten Mitzi Del Bra in „The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert“ (Priscilla – Königin der Wüste) von Stephan Elliott.

„Happy Feet“ ist bereits Weavings dritter Film mit George Miller: In „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe) und dem Sequel „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt) sprach er den Rex.

Zu Weavings weiteren Filmen zählen „Peaches“, „Russian Doll“, „The Magic Pudding“ (Der Zauberpudding), „Strange Planet“, „The Old Man Who Read Love Stories“, „Bedrooms and Hallways“ (Kreuz und queer), „True Love and Chaos“ und „Exile“.

2006 trat er in der Brooklyn Academy of Music neben Cate Blanchett in der „Hedda Gabler“-Inszenierung der Sydney Theatre Company auf.

ANTHONY LaPAGLIA

Alpha Skua

Einhellige Begeisterung löste LaPaglia mit seiner Darstellung des Jack Malone in der erfolgreichen TV-Serie „Without a Trace“ (Without a Trace – Spurlos verschwunden) aus, die ihm einen Golden Globe, eine Emmy-Nominierung und zwei Nominierungen der Screen Actors Guild (Gewerkschaft der Film- und Fernsehschauspieler) einbrachte. 2002 gewann LaPaglia den Emmy für seine Serienrolle in „Frasier“ (Frasier), mit der er schon 2000 und 2004 nominiert war.

Daneben hat LaPaglia sich mit Produzent Richard Gladstein zusammengetan, um eine Kinofassung von Arthur Millers Theaterstück „A View From the Bridge“ (Blick von der Brücke) auf die Leinwand zu bringen. 1998 spielte LaPaglia am Broadway die Hauptrolle in diesem Klassiker, für den er mit dem Tony als Bester Hauptdarsteller, mit dem Drama Desk Award und dem Outer Critics Circle Award ausgezeichnet wurde. Eine Bühnenrolle übernahm er auch in der Off-off-Broadway-Inszenierung „The Guys“: Es geht um einen Feuerwehrhauptmann, der die Nachrufe auf die Männer vorbereiten muss, die er am 11. September verloren hat. Sigourney Weaver und LaPaglia übernahmen die Hauptrollen in der gleichnamigen Filmversion.

Weitere Filmauftritte: der gefeierte „Lantana“ (Lantana), der ihm den Hauptdarstellerpreis des AFI (Australian Film Institute) einbrachte; „Betsy’s Wedding“ (Familienehre), „The House of Mirth“ (Haus Bellomont), „Sweet and Lowdown“ (Sweet and Lowdown), „The Client“ (Der Klient), „Company Man“ (Cuba libre – Dümmer als die CIA erlaubt), „Summer of Sam“ (Summer of Sam), „Autumn in New York“ (Es begann im September), „Lansky“ (Meyer Lansky – Amerikanisches Roulette), „Phoenix“ (Phoenix – Blutige Stadt), „Commandments“ (Alles Unheil kommt von oben) „Brilliant Lies“ (Netz aus Lügen), „Winter Solstice“ und „The Architect“. Daneben war LaPaglia in der TV-Serie „Murder One“ (Murder One: Der Fall Jessica) sowie in den Fernsehfilmen „Garden of Redemption“ (Geiseln der Verdammnis), „Never Give Up: The Jimmy V Story“ (Nur die Hoffnung zählt) und „Criminal Justice“ (Criminal Justice) zu sehen, mit dem er für den Kabel-TV-Preis ACE nominiert wurde.

Miriam Margolyes

Mrs. Astrakhan

Miriam Margolyes spielte in über 40 großen Filmen so unterschiedliche Rollen wie Professorin Sprout in „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens), die Amme in Baz Luhrmanns „Romeo + Juliet“ (Romeo + Julia) mit Leonardo DiCaprio und Claire Danes; Mrs. Mingott in Martin Scorseses „The Age of Innocence“ (Zeit der Unschuld), der ihr den British Academy Award (BAFTA) als Beste Nebendarstellerin einbrachte; Peg Sellers in „The Life and Death of Peter Sellers“ (The Life and Death of Peter Sellers) mit Geoffrey Rush; Dolly de Vries in „Being Julia“ (Alle lieben Julia) mit Annette Bening; die Haushälterin Dorcas in „Ladies in Lavender“ (Der Duft von Lavendel) mit Judi Dench und Maggie Smith; und Flora Finching in „Little Dorrit“ (Klein Dorrit).

„Happy Feet“ ist bereits Margolyes’ dritter Film für George Miller: Sie sprach den Collie Fly im preisgekrönten „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe) und im Sequel „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt). Ihre Stimme kennt man auch als berühmtes Karamel-Kaninchen aus der Cadbury-Schokoladenwerbung, als Glühwürmchen in „James and the Giant Peach“ (James und der Riesenpfirsich) und als Heiratsvermittlerin in „Mulan“ (Mulan).

MAGDA SZUBANSKI

Miss Viola

Ihre bekannteste Rolle spielte Szubanski als Mrs. Hoggett in dem Oscar-Kandidaten und Golden-Globe-Gewinner „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe) und im Sequel „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt). „Happy Feet“ ist Szubanskis dritter Film mit Regisseur George Miller. Weitere Filme: „The Crocodile Hunter: Collision Course“ (Crocodile Hunter – Auf Crash-Kurs) mit dem kürzlich verstorbenen Steve Irwin und „Son of the Mask“ (Die Maske 2: Die nächste Generation) mit Jamie Kennedy und Alan Cumming. Ende 2007 ist Szubanski neben Nicole Kidman und Daniel Craig in „The Golden Compass“ zu sehen.

Aktuell trat sie als Mrs. Plonk in der neuen Komödie „Dr. Plonk“ von Rolf de Heer auf. Auf der Bühne übernahm sie im Ensemble der Melbourne Theatre Company eine Hauptrolle in dem Stück „The 25th Annual Putnam County Spelling Bee“, das ihr eine Nominierung für den Hellman Award einbrachte. Weitere Theaterrollen: „Grease: The Arena Spectacular“ mit John Farnham; und „The Rise and Fall of Little Voice“ im Ensemble der Sydney Theatre Company. 2002 gewann sie den Preis des Australian Film Institute (AFI) als Beste Nebendarstellerin in der erfolgreichen TV-Serie „Kath & Kim“, die ihr in den folgenden Jahren zwei weitere Nominierungen einbrachte. Außerdem gewann sie mehrfach den Logie (den australischen Publikumspreis) und den Preis der Writers Guild (Gewerkschaft der Autoren).

Im Fernsehen war Szubanski auch in den „Dogwoman“-Filmen, in „Big Girl’s Blouse“ und „Something Stupid“ zu sehen, in denen sie nicht nur die Hauptrolle spielte, sondern die sie auch geschrieben und co-produziert hat.

CARLOS ALAZRAQUI

Nestor

Alazraqui ist derzeit in der Comedy-Central-Serie „Reno 911!“ zu sehen, die bereits in der vierten Staffel läuft. Auch in der Kinoversion der Serie mit dem Titel „Reno 911!: Miami“ übernimmt er die Hauptrolle – der Film läuft im Januar 2007 an.

Alazraqui ist als Sprecher von Tieren im Animationsbereich bereits ein alter Hase. Seine bekannteste Rolle ist der Chihuahua in der Werbung für die Restaurant-Kette Taco Bell mit dem bekannten Slogan „Yo Quiero Taco Bell“. Daneben kann man ihn jede Woche in Zeichentrickserien wie „The Life and Times of Juniper Lee“ (Juniper Lee) und „Camp Lazlo“ (Camp Lazlo) hören, die beide auf dem Cartoon Network laufen. Weitere TV-Rollen: „The Fairly OddParents“ (Cosmo und Wanda), „King of the Hill“ (King of the Hill), „Family Guy“ (Family Guy), „That ’70s Show“, die PBS-Serie „Maya and Miguel“ und sein eigenes halbstündiges Comedy-Special auf Comedy Central. Sprechrollen übernahm Alazraqui auch in Filmen wie „The SpongeBob Squarepants Movie“ (Der SpongeBob-Schwammkopffilm) „Finding Nemo“ (Findet Nemo), „Jimmy Neutron: Boy Genius“ (Jimmy Neutron – Der mutige Erfinder), „Osmosis Jones“ (Osmosis Jones) und „A Bug’s Life“ (Das große Krabbeln).

JOHNNY SANCHEZ III

Lombardo

Sanchez ist als Standup-Comedian in etlichen erfolgreichen TV-Shows aufgetreten, darunter in seinem eigenen halbstündigen Special auf „Comedy Central Presents“, in „The Late Late Show With Craig Kilborn“, auf Comedy Central in „Premium Blend“, auf HBO in „Comedy Showcase“ und aktuell in Byron Allens „Comics Unleashed“. Als Film- und TV-Schauspieler wirkte Sanchez auf CBS in „Becker“ (Becker), auf NBC in „Watching Ellie“, auf Fox in „Luis“ sowie in der Spielfilmkomödie „Pauly Shore Is Dead“ (Pauly Shore Is Dead) mit.

Jeff Garcia

Rinaldo

Das Fachblatt Variety nahm Garcia 2003 in die Liste der „10 Comedians, die man im Auge behalten sollte“ auf. Er trat in den TV-Shows „Comedy Central Presents“ und „Jimmy Kimmel Live“ auf. Garcia spricht den Sheen in „Jimmy Neutron: Boy Genius“ (Jimmy Neutron – Der mutige Erfinder) und auch in der gleichnamigen Serie; die Maus Pip in „Barnyard: The Original Party Animals“ (Der tierisch verrückte Bauernhof); und etliche Rollen in „Hey, Happy!“ und „Clone High“. Daneben moderierte er live ausgestrahlte Comedy-Shows wie „Loco Comedy Jam“ und „Latino Comedy Fiesta“.

Lombardo Boyar

Raul

Boyar gehörte zum Ensemble in Steven Bochcos Kriegsserie „Over There“ für das FX Network und in der erfolgreichen Komödienserie „The Bernie Mac Show“. Außerdem wirkte er mit in Hitserien wie der preisgekrönten Action-Serie „24“ (24), „Boston Legal“ (Boston Legal), „Without a Trace“ (Without a Trace – Spurlos verschwunden), „Boomtown“, „Six Feet Under“ (Six Feet Under – Gestorben wird immer), „ER“ (Emergency Room) und „NYPD Blue“ (New York Cops – NYPD Blue). Auf der Leinwand wirkte er in Steve Guttenbergs „P.S. Your Cat Is Dead!“, Takeshi Kitanos hartem Gangsterdrama „Brother“ (Brother), dem düsteren Los-Angeles-Film „Never Get Outta the Boat“ und im Biopic „Gia“ (Gia – Der Preis der Schönheit) mit. Boyar spricht fließend Englisch und Spanisch. Als Sprecher war er in der Nickelodeon-Zeichentrickserie „Rocket Power“ (Rocket Power) sowie in etlichen Werbespots und Videogames zu hören.

E.G. DAILY

Baby Mumble

Daily arbeitet bei „Happy Feet“ wieder mit George Miller zusammen, nachdem sie bereits den Titelhelden Babe in „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt) gesprochen hat. Aktuell war sie in Rob Zombies „The Devil’s Rejects“ (The Devil’s Rejects), National Lampoons „Pledge This!“ und in der Titelrolle des Thrillers „Mustang Sally“ zu sehen. Weitere Filme: „Pee-wee’s Big Adventure“ (Pee-wees irre Abenteuer), „Dogfight“ (Dogfight), „Valley Girl“ (Valley Girl), „Streets of Fire“ (Straßen in Flammen), „Fandango“ (Fandango) und „Lover Boy“.

Als erfahrene Synchronsprecherin war Daily in Zeichentrickserien wie „Powerpuff Girls“ (Powerpuff Girls) und in der Emmy-preisgekrönten Serie „Rugrats“ (Rugrats) zu hören, von der bereits die elfte Staffel läuft – hinzu kommen die drei „Rugrats“-Spielfilme. Weitere Synchronrollen: „Starship Troopers“ (Starship Troopers), „Eek! the Cat“ (Eek! Der Kater), „The Little Rascals“ (Die kleinen Superstrolche) und „The Flintstones“ (Flintstones – die Familie Feuerstein).

Daily hat auch Musiktitel für etliche Soundtracks komponiert und gespielt – darunter „Thief of Hearts“ (Nachts werden Träume wahr), „Scarface“ (Scarface), „The Breakfast Club“ (Breakfast Club – Der Frühstücksclub), „Summer School“ (Summer School) und „Better Off Dead“ (Lanny dreht auf). Sie war außerdem an dem Song „Heart That’s True“ für den „Babe: Pig in the City“-Soundtrack beteiligt und ist auf dem Soundtrack zu „Happy Feet“ ebenfalls zu hören.

RICK KAVANIAN

Deutsche Stimme von Ramon

Rick Kavanian, am 26. Januar 1971 in München geboren, studierte von 1990 bis 1994 Politikwissenschaften, Nordamerikanische Kulturgeschichte und Psychologie. 1990 begann die

Zusammenarbeit mit Michael Bully Herbig als Autor und vor dem Mikrofon für die Münchner Kult-Radio-Show Langemann und die Morgencrew.

1995 studierte er ein Jahr am New Yorker Lee Strasberg Theatre Institute. Nachdem er 1996 nach Deutschland zurückgekehrt war, setzte er seine Zusammenarbeit mit Michael Bully Herbig in „Easy Bully“ fort. 1997 arbeitete er als Autor und Co-Moderator für die erste wöchentlich bundesweit ausgestrahlte Radioshow „Bullys Late Light Show“.

Im selben Jahr (1997) ging die erfolgreiche und beliebte „bullyparade“ auf Sendung, in der Rick Kavanian von Beginn an als Autor und Darsteller mitwirkte.

Bei Bullys unglaublichem Kinoerfolg „Der Schuh des Manitu“ arbeitete Rick als Co-Autor am Drehbuch mit und übernahm die Rolle des Dimitri. Danach spielte er die Hauptrolle (Türlich) in „Feuer, Eis und Dosenbier“ (2002) und war im Kinofilm „Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis“ (2002) in der Rolle des Cem zu sehen. In Bullys Kinoproduktion „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ arbeitete Rick als Co-Autor am Drehbuch mit und übernahm gleich drei Rollen: Schrotty, Lord Jens Maul und Schiffsarzt Pulle.

Ricks Wandlungsfähigkeit kommt in dem neuen, innovativen TV-Format „Bully & Rick“ besonders zur Geltung – die Sketchshow wurde mit dem Comedy-Preis 2005 ausgezeichnet. Eine 2. Staffel „Bully & Rick“ wurde im Frühjahr 2006 gedreht und im Herbst 2006 ausgestrahlt (ProSieben).

Im Juli 2006 war Rick in der Rolle des Charles, des treuen Gefährten und Adjutanten von König Julius dem 111., im Kinofilm „Hui Buh – Das Schlossgespenst“ zu sehen.

Ab September 2006 steht Rick zum ersten Mal mit seinem Solo-Programm „Kosmopilot“ live auf der Bühne.

BEN BECKER

Deutsche Stimme von Lovelace

Ben Becker, Jahrgang 1964, war im Kino aktuell in Oliver Hirschbiegels „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ zu sehen. Weitere Filmrollen übernahm er in „Sass – Die Meisterdiebe“, „Frau2 sucht Happy End“, „Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday“, „Comedian Harmonists“ und „Schlafes Bruder“.

Die Goldene Kamera gewann Becker für seine Darstellung des Biberti in „Comedian Harmonists“. Zweimal erhielt er den Grimme-Preis: Für die TV-Filme „Polizeiruf 110 – Totes Gleis“ und „Landschaft mit Dornen“. Außerdem wurde er mit dem cinema-Jupiter und dem Goldenen Vorhang (Berliner Publikumspreis) ausgezeichnet.

Fernsehrollen spielte er in „Polizeiruf 110 – Dettmanns Welt“, „Trenck – Zwei Herzen gegen eine Krone“, „E-m@il an Gott“ mit Sir Peter Ustinov, „Sturmzeit“, „Bella Block – Geflüsterte Morde“ sowie in Nicolas Roegs „Samson and Delilah“ (Samson und Delila).

Daneben trat er in den Hamburger Kammerspielen unter Peter Zadeks Regie in „Bash“ und am Berliner Maxim-Gorki-Theater als Franz Biberkopf in „Berlin Alexanderplatz“ auf. 1995 schrieb und inszenierte er das Stück „Sid & Nancy“. Seit 1995 veranstaltet er Lesungen mit eigenem Repertoire und Band.

1997 erschien Beckers CD „Und lautlos fliegt der Kopf weg“. 2001 veröffentlichte er zu seiner Tournee „Wir heben ab“ mit der Zero Tolerance Band die gleichnamige CD. Derzeit produziert er mit seiner Band eine neue CD.

HINTER DER KAMERA

GEORGE MILLER

Regie/Co-Drehbuch/Produktion

Miller war bereits dreimal für den Oscar nominiert, darunter als Produzent und Autor des Überraschungshits „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe). Der Film erhielt insgesamt sieben Oscar-Nominierungen und gewann den Oscar für die Besten visuellen Effekte. Außerdem bekam „Babe“ Nominierungen für den British Academy Award (BAFTA), darunter zwei für Miller als Produzent und Autor, und gewann den Golden Globe als Bester Film – Komödie/Musical. Seine erste Oscar-Nominierung erhielt Miller als Autor des Originaldrehbuchs zu „Lorenzo’s Oil“ (Lorenzos Öl), an dem er als Co-Autor, Regisseur und Produzent beteiligt war. Die Hauptrollen übernahmen Nick Nolte und Susan Sarandon, die in der Kategorie Beste Darstellerin für den Oscar nominiert wurde.

Miller gab sein Spielfilmdebüt mit dem internationalen Hit „Mad Max“ (Mad Max), bei dem er auch am Buch mitarbeitete. Mit diesem Film stieg Mel Gibson zum Star auf. Die beiden erfolgreichen Sequels hießen „Mad Max 2: The Road Warrior“ (Mad Max II – Der Vollstrecker) und „Mad Max Beyond Thunderdome“ (Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel). Derzeit entwickelt Miller eine weitere Fortsetzung der Serie.

In jüngerer Zeit war er als Regisseur, Produzent und Co-Autor an dem „Babe“-Sequel „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt) beteiligt. Außerdem inszenierte Miller „The Witches of Eastwick“ (Die Hexen von Eastwick) mit Jack Nicholson, Cher, Susan Sarandon und Michelle Pfeiffer sowie die Episode „Nightmare at 20,000 Feet“ zum Film „Twilight Zone: The Movie“ (Unheimliche Schattenlichter). Miller produzierte John Duigans „The Year My Voice Broke“ (Das Jahr meiner ersten Liebe) und „Flirting“ (Flirting) sowie Phillip Noyces „Dead Calm“ (Todesstille), mit dem Nicole Kidman international bekannt wurde. 1995 produzierte er „Video Fool for Love“ (Liebesspiele mit der Kamera), und dann schrieb, inszenierte und produzierte er die Doku „40,000 Years of Dreaming“ (40.000 Jahre Träumen), bei der er auch als Sprecher mitwirkte: Dies war der australische Beitrag zum 100. Geburtstag des Kinos.

Der gebürtige Australier George Miller studierte Medizin an der University of New South Wales. Bei einem Filmemacher-Workshop lernte er Byron Kennedy kennen, und die beiden drehten gemeinsam den Kurzfilm „Violence in the Cinema, Part 1“. Der Film gewann zwei Preise des Australian Film Institute (AFI), und aufgrund dieses Erfolgs gründeten Miller und Kennedy 1972 die Firma Kennedy Miller Productions.

Kennedy Miller Productions hat seitdem 25 weitere Preise des AFI gewonnen, außerdem zehn australische Logie Awards (Publikumspreis) und etliche internationale Preise. 1982 betreute Miller die sechsstündige Miniserie „The Dismissal“ als Autor, Regisseur und Executive Producer. Die Serie brach in Australien alle Quotenrekorde. Unter dem Kennedy-Miller-Label produzierte Miller die Fernsehprojekte „Bodyline“, „Cowra Breakout“, „Vietnam“, „The Dirtwater Dynasty“ (Dirtwater-Dynastie) und „Bangkok Hilton“ (Bangkok Hilton), in dem ebenfalls Nicole Kidman die Hauptrolle übernahm.

Miller engagiert sich intensiv für die australische Filmindustrie und ist Förderer des Filmfestivals in Sydney, des Australian Film Institute und des internationalen Filmfestivals in Brisbane. 1996 erhielt er den Orden Order of Australia für seine Verdienste um das australische Kino.

JOHN COLLEE

Co-Drehbuch

Collee schrieb Peter Weirs Historienfilm „Master and Commander: The Far Side of the World“ (Master & Commander – Bis ans Ende der Welt). Mit Weir zusammen erhielt er dafür den Preis der Londoner Filmkritiker.

Bevor er sich dem Schreiben widmete, studierte Collee in seiner schottischen Heimat Medizin. Als Arzt arbeitete er für internationale Hilfsorganisationen in mehreren Entwicklungsländern.

Dann schrieb er drei Romane: „Kingsley’s Touch“, „A Paper Mask“ und „The Rig“, die alle in den Verlagen Viking und Penguin erschienen. Während Collee für die Tageszeitung The Observer eine wöchentliche medizinisch-historische Kolumne schrieb, begann er Drehbücher zu verfassen.

Sein erstes verfilmtes Drehbuch war „Paper Mask“ (Paper Mask – Vorsicht Arzt) nach seinem eigenen Roman. Er schrieb auch etliche TV-Filme, darunter „The Heart Surgeon“ für die BBC.

1996 zog Collee ins australische Sydney, wo er sich seitdem ganz auf das Schreiben von Drehbüchern konzentriert. Er entwickelt derzeit etliche Projekte, und neben seinen eigenen Filmen wird er auch häufig zur Bearbeitung anderer Drehbücher hinzugezogen.

Aktuell war er als Co-Autor an dem Doku-Drama „Oceans“ beteiligt, in dem es um die dem Untergang geweihten Wunder des Meeres geht. Der Film soll 2008 in die Kinos kommen. Außerdem schrieb er die Filmfassung zu Tim Flannerys Buch „The Weathermakers“ (Wir Wettermacher).

Judy Morris

Co-Drehbuch/Co-Regie

Morris arbeitet seit über zehn Jahren mit der Firma Kennedy Miller zusammen und hat mehrere Projekte betreut: drei Spielfilme und eine TV-Sitcom. Sie schrieb das Originaldrehbuch zu „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt) mit George Miller und Mark Lamprell und überwachte auch die Besetzung der Sprecher.

Außerdem schrieb Morris den Spielfilm „Luigi’s Ladies“ (Luigis Ladies), den sie auch inszenierte. Daneben hat sie kürzlich für das amerikanische Fernsehen gearbeitet.

Das australische Publikum kennt Morris als hochkarätige Film- und Fernsehschauspielerin. Den Darstellerpreis des Australian Film Institute gewann sie mit dem Film „Libido“, und den australischen Logie Award (Publikumspreis) erhielt sie als Beste Darstellerin für den TV-Film „Jimmy Dancer“.

Auf der Bühne hat Morris im Ensemble der renommierten Sydney Theatre Company etliche Hauptrollen gespielt.

WARREN COLEMAN

Co-Drehbuch/Co-Regie

Der Autor, Regisseur und Schauspieler schloss 1979 seine Ausbildung am Australian National Institute of Dramatic Art ab. Zu seinen Film- und TV-Drehbüchern zählen „Red Star“, der in einem Workshop des National Institute of Dramatic Art entwickelt wurde und für den New York New Dramatists Playwright Award nominiert war, und „The Castanet Club“, in dem Coleman auch auftrat.

Als Schauspieler übernahm Coleman Rollen in „The Man Who Sued God“ (Der Mann, der Gott verklagte), „Young Einstein“ (Einstein junior), „The Crossing“ (The Crossing), „The Devil’s Playground“ (Spielplatz des Teufels), in der Serie „Bad Cop Bad Cop“, in der Kennedy-Miller-Miniserie „Vietnam“, in „Romeo and Juliet“ (Romeo und Julia), in Judy Davis’ Inszenierung „The School for Scandal“ (Die Lästerschule) mit dem Ensemble der Sydney Theatre Company und in Steve Martins Stück „Picasso at the Lapin Agile“ am Belvoir St Theatre in Sydney.

Er inszenierte „The Mystery of Irma Vep“ und „The Venetian Twins“ (Die venezianischen Zwillinge) mit dem Ensemble der State Theatre Company of South Australia; „Jack“ am Sacred Fools Theatre in Los Angeles; „Buzz“, an dem er auch als Co-Autor und Darsteller beteiligt war, am Belvoir St Theatre; „Tall Dog and the Under Poppy“ im Studio des Sydney Opera House; „Effie… Just Quietly“; „Rent“; und „The Real Live Brady Bunch“.

Doug Mitchell

Produktion

Mitchell ist George Millers Geschäftspartner und hat auch eine Reihe von Spielfilmen und Fernsehprojekten produziert.

Mitchell stammt aus Kolumbien und absolvierte seine Schulbildung in schottischen Internaten. In London machte er eine Ausbildung als Wirtschaftsprüfer, um dann ins australische Sydney zu ziehen, wo ihn der inzwischen verstorbene Byron Kennedy unter seine Fittiche nahm. Als Ergänzung zu den künstlerischen Ambitionen von Kennedy und Miller brachte Mitchell sein Erfahrung im Finanzbereich ein.

In den vergangenen 21 Jahren produzierte er unter anderem „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe) und das Sequel „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt); „Lorenzo’s Oil“ (Lorenzos Öl) mit Nick Nolte und Susan Sarandon; „Dead Calm“ (Todesstille) mit Sam Neill, Nicole Kidman und Billy Zane; „Mad Max Beyond Thunderdome“ (Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel) mit Mel Gibson und Tina Turner; „Flirting“ (Flirting) mit Noah Taylor, Thandie Newton, Nicole Kidman und Naomi Watts; „The Year My Voice Broke“ (Das Jahr meiner ersten Liebe) mit Noah Taylor; „Bangkok Hilton“ (Bangkok Hilton) mit Nicole Kidman und Hugo Weaving; „Dirtwater Dynasty“ (Dirtwater-Dynastie) mit Hugo Weaving; „Vietnam“ mit Nicole Kidman; „The Cowra Breakout“; „Bodyline“ mit Hugo Weaving; „The Riddle of the Stinson“; „The Clean Machine“; „Fragments of War“; und „Video Fool for Love“ (Liebesspiele mit der Kamera).

Bill Miller

Produktion

Miller wurde die Ehre zuteil, zusammen mit seinem Bruder George Miller und ihrem langjährigen Produktionspartner Doug Mitchell als Produzenten des erfolgreichen Familienfilms „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe) für den Oscar nominiert zu werden. Der Film war 1996 in der Kategorie Bester Film und in sechs weiteren Kategorien nominiert und gewann den Oscar für die Besten visuellen Effekte. Außerdem erhielt er den Golden Globe als Bester Film – Komödie/Musical und war in der Kategorie Bester Film für den British Academy Award (BAFTA) nominiert.

Nach dem erfolgreichen „Babe“ produzierte Miller auch die Fortsetzung „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt). Wie George, der seine Arztpraxis aufgab, um Filmregisseur zu werden, verzichtete Bill auf seine erfolgreiche Laufbahn als Jurist im Kunst- und Entertainment-Bereich, um mit George und Doug Mitchell zusammenzuarbeiten.

Er war neben George und dem inzwischen verstorbenen Byron Kennedy an ihren frühen Kurzfilmen beteiligt, darunter auch an „Violence in the Cinema, Part One“, einer 14-minütigen Parodie auf die Brutalofilme der 1970er-Jahre. Dieser Kurzfilm gewann zwei Preise des Australian Film Institute und stärkte das Selbstvertrauen des Trios derart, dass sie auch ehrgeizigere Projekte in Angriff nahmen. Als Associate Producer war Bill Miller am Original-„Mad Max“ (Mad Max) mit Mel Gibson beteiligt.

ZAREH NALBANDIAN

Executive Producer

Nalbandian ist Geschäftsführer und Mitbegründer von Animal Logic, einer der führenden Produktionsfirmen im Bereich der visuellen Effekte.

Unter dem Logo von Animal Logic arbeitete Nalbandian an „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe), „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt), „The Matrix“ (Matrix), „The Matrix Reloaded“ (Matrix Reloaded), „Charlotte Gray“ (Die Liebe der Charlotte Gray), „Moulin Rouge!“ (Moulin Rouge!), „Hero“ (Hero), „House of Flying Daggers“ (House of Flying Daggers), „Face/Off“ (Im Körper des Feindes), „The Thin Red Line“ (Der schmale Grat), „Planet of the Apes“ (Planet der Affen), „The Crocodile Hunter: Collision Course“ (Crocodile Hunter – Crash-Kurs) sowie aktuell an „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch), „Stealth“ (Stealth – Unter dem Radar) und „World Trade Center“ (World Trade Center).

Nalbandian begann seine Laufbahn im Bereich Filmeffekte Anfang der 1970er-Jahre und arbeitete im vordigitalen Zeitalter an Spielfilmen und Werbespots. Er eignete sich umfangreiche Fähigkeiten im Bereich Postproduction an und stieg schließlich zu einem leitenden Manager im damals größten Postproduction-Studio Australiens auf: Colorfilm. Dann wechselte er zur Video Paintbrush Company in Sydney, wo Mitte der 1980er-Jahre die australischen Pioniere der Computer-generierten Bilder arbeiteten. 1991 gehörte er zu den Mitbegründern von Animal Logic. In dieser Firma entstanden digitale Animationen und visuelle Effekte für internationale TV-Produktionen. 1996 verantwortete Nalbandian die Expansion der Firma in den Spielfilmbereich, und er etablierte das Hauptquartier der Firma auf dem Gelände der Fox Studios in Sydney.

Nalbandian und Animal Logic haben kürzlich die Arbeit an der Verfilmung von Frank Millers Comic-Roman „300“ abgeschlossen. Der von Zack Snyder inszenierte Film soll im Frühjahr 2007 in die Kinos kommen.

GRAHAM BURKE

Executive Producer

Burke ist Geschäftsführer von Village Roadshow Limited. Aktuell betreute er Tim Burtons „Charlie and the Chocolate Factory“ (Charlie und die Schokoladenfabrik) mit Johnny Depp und das Action-Abenteuer „Torque“ (Hart am Limit) über Motorradrennfahrer.

Neben der Filmproduktion und dem Vertrieb zählt Burke bei Village Roadshow zu den führenden kreativen Kräften im Entwicklungsbereich von Kinoketten, Radiosendern und Vergnügungsparks. 1968 gründete er Roadshow Distributors mit Roc Kirby, und er war der erste Direktor des Radiosenders 2DayFM. Vier Jahre lang fungierte er als erster Beauftragter der Australian Film Commission.

DANA GOLDBERG

Executive Producer

Goldberg ist Produktionschefin bei Village Roadshow Pictures. Seit sie vor acht Jahren zu Village Roadshow Pictures stieß, ist Goldberg an allen Projekten der Firma beteiligt gewesen, darunter auch an der „Matrix“-Trilogie, „Ocean’s Eleven“ (Ocean’s Eleven) und „Ocean’s Twelve“ (Ocean’s Twelve), „Training Day“ (Training Day), „Mystic River“ (Mystic River), „Miss Congeniality“ (Miss Undercover), „Rumor Has It“ (Wo die Liebe hinfällt) und „Charlie and the Chocolate Factory“ (Charlie und die Schokoladenfabrik).

Als Executive Producer betreute sie auch „Taking Lives“ (Taking Lives – Für dein Leben würde er töten) mit Angelina Jolie, „The Dukes of Hazzard“ (Ein Duke kommt selten allein) mit Johnny Knoxville und Seann William Scott, „Firewall“ (Firewall) mit Harrison Ford und „The Lake House“ (Das Haus am See) mit Keanu Reeves und Sandra Bullock.

Goldberg stieg bei Village Roadshow Pictures ein, nachdem sie drei Jahre lang als Vizechefin der Produktion für Barry Levinson und Paula Weinstein bei Baltimore/Spring Creek Pictures gearbeitet hatte. Ihre Karriere in der Entertainment-Branche begann sie als Assistentin bei Hollywood Pictures.

BRUCE BERMAN

Executive Producer

Nach dem Studium am Bennington College und an der Film School des California Institute of the Arts machte Berman 1975 seinen Abschluss „Magna cum Laude“ im Fach Geschichte an der University of California/Los Angeles. Seinen Jura-Abschluss machte er 1978 an der Georgetown Law School. Im selben Jahr wurde er in Kalifornien als Anwalt zugelassen.

Seinen Einstand in der Filmbranche gab Berman als Assistent von Jack Valenti in der MPAA in Washington/DC, während er noch studierte. Mit dem Abschluss in der Tasche trat er im September 1978 in Los Angeles seine Stellung als Peter Grubers Assistent bei Casablanca Filmworks an. Ab Juli 1978 arbeitete er als Assistent von Sean Daniel und Joel Silver für Universal Pictures, und dort wurde er 1982 stellvertretender Produktionschef.

1984 wurde Berman Vizechef der Produktionsabteilung bei Warner Bros. und bald darauf Chef der Spielfilmabteilung. 1989 stieg er dort zum Leiter der weltweiten Kinoproduktion auf. Unter seiner Führung produzierte und verlieh Warner Bros. Welthits wie Oscar-Sieger „Driving Miss Daisy“ (Miss Daisy und ihr Chauffeur) sowie „GoodFellas“ (GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia), „Presumed Innocent“ (Aus Mangel an Beweisen), „Robin Hood: Prince of Thieves“ (Robin Hood – König der Diebe), „Batman Forever“ (Batman Forever), „Malcolm X“ (Malcolm X), „The Bodyguard“ (Bodyguard), „JFK“ (John F. Kennedy – Tatort Dallas), „The Fugitive“ (Auf der Flucht), „Dave“ (Dave), „A Time to Kill“ (Die Jury) und „Twister“ (Twister).

Im Mai 1996 gründete Berman unter dem Dach der Warner Bros. Pictures die unabhängige Produktionsfirma Plan B Entertainment.

Seit Februar 1998 ist er als Vorsitzender und Chefmanager bei Village Roadshow Pictures tätig. Zusammen mit Warner Bros. Pictures arbeitet die Firma an 60 Spielfilmen in unterschiedlichen Produktionsstadien, die bis 2007 entstehen werden.

Aktuelle Titel sind „The Lake House“ (Das Haus am See) mit Sandra Bullock und Keanu Reeves; „The Dukes of Hazzard“ (Ein Duke kommt selten allein) mit Johnny Knoxville und Seann William Scott; „Rumor Has It“ (Wo die Liebe hinfällt) mit Jennifer Aniston; Tim Burtons „Charlie and the Chocolate Factory“ (Charlie und die Schokoladenfabrik) mit Johnny Depp; „House of Wax“ (House of Wax); „Miss Congeniality 2: Armed and Fabulous“ (Miss Undercover 2); „Constantine“ (Constantine) mit Keanu Reeves; „Ocean’s Twelve“ (Ocean’s Twelve); „The Matrix Revolutions“ (The Matrix Revolutions); „The Matrix Reloaded“ (Matrix Reloaded); Clint Eastwoods „Mystic River“ (Mystic River) mit Sean Penn und Tim Robbins; „Ocean’s Eleven“ (Ocean’s Eleven) mit George Clooney, Brad Pitt und Julia Roberts; „Training Day“ (Training Day), der Denzel Washington den Oscar einbrachte; „Analyze That“ (Reine Nervensache 2); „Two Weeks’ Notice“ (Ein Chef zum Verlieben) mit Sandra Bullock und Hugh Grant; „Cats & Dogs“ (Cats & Dogs – Wie Hund und Katz’); „Three Kings“ (Three Kings); „The Matrix“ (Matrix) mit Keanu Reaves und Laurence Fishburne; „Deep Blue Sea“ (Deep Blue Sea) mit Samuel L. Jackson; „Space Cowboys“ (Space Cowboys) mit Clint Eastwood und Tommy Lee Jones; „Analyze This“ (Reine Nervensache) mit Robert De Niro und Billy Crystal; „Practical Magic“ (Zauberhafte Schwestern) mit Sandra Bullock und Nicole Kidman; sowie die Hitkomödie „Miss Congeniality“ (Miss Undercover) mit Sandra Bullock und Benjamin Bratt.

JOHN POWELL

Musik

Seine Musik zur animierten Blockbuster-Komödie „Shrek“ (Shrek, 2002) brachte Powell eine Nominierung für den British Academy Award (BAFTA) ein. Im Animationsbereich komponierte er auch für „Ice Age: The Meltdown“ (Ice Age 2 – Jetzt taut’s), „Robots“ (Robots), „Chicken Run“ (Hennen rennen) und „Antz“ (Antz). Seine aktuellen Realfilme sind „X-Men: The Last Stand“ (X-Men: Der letzte Widerstand), „United 93“ (Flug 93) und „Mr. & Mrs. Smith“ (Mr. & Mrs. Smith). Powell begann seine Laufbahn 1988 als Komponist für Werbung und Fernsehen bei der Londoner Firma Air-Edel Music. Dann gründete er zusammen mit seinem langjährigen Mitarbeiter Gavin Greenaway seine eigene Jingle-Firma. Außerdem arbeitete er mit Künstler Michael Petry an zahlreichen Kunstinstallationen unter Verwendung verschiedener Medien, und er schrieb die Oper „An Englishman, an Irishman and a Frenchman“.

Sein Soundtrack zu „Face/Off“ (Im Körper des Feindes) mit Nicolas Cage und John Travolta war Powells Einstand im Spielfilmbereich. Er komponierte dann für „The Bourne Identity“ (Die Bourne-Identität), „The Italian Job“ (The Italian Job – Jagd auf Millionen), „The Bourne Supremacy“ (Die Bourne-Verschwörung) und „Drumline“ (Drumline) – insgesamt hat er in den vergangenen Jahren die Musik zu 33 Filmen geschrieben. Derzeit arbeitet er an dem Animationsfilm „Horton Hears a Who“, an dem Jim Carrey und Steve Carell als Sprecher mitwirken. Auch beim neuen Sequel der „Bourne“-Serie ist er dabei: „The Bourne Ultimatum“ kommt 2007 in die Kinos.

Savion Glover

Choreografie

Glover gewann 1996 den Tony als Choreograf des riesigen Broadway-Erfolgs „Bring in ’Da Noise, Bring in ’Da Funk“. Außerdem gewann er den Drama Desk Award, den Outer Critics Circle Award, zwei Obie Awards und zwei Fred Astaire Awards als Choreograf und Darsteller in „Bring in ’Da Noise, Bring in ’Da Funk“. Hinzu kommt die Auszeichnung als Choreograf des Jahres vom Dance Magazine.

Glover gab sein Broadwaydebüt als Zwölfjähriger in „The Tap Dance Kid“. Am Broadway trat er auch in „Black and Blue“ und „Jelly’s Last Jam“ mit Gregory Hines auf. Seine erste Filmrolle spielte Glover mit 13 Jahren in „Tap“ (Tap Dance) mit Gregory Hines und Sammy Davis, Jr. Auf dem Bildschirm gehörte er fünf Jahre lang zum Ensemble der Serie „Sesame Street“ (Sesamstraße). Außerdem wirkte er in den Musikvideos zu Kenny Gs „Havana“ und zu „All About the Benjamins“ von Puff Daddy and the Family mit. Glover produzierte und choreografierte das ABC-Special „Savion Glover’s Nu York“. Eine Hauptrolle übernahm er in dem Showtime-Film „The Wall“ (The Wall – Abschied vom Heldentum), und er choreografierte den HBO-Film „The Rat Pack“ (Frankie, Dean und Sammy tun es). 2000 ging er auf US-Tournee mit „Footnotes: the Concert“ zusammen mit den legendären Stepptänzern Jimmy Slyde, Buster Brown und Diane Walker. Außerdem wirkte er in Spike Lees Film „Bamboozled“ (Bamboozled – It’s Showtime) mit.

KELLEY ABBEY

Choreografie

Seit zwei Jahrzehnten arbeitet Abbey als Choreografin sowie als Darstellerin und Tänzerin auf der Bühne, in Film und Fernsehen. Theaterrollen übernahm sie in den Musicals „Sweet Charity“, mit dem sie den Green Room Award, den Variety Heart Award und den MO Award als Beste Musical-Darstellerin gewann; „Grease – The Arena Spectacular“ – sie spielte die Rizzo; und „Fame – The Musical“, an dem sie als Darstellerin und als Choreografin mitwirkte – mit dieser Leistung gewann sie den MO Award und den Green Room Award für die Beste Original-Choreografie.

In Australien wurde Abbey durch die beliebte Soap-Serie „E-Street“ bekannt, in der sie von 1991 bis 1993 die Jo-Jo spielte. Sie zählt zu den bedeutendsten australischen Choreografen im Musikvideobereich und hat mit Sängern und Gruppen wie Human Nature, Toni Pearon, Leah Haywood, Scandal’us, Sophie Monk und der preisgekrönten Tanzgruppe Girlfriend gearbeitet.

Außerdem choreografierte und inszenierte Abbey das „Main Event Arena“-Konzert mit John Farnham, Olivia Newton-John und Anthony Warlow. Abbey hat auch etliche Bühnenmusicals choreografiert: „Footloose“, mit dem sie für den Helpmann Award nominiert wurde; die Konzertproduktion „Follies“ im Sydney Opera House; „Fame – The Musical“ in Australien, Asien und Südafrika; und „Grease – The Arena Spectacular“. 2006 choreografierte sie Hugh Jackmans australische „The Boy From Oz“-Tournee für die Produzenten Ben Gannon und Robert Fox.

DAVID NELSON

Leitung Ausstattung/Leitung der real gefilmten visuellen Effekte

Nelson war an der Entwicklung der digitalen Effekte für die Figuren in dem erfolgreichen Familienabenteuer „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe) beteiligt. Weitere Filme: „Hotel Sorrento“ (Hotel Sorrento), „Danny Deckchair“, „Crackerjack“ und „One Perfect Day“. Etliche Jahre arbeitete Nelson im Bereich visuelle Effekte und Animation für Kinderfilme und für das Kinderfernsehen, zum Beispiel an Serien wie „Round the Twist“ (Twist total), „Crashzone“, „Little Horrors“, „Schnorky the Wave Puncher“ und „Noah and Saskia“. 2003 übernahm er die Leitung der visuellen Effekte bei „Crackerbag“, der in Cannes als Bester Kurzfilm ausgezeichnet wurde. Vor „Happy Feet“ verantwortete Nelson die Matte-Bilder zu Baz Luhrmanns Werbespot für Chanel No. 5 mit Nicole Kidman.

MARK SEXTON

Produktionsdesign

Sexton begann als Storyboard-Zeichner bei Alex Proyas’ Science-Fiction-Thriller „Dark City“ (Dark City). „Happy Feet“ ist Sextons zweiter Film für George Miller – er hat bereits die Storyboards zu Millers „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt) gezeichnet.

Bevor er fünf Jahre in „Happy Feet“ investierte, war Sexton als Storyboard-Zeichner an George Lucas’ „Star Wars: Episode II – Attack of the Clones“ (Star Wars: Episode II – Angriff der Klon-Krieger) beteiligt. Weitere Filme: John Woos „Mission: Impossible II“ (Mission: Impossible II) mit Tom Cruise; „Red Planet“ (Red Planet) mit Val Kilmer und Carrie-Anne Moss; „Once in a Life“ (Mit aller Härte) von und mit Laurence Fishburne; und der Science-Fiction-Horrorfilm „Komodo“ (Komodo – The Living Terror). Hinzu kommen Sextons TV-Filme: „Invincible“ (Invincible – Die Liga der Unbesiegbaren) mit Billy Zane und der TBS-Thriller „Nowhere to Land“ (Nowhere to Land; auch: Der Tod fliegt mit; Die Todesfalle: Bombe an Bord!).

DAVID PEERS

Regie Layout & Kamera

Peers stieß 2003 zu Animal Logic, um mit George Miller an „Happy Feet“ zu arbeiten. Peers begann seine Laufbahn als freier Kameraassistent und arbeitete vor allem im Werbebereich und an der Optik für Live-Events. Als Kameraassistent kam er zur Firma Cutting Edge, und dort baute er die 3D-Abteilung auf, bevor er die Leitung der visuellen Effekte übernahm.

Er arbeitete an Musikvideos für Bands wie Silverchair, Something for Kate, Powderfinger und Darren Hayes sowie an den Filmen „George of the Jungle 2“ (George – Der aus dem Dschungel kam 2), „Inspector Gadget 2“ (Inspektor Gadget 2), „Under the Radar“ und „Blurred“ (Ey Mann – Coole Party!).

Peers ist auf Festivals mehrfach ausgezeichnet worden, zum Beispiel mit dem Gold Award der Australian Cinematographers Society (Gesellschaft der australischen Kameraleute) für seine Dokumentation „Rainforest – Beneath the Canopy“, den er gemeinsam mit dem Farbexperten Eric Whipp inszenierte.

Simon Whiteley

Ausstattung

Whiteley begann seine Laufbahn Anfang der 1980er-Jahre im Fernsehbereich als Grafiker bei der BBC. Später arbeitete er für die British Printing Communication Corporation. 1987 lernte er durch seine Tätigkeit für die Video Paintbrush Company Zareh Nalbandian kennen, der später zu den Gründern von Animal Logic gehörte und Geschäftsführer der Firma wurde. Whiteley arbeitete bei Animal Logic als beratender Art Director an etlichen Werbeprojekten der Firma, darunter an Kampagnen für Visa und Gatorade. Neben der Werbung entwarf Whiteley auch Ausstattungen und visuelle Effekte für die Filmprojekte der Firma, zum Beispiel für „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe), „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt), „The Matrix“ (Matrix), „The Thin Red Line“ (Der schmale Grat), „Moulin Rouge!“ (Moulin Rouge!), „Danny Deckchair“ und „Swimming Upstream“ (Gegen den Strom – Swimming Upstream).

DANIEL JEANNETTE

Animationsregie

1999 wurde Jeannette mit „The Mummy“ (Die Mumie) in der Kategorie Visuelle Effekte für den British Academy Award (BAFTA) nominiert. Saturn-Nominierungen erhielt er in der Kategorie Spezialeffekte mit „The Mummy“, „The Mummy Returns“ (Die Mumie kehrt zurück) und „Van Helsing“ (Van Helsing). Jeannette verantwortete die Animation bei „Mighty Joe Young“ (Mein großer Freund Joe), der in der Kategorie Visuelle Effekte 1998 für den Oscar nominiert war, und bei Martin Scorseses „Gangs of New York“ (Gangs of New York). Vor „Happy Feet“ arbeitete Jeannette zehn Jahre im Animationsteam bei Industrial Light and Magic – die letzten sieben Jahre inszenierte er Animationssequenzen. Jeannette ist Mitglied der British Academy of Film and Television und der Visual Effects Society.

Brett Feeney

Digital Supervisor

Feeney war an etlichen Film- und TV-Projekten von Animal Logic beteiligt, darunter an „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt) und „The Lord of the Rings: Fellowship of the Ring“ (Der Herr der Ringe – Die Gefährten). Als 3D-Supervisor arbeitete er an „Moulin Rouge!“ (Moulin Rouge!) und „The Matrix: Reloaded“ (Matrix: Reloaded). Bevor er bei Animal Logic anfing, arbeitete er als Grafiker und Animator für verschiedene TV-Sender sowie als 3D-Animator der Videogame-Produktionsfirma Brilliant Interactive Ideas. Feeney hat sich die 3D-Animation selbst beigebracht. Er hat miterlebt, wie das Animal-Logic-Team von drei Mitarbeitern auf über 300 Künstler, Techniker und Mitarbeiter in zehn Abteilungen anwuchs.


87 Min

Tief in der Antarktis, im Reich der Kaiserpinguine, bist du ein Niemand, wenn du nicht singen kannst – bedauerlich für den kleinen Mumble, den wohl schlechtesten Sänger auf dieser Welt. Zum Tanzen geboren, gefällt er auf eine ganz besondere Art – als Stepptänzer.

Mumbles Mutter Norma Jean findet seine Eigenart zwar richtig niedlich, aber sein Vater Memphis behauptet, so etwas „gehöre sich nicht für Pinguine“. Außerdem wissen beide, dass man ohne ein Herzenslied keinen Partner fürs Leben findet.

Wie es das Schicksal so will, gehört Mumbles einzige Freundin Gloria zufällig zu den besten Sängern überhaupt. Mumble und Gloria fühlen sich seit ihrer Geburt tief verbunden, an „sein seltsames Gehopse“ konnte sie sich aber nie gewöhnen.

Mumble ist anders als die anderen, ein Außenseiter, was besonders für den Ältesten, Noah, ein Grund ist, Mumble aus der Gemeinschaft der Kaiserpinguine zu verbannen.

Erstmals seiner Heimat fern, macht Mumble die Bekanntschaft mit einem Haufen von Adelie-Pinguinen, die sich alles andere als „kaiserlich“ benehmen: den Adelie-Amigos. Sie sind völlig begeistert von den coolen Tanzfähigkeiten Mumbles und laden ihn unter der Führung Ramons (gesprochen von Rick Kavanian) ein, mit ihnen das Leben als große Party zu genießen.

Im Adelie-Land holt sich Mumble Rat beim Guru Lovelace (gesprochen von Ben Becker), einem verrückt gefiederten Felsenpinguin, der für einen Kieselstein Antwort auf alle Lebensfragen gibt.

Mit Lovelace und den Amigos wandert Mumble durch weite Landschaften, und nach einigen aufregenden Abenteuern beweist er allen, dass es allein darauf ankommt, sich selbst treu zu bleiben.

ÜBER DIE PRODUKTION

„Wenn ,Ein Schweinchen namens Babe‘ der ,Film mit dem sprechenden Schwein‘ war, dann ist ,Happy Feet‘ der ,Film mit dem tanzenden Pinguin‘“, stellt George Miller fest. Die „Babe“-Filme hat er in den 1990er-Jahren inszeniert und/oder geschrieben und produziert, an „Happy Feet“ ist er jetzt als Co-Autor, Produzent und Regisseur beteiligt. Die Idee zur Geschichte eines Kaiserpinguins, der zufällig ein hervorragender Stepptänzer ist, kam Miller beim Anschauen von Tier-Dokus über die Antarktis.