Der Fantastische Mr. Fox

FSK 6 86 Minuten
Im Kino: Der Fantastische Mr. Fox ist am 13.05.2010 gestartet
Heimkino: Seit dem 01.11.2010 als Blu-ray und DVD verfügbar
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Hintergrund

Der Film wurde komplett im Three Mills Studio im Osten Londons gedreht, die Fertigstellung dauerte zwei Jahre. Die Geschichte basiert auf dem beliebten Kinderbuch von Roald Dahl. Wes Anderson fühlte sich außerordentlich inspiriert von Dahl und schrieb sogar große Teile des Drehbuchs während seiner Besuche bei Dahl in dessen Haus in der kleinen Stadt Great Missenden, in Bucks. Dadurch finden wir im Film viele Orte und Charaktere aus dieser Gegend wieder. Mr. Fox Studierzimmer basiert auf Dahls Schreibzimmer. Beans Haus ähnelt dem Dahlschen Haus. Und sogar Mr. Fox Baumhaus gleicht einem berühmten Baum, der einst auf dem Dahlschen Grundstück stand.

Schauspieler und Rollen

George Clooney
Cate Blanchett
Bill Murray
Jason Schwartzman
Anjelica Huston
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Soundtrack

Damit sich die Stimmen der Figuren so anhörten als würden sie tatsächlich in der freien Natur gesprochen, arbeitete Wes mit George Clooney, Bill Murray, Jason Schwartzman und einigen anderen auf einer Farm. Die Sprachaufnahmen fanden somit in echten Scheunen, auf den Feldern und im Hühnerstall statt!

Technik-Details

24 Trickfilmspezialisten drehten mehr als 52 Wochen. Im Durchschnitt dreht jeder Trickzeichner ca. 12-14 verschiedene Einzelbilder pro Filmsekunde. Der Film dauert 86 Minuten, das entspricht 5160 Sekunden und 61.920 verschiedenen Bildern. Jeder unserer Trickzeichner schaffte im Durchschnitt ca. 10 Sekunden pro Woche. Die Stop-Motion-Animationstechnik wurde zum ersten Mal 1898 in dem Film THE HUMPTY DUMPTY CIRCUS von Albert E. Smith und J. Stuart Blackton verwendet. Die Technik gehört zu den ältesten Spezialeffekten, die im Film eingesetzt werden und der akribische sehr arbeitsintensive Animationsprozess hat sich seither kaum verändert. Sie erfordert eine Bild für Bild Bearbeitung, damit ein dreidimensionales Objekt – ein Puppe, ein Modell oder sogar ein Schauspieler – im Film zum Leben erweckt werden kann und sich zu bewegen scheint. In Kinofilmen verwendet man 24 Bilder pro Sekunde. Dementsprechend müssen Körper, Kopf, Arme, Beine, Hände, Finger, Augen, Ohren und der Mund der Figur in feinsten Abstufungen zwischen den einzelnen Bildern bewegt werden, damit am Ende bei der Projektion des Films die Illusion einer fließenden Bewegung entsteht. „Ich habe Stop-Motion schon immer geliebt“, sagt Wes Anderson, der schon in seinem Film THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU („Die Tiefseetaucher“, 2004) mehrere Szenen einbaute, die von dem Stop-Motion-Superstar Henry Selick (CORALINE („Coraline“, 2009)) inszeniert wurden. „Aber was ich mich mehr als alles andere fasziniert hat, waren Puppen mit Fell.“ „Wes mag an der Stop-Motion-Animation besonders, dass sie ein ganz eigener Zauber umgibt“, sagt Dawson. „Er schätzt den handwerklichen Aspekt. Er ist grundsätzlich kein großer Fan von computergenerierten Bildern, weil ihm der Entstehungsprozess fehlt. Die Stop-Motion-Ästhetik bietet die Möglichkeit, ganz verschiedene Materialien und handgefertigte Objekte zu verwenden. Wes achtet in all seinen Filmen sehr genauso auf das Design und die Umsetzung. Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Stop-Motion ist für ihn ist das perfekte Medium.“ Angefangen mit dem ersten KING KONG Film („King Kong und die weiße Frau“,1933) bis hin zu Georg Lukas’ STAR WARS hat diese arbeitsintensive Kunst für viele klassische Kinohöhepunkte gesorgt. Zu den bekanntesten Vertretern der frühen Technik gehören Willis O’Brien (KING KONG („King Kong und die weiße Frau“,1933), MIGHTY JOE YOUNG („Panik um King Kong“, 1949)) und sein Schüler Ray Harryhausen (JASON AND THE ARGONAUTS („Jason and the Argonauts“, 1962), THE SEVENTH VOYAGE OF SINBAD („Sindbads siebte Reise“,1958), dessen Name gleichbedeutend für das Medium wurde. Obwohl Stop-Motion und Stop-Frame-Animation in Hollywood noch bis in die 90er Jahre für Spezialeffekte verwendet wurde, reduzierte das Aufkommen computergenerierter Bilder die Anwendung der Technik im Endeffekt auf Fernsehshows, Werbung, Kurzfilme und Musikvideos. Erst 1993 ließ TIM BURTON’S THE NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS („Nightmare Before Christmas“) die Stop-Motion-Animation für Publikum und Hollywoodstudios zugleich in einem neuen Licht erstrahlen. Mit dem Erfolg, dass in den darauffolgenden Jahren Filme wie Selicks eigene Dahl-Adaption JAMES AND THE GIANT PEACH („James und der Riesenpfirsich“, 1996), Nick Parks CHICKEN RUN („Hennen rennen“, 2000) und WALLACE & GROMIT IN THE CURSE OF THE WERE-RABBIT („Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen“, 2005) sowie TIM BURTON’S CORPSE BRIDE („Tim Burton’s Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“, 2005) und zuletzt Selicks CORALINE („Coraline“, 2009) entstanden. Während sich an der Stop-Motion-Technik selbst in über hundert Jahren grundlegend nichts verändert hat, gibt es dennoch technische Entwicklungen, die den Animationsprozess sehr erleichtern: die Puppen wurden technisch verbessert, es wird mit digitalen Kameras statt auf Film gedreht und durch den Einsatz von Computern und digitalen Vorlagen sowie dank der Möglichkeit, in der Postproduktion die Aufhängungen der Puppen zu retouchieren, eröffnen sich neue Möglichkeiten. Anderson entschied sich aber für DER FANSTASTISCHE MR. FOX zu einem weniger glatten, weniger ausgefeilten Stil zurückzukehren, der weitgehend auf CGI verzichtet und altmodischer und handgefertigter wirkt. „Mir gefiel es, wie das Fell von KING KONG in dem alten Film aussah. Die Animatoren nennen es „boiling (kochend)“. Zu dem besonderen Zauber der Stop-Motion-Animation gehört, dass man erkennen kann, wie die Tricks funktionieren. In den Cocteau-Filmen – zum Beispiel die Effekte in LE BELLE ET LA BÊTE („Es war einmal – Die Schöne und das Biest“, 1946) – gibt es Szenen, in denen man tatsächlich erkennen kann, dass eine Person hinter der Leinwand steht und einen Arm herausstreckt, der eine Fackel hält. Diese Tricks, bei denen man sehen kann, wie sie gemacht wurden, haben mich schon immer am meisten fasziniert und gefesselt. Und aus meiner Sicht funktioniert bei der Stop-Motion-Technik der ganze Film auf diese Art“, sagt Anderson. Anderson ließ sich am meisten von dem russischen Stop-Motion-Pionier Ladislas Starewitch und seinem 1941 entstandenen Spielfilm LE ROMAN DE RENARD („Reineke Fuchs – Die Komödie der Tiere“) inspirieren. Er verwendete Puppen mit echtem Tierfell und ihre handwerkliche Qualität zusammen mit der gröber wirkenden, ruckartigen Animation entsprach genau Andersons Vorstellungen für Mr. Fox. „Wes wollte auf keinen Fall einen super glatten Look“, erzählt Animationsregisseur Mark Gustafson. „Er will, dass man ein Gefühl für das Material und ein Verständnis für die Machart bekommt. Niemand wird die Bilder mit computergenerierten verwechseln.“