Deutscher Filmpreis 2021: Senta Berger erhält den Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film
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Deutscher Filmpreis 2021: Senta Berger erhält den Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film

Bild von Florian Ulrich
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Die Schauspielerin und Filmproduzentin Senta Berger wird bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film ausgezeichnet. Der wichtigste deutsche Filmpreis wird am 1. Oktober 2021 im Palais am Funkturm in Berlin verliehen. Das ZDF überträgt die Gala am gleichen Abend um 23 Uhr.

„Senta Berger zählt zu den größten und international erfolgreichsten Schauspielerinnen unseres Landes. Sie ist beim Publikum wie in der Branche gleichermaßen beliebt und hochgeschätzt. Keine Selbstverständlichkeit. Angetrieben von einer enormen Lebenskraft und ausgeprägten Neugier hat sie uns starke, vielschichtige und dabei immer authentische Frauenfiguren geschenkt. Für mich ist sie eine Ikone des deutschen Kinos und eine wunderbare Kollegin! Und ich schätze sie als eine Frau mit Haltung: klug, empathisch und engagiert. Nicht zuletzt ist sie mit einem herrlich selbstironischen Humor gesegnet“, begründet Ulrich Matthes, der Präsident der Deutschen Filmakademie, die Entscheidung der Auswahlkommission.

Senta Berger ist eine der erfolgreichsten Vertreterinnen der deutschsprachigen Film- und Theaterlandschaft und prägt diese seit Jahrzehnten. 1941 in Wien geboren und aufgewachsen, entdeckte sie in ihrer Jugend ihre Leidenschaft fürs Schauspiel und begann mit 16 Jahren ein Schauspielstudium am Wiener Max Reinhard Seminar. Ihre internationale Filmkarriere führte sie von Wien über Hollywood nach Frankreich und Italien, wo sie an der Seite von u.a. Charlton Heston, Kirk Douglas, Yul Brynner, Marcello Mastroanni und Alain Delon drehte. Sie begeisterte in zahlreichen Produktionen, u.a. „Major Dundee“ (1964), „Im Schatten des Giganten“ (1966), MIT TEUFLISCHEN GRÜSSEN (1967). Anfang der 70er Jahre wurde Senta Berger mit DIE MORAL DER RUTH HALBFASS (1971) von Volker Schlöndorff und DER SCHARLACHROTE BUCHSTABE (1973) von Wim Wenders in Deutschland wiederentdeckt. Gleichzeitig feierte sie u.a. gemeinsam mit Curd Jürgens, Maximilian Schell und Klaus Maria Brandauer Theatererfolge. Unvergessen ist auch ihre Darbietung der Buhlschaft im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen 1974-1982. 

Seit Mitte der 80er Jahre gelang Senta Berger mit Fernsehserien wie „Kir Royal“ (1985), „Die schnelle Gerdi“ (1989-2004) und „Lilli Lottofee“ (1992) die erfolgreiche Rückkehr vor deutschsprachiges Publikum. Als Dr. Eva-Maria Prohacek begleitete sie in der ZDF-Krimireihe „Unter Verdacht“ über 17 Jahre das Fernsehpublikum und wurde dafür mit vielen bedeutenden Preisen u.a. mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Bis heute (ko-) produziert sie mit ihrem Ehemann, dem Regisseur Michael Verhoeven, und der 1965 gemeinsam gegründeten Sentana Filmproduktion, preisgekrönte TV- und Kinofilme, darunter u.a. DIE WEISSE ROSE (1982), DAS SCHRECKLICHE MÄDCHEN (1992), MUTTERS COURAGE (1994) bis hin zu WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS (2016). Nicht selten ist sie in diesen Filmen auch als Schauspielerin zu sehen. 

2003 war sie eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie e.V. und anschließend bis 2010 an der Seite von Günter Rohrbach deren erste Präsidentin. Die vielfach preisgekrönte Schauspielerin erhielt u.a. den „CineMerit Award“ 2021, den „Ehrenpreis Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke“ 2021 und den „Deutschen Schauspielpreis“ für das Lebenswerk 2014. Senta Berger lebt in München und Berlin.

Zu den Preisträger*innen, die von der Deutschen Filmakademie bisher mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film ausgezeichnet wurden, zählen Edgar Reitz (2020), Margarethe von Trotta (2019), Hark Bohm (2018), Monika Schindler (2017), Regina Ziegler (2016), Barbara Baum (2015), Helmut Dietl (2014), Werner Herzog (2013), Michael Ballhaus (2012), Wolfgang Kohlhaase (2011), Bernd Eichinger (2010), Vicco von Bülow (2009), Alexander Kluge (2008), Armin Müller-Stahl (2007) und Erna Baumbauer (2006).

Die Wahl des Ehrenpreises erfolgt durch eine Auswahlkommission, die der Vorstand aus den Mitgliedern, den Fördermitgliedern und dem Freundeskreis der Deutschen Filmakademie bestimmt. Der diesjährigen Kommission unter dem Vorsitz von Akademie-Präsident Ulrich Matthes (Mitglied/Schauspieler) gehörten Kalle Friz (Fördermitglied/Produzent & Filmverleiher), Dennenesch Zoudé (Vorstandsmitglied/Schauspielerin), Sherry Hormann (Mitglied/Regisseurin), Ali Samadi Ahadi (Mitglied/Regisseur), Ewa Karlström (Mitglied/Produzentin), Thomas Kufus (Mitglied/Produzent), Matthias Müsse (Mitglied/Szenenbildner) und An Dorthe Braker (Mitglied/Casting) an.

Senta Berger wird den Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film am 1. Oktober im Berliner Palais am Funkturm in Empfang nehmen. Die 71. Verleihung des Deutschen Filmpreises wird am gleichen Abend um 23 Uhr im ZDF ausgestrahlt.

Der Deutsche Filmpreis – die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für den deutschen Film – ist mit Preisgeldern der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in einer Gesamthöhe von knapp 3 Mio. Euro dotiert und wird nach der Wahl durch die Mitglieder der Deutschen Filmakademie von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters verliehen. Die Verleihung ist eine Veranstaltung der Deutschen Filmakademie in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), produziert von der Deutschen Filmakademie Produktion GmbH.

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