Ruth Moschner: Interview zu The Masked Singer 2020
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Ruth Moschner: Interview zu The Masked Singer 2020

Bild von Johanna Mahlberg
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Welcher Star verbirgt sich unter der Maske? Diese zentrale Frage stellt sich Ruth Moschner als eine von zwei festen Rateteam-Promis bei „The Masked Singer“ (ab 10.03.2020), genauso wie die Zuschauer. Sie sammelt Indizien, rätselt, spekuliert und verdächtigt. Wie geheim es hinter den Kulissen des am besten gehüteten TV-Geheimnis wirklich zugeht, wie sie sich schon jetzt heimlich vorbereitet und welchen Part #teamruth bei ihren Tipps spielt, verrät Ruth Moschner im Interview.

Ruth, Du hattest vor dem Start der Show im letzten Jahr prophezeit: „Wir werden unsere Stars ganz neu kennenlernen.“ Inwieweit wurden Deine Erwartungen erfüllt?

Meine Erwartungen wurden übertroffen und ich bin immer noch platt, was für ein Entertainment-Potential in unseren Stars steckt. Wer hätte gedacht, dass Box-Weltmeisterin Susi Kentikian unsere Herzen noch höherschlagen lässt, und dass gestandene Comedians wie Bülent Ceylan sein Bühnenprogramm mit dem Engel jetzt aufs nächste Level heben kann? Hier kann sich einfach keiner verstecken!

Wer hat Dich besonders überrascht?

Naja, kalt erwischt hat mich meine Freundin Susan [Sideropoulos als Schmetterling], die sich beim gemeinsamen Abendessen nichts hat anmerken lassen. Das war definitiv ein Highlight. Aber auch, dass Megastars wie Heinz Hoenig oder Markus Schenkenberg den Mut hatten, sich auf diese knallbunte Jagd nach dem Geheimnis hinter der Maske einzulassen, finde ich immer noch grandios.

„The Masked Singer“ hat Deutschland im Sommer 2019 ins Rätselfieber versetzt. Was macht die Show für Dich aus?

Sie hat in mir wieder diesen 80er-Jahre-TV-Zauber entfacht. Ich liebe Fernsehen und schaue selbst immer noch sehr gerne. Auch nach über 20 Jahren Unterhaltungsmoderationen. Aber dieses: man DARF die Show nicht verpassen. Man MUSS live dabei gewesen sein, gepaart mit hochmoderner Technik, Social Media und Gemeinschaftsgefühl ist einfach was Besonderes! Meine #teamruth-Instagram-Armee war allzeit mobilisiert und hat mich mit zahlreichen Indizien versorgt. Darauf zähle ich natürlich auch jetzt wieder. Was für ein Spaß!

Wie schwer war es für Dich Tipps zu den Identitäten abzugeben?

Ich werde nie den allerersten Auftritt vergessen. Natürlich hatte ich mir Gedanken gemacht, welcher Star hinter dem Engel stecken könnte. Schauspielerin? Model? Und dann höre ich die ersten Töne, Marilyn Manson, einer meiner Lieblingskünstler – ich war sowas von platt und sprachlos. Schockverliebt in so viel Einfallsreichtum!

Wie sicher warst Du Dir bei Deinen Vermutungen?

Man kann sich bei „The Masked Singer“ nie sicher sein. Nach Festlegung des Tipps bis zur Demaskierung hatte ich immer einen Puls von mindestens 180! So aufgeregt war ich das letzte Mal mit sechs Jahren vor der Bescherung.

Du hast dich als richtige Detektivin entpuppt und akribisch nach Hinweisen gesucht, die Indizien-Clips wiederholt durchforstet und verschiedene Nachforschungen angestellt. Was hat Dich so angespornt?

Ich LIEBE Ratespielchen und das Zusammensetzen von Puzzleteilen. Dazu kommen die coole Musik und die knallbunten Masken, denen unsere geheimen Stars ja Leben einhauchen müssen. Dann zahlreiche Kollegen, mein Instagram #teamruth, welche Tipps abgegeben haben, und natürlich jahrelange TV-Erfahrung. Es ist die Mischung aus Ratespaß und dem kleinen Wahnsinn zu wissen, man kennt die Stars zu 100 Prozent, aber erfährt es eben erst ganz zum Schluss. Ich kann jetzt schon an nichts anderes mehr denken und erstelle Listen. Ich folge Verdächtigen auf Instagram, checke Tourdaten und beobachte die Kollegen, wie sie sich mir gegenüber verhalten.

Wie hast Du die Reaktion der Zuschauer empfunden?

Es war sensationell! Wie die Zusammenarbeit mit einem hochprofessionellen Detektivbüro. Besser geht’s nicht. Ich habe nur Sorge, dass #teamruth nach der Trefferquote der letzten Staffel ´ne Gehaltserhöhung möchte. (lacht)

Mal ehrlich: Es heißt ja, dass alles topsecret ist und nur ganz wenige Leute die Namen kennen. Wie geheim geht es bei der Produktion tatsächlich zu?

Ich hätte es selber nicht gedacht, aber es ist wirklich krass. Die Türsteher sind besser als die vom Berghain und der russische Geheimdienst ist ein Kaffeekränzen gegen unsere Produktion. Ohne Ausweis und entsprechende Kennzeichnung kommt keiner in die Räumlichkeiten der Masked Singer. Ohne Ausweis komme selbst ich nicht in meine eigene Garderobe oder zum Catering. Wenn man als Rateteam-Mitglied backstage jemanden der Allwissenden etwas sagt oder fragt, bekommen die einen stoischen Gesichtsausdruck. Ich weiß nicht, wie sie das machen, aber die Geheimnisse unserer Masked Singer sind so gut behütet, wie nichts anderes im Deutschen Fernsehen.

Wie bereitest Du Dich auf die zweite Staffel vor?

Ich suche mir nen Therapeuten und entschuldige mich schon mal im Vorfeld bei allen Kollegen! (lacht)

Was ist Dein Ziel?

So viele Treffer wie möglich natürlich! Wobei das tatsächlich diese Staffel schwer wird. Gil Ofarim zum Beispiel hat mir erzählt, wie viele Anrufe er bekommen hat. Weil einfach jeder dabei sein möchte! Das erweitert das Feld der möglichen Verdächtigen enorm.

Mit welchen Tricks willst Du den Stars auf die Schliche kommen?

Tricks? Das ist knallharte journalistische Arbeit. Man muss hier auf jedes Detail achten und darf nichts verpassen. Man kann ja auch schlecht jemanden bestechen, am Ende ist’s doch der Falsche.

Worauf freust Du Dich besonders?

Ich hoffe natürlich, dass wir wieder so tolle Musik und Performances zu sehen bekommen. Ich mochte auch die Auftritte und Choreos der Backgroundtänzer sehr. Teilweise so skurril – das geht nur bei „The Masked Singer“! Und ich freue mich, unsere Stars einfach mal ganz pur und fernab vom Image erleben zu dürfen. Stellt euch mal vor, der Wendler macht mit und wir müssen uns eingestehen: Der ist echt ok …

Welches Kostüm würdest Du Dir wünschen?

In der ersten Staffel in Amerika gab es ein weißes Einhorn, das mochte ich sehr. Außerdem ein Alien in knallrotem Catsuit. Aber am meisten bin ich natürlich gespannt, wer in die Fußstapfen von unserem Publikumsliebling, dem Monsterchen, tritt.

Was wäre Dein Kostüm, wenn Du selber auftreten würdest?

Irgendwas Plüschiges würde mir schon gefallen. Oder ein Kaugummi-Automat oder eine Hummel mit viel Glitzer. Hauptsache bunt und nicht zu ernst.

Welchen Star hättest Du gerne unter einer Maske?

Marilyn Manson, der in rosa Plüsch Schmusesongs singt, wäre schon toll.

Gesprächswert83%
Mit Material vonProSieben

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