Grenouille begibt sich sofort auf den Weg nach Grasse. In einer Höhle des Zentralmassivs entdeckt er, dass er selbst nach nichts riecht, so als existiere er nicht. Dieses Erlebnis erschüttert ihn tief, und er beschließt, für sich selbst einen Duft zu erschaffen, der unwiderstehlich ist.
Auf dem Weg nach Grasse begegnet er der schönen Kaufmannstochter LAURA (Rachel Hurd-Wood). Ihr Duft erinnert ihn an das Mirabellen-Mädchen, nur noch schöner, noch reiner. Bei MADAME ARNULFI (Corinna Harfouch) lernt Grenouille die Kunst der Enfleurage.
In den nächsten Wochen kommt es zu einer Serie von Morden an Mädchen von ausgesuchter Schönheit, welche die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen. Der Kaufmann RICHIS (Alan Rickman) ist der Einzige, der ahnt, dass es sich um einen neuen Typus Verbrecher, einen Sammler von Schönheiten handelt. Als die beiden hübschen Zwillingstöchter seines Freundes TALLIEN (Carlos Reig) ermordet und kahlrasiert aufgefunden werden, bekommt Richis große Angst um seine Tochter Laura.
Zwölf Mädchenleichen sind inzwischen gefunden worden, deren Duft Grenouille konserviert und in zwölf Flakons gesammelt hat. Nur ein Duft fehlt ihm noch, um sein Parfum zu vollenden. Bald darauf wird ein vermeintlicher Mörder gefasst. Doch Richis befürchtet, dass es sich um den Falschen handelt. Er verlässt mit Laura heimlich die Stadt. Aber Grenouille folgt Lauras Duft bis ans Mittelmeer. Als Richis am nächsten Morgen die Leiche seiner Tochter findet, bricht er verzweifelt zusammen. Grenouille wird von Soldaten gefasst und nach Grasse überführt. In der Folterkammer soll er sein Motiv gestehen, schweigt aber beharrlich. Tausende bevölkern am Tag der Hinrichtung den Marktplatz von Grasse, aber es gelingt Grenouille heimlich, sich einige Tropfen seines Parfums auf sein Handgelenk zu träufeln. Der Wind trägt den Duft über die Köpfe der Schaulustigen hinweg und lässt alle, die seiner Hinrichtung beiwohnen wollten, in einer riesigen orgiastischen Umarmung verschmelzen. Auch Richis fällt ihm schluchzend um den Hals. Grenouille, der noch nie in seinem Leben Liebe erfahren hat, bricht ohnmächtig zusammen.
Grenouille besitzt noch genug Parfum, um die ganze Welt zu bezaubern. Er kehrt zurück zu seinem Geburtsort, dem Fischmarkt von Paris. Dort überschüttet er sich mit seinem Parfum und lässt sich von den Menschen, die ihn zu lieben glauben, buchstäblich verschlingen. Was bleibt, ist der Flakon und ein letzter Tropfen des kostbarsten Parfums der Welt.
Background
Der Lebenskrimi des genialen und todbringenden Parfumeurs Jean-Baptiste Grenouille erschien erstmals im Frühjahr 1985 im Schweizer Diogenes-Verlag und bescherte dem 1949 in Ambach am Starnberger See geborenen Autor Patrick Süskind (u.a. „Der Kontrabass“ sowie die Drehbücher zu „Kir Royal“ und „Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“) einen sensationellen Welterfolg. „Das Parfum“ hielt sich 15 Wochen lang auf Platz 1 der „Spiegel“-Bestsellerliste und war ununterbrochen 449 Wochen lang auf der „Buchreport“-Bestsellerliste. Weltweit wurden über 12 Millionen Exemplare verkauft, davon allein 3,5 Millionen in deutscher Sprache. Der fesselnde Roman wurde in 42 Sprachen übersetzt, es existiert sogar eine Ausgabe in lateinischer Sprache. Seit 1994 bringt Diogenes „Das Parfum“ auch als Taschenbuch in der Detebe-Reihe heraus. Selbst im Juni 2003 konnte sich diese Ausgabe weitere sechs Wochen auf der „Buchreport“-Bestsellerliste behaupten. „Das Parfum“ ist seit Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ der erfolgreichste in deutscher Sprache verfasste Roman.
Im Jahr 2001 erwarb der Münchner Produzent Bernd Eichinger die Filmrechte.
BESETZUNG
Ben Whishaw(Jean-Baptiste Grenouille)
Trotz seiner jungen Jahre kann Ben Whishaw (Jahrgang 1980) bereits auf eine beeindruckende Theaterkarriere zurückblicken. Der an der Royal Academy of Dramatic Art ausgebildete Schauspieler wirkte dabei nicht nur in klassischen Stücken wie „Much Ado About Nothing“, sondern auch in modernen Werken wie „Mojo“ oder „The Birthday Party“ mit. Zuletzt wurde Whishaw für seine Rolle als „Hamlet“ im Londoner Old Vic Theatre von Presse und Publikum gleichermaßen enthusiastisch gefeiert.
Neben einigen TV-Auftritten (u.a. in „Ready When You Are Mr. McGill“) beeindruckte Ben Whishaw im Kino vor allem 2001 mit dem sensiblen Drama MY BROTHER TOM (2001, Regie: Dom Rotherroe) als im Wald lebender jugendlicher Außenseiter, der das Herz seiner Filmpartnerin Jenna Harrison erobert. An der Seite von Daniel Craig (LARA CROFT: TOMB RAIDER, OBSESSION) und Colm Meaney („Star Trek – Deep Space Nine“, FISCH & CHIPS) spielte er zudem in dem augenzwinkernden britischen Thriller LAYER CAKE (2004, Matthew Vaughn) mit. Weitere Rollen hatte er u.a. in dem Kriegsdrama THE TRENCH (1999, Regie: William Boyd) und THE ESCORT/MAUVAISE PASSE (1999, Regie: Michel Blanc) inne. Erneut neben Daniel Craig war er auch in dem Thriller ENDURING LOVE (2004, Regie: Roger Michell) zu sehen. Seine jüngste Arbeit ist die Verkörperung des „Rolling Stones“-Gitarristen Keith Richards in dem originellen Bio-Pic STONED (2005, Regie: Stephen Woolley).
Dustin Hoffman(Giuseppe Baldini)
Weltbekannt wurde Dustin Hoffman 1967 in der Rolle des von Anne Bancroft verführten College-Studenten Benjamin Braddock in DIE REIFEPRÜFUNG (Regie: Mike Nichols). Seitdem war er in unzähligen und preisgekrönten Leinwand-Erfolgen präsent, darunter in John Schlesingers ASPHALT COWBOY (1968), in Arthur Penns Western-Groteske LITTLE BIG MAN (1970) oder in Sam Peckinpahs umstrittenem Werk WER GEWALT SÄT (1971). Unvergesslich aus dieser Schaffensperiode bleibt sein Auftritt in John Schlesingers DER MARATHON-MANN (1976). Im gleichen Jahr kam Alan J. Pakulas Journalistenthriller DIE UNBESTECHLICHEN heraus, in dem er (neben Robert Redford) den Watergate-Rechercheur Carl Bernstein spielt.
Blockbuster-Qualitäten bewies Hoffman 1973 an der Seite von Steve McQueen als tragischer Kettensträfling in dem Welterfolg PAPILLON (Regie: Franklin J. Schaffner) sowie sechs Jahre später mit der Tragikomödie KRAMER GEGEN KRAMER (1979, Regie: Robert Benton). Für die Rolle des alleinerziehenden Vaters Ted Kramer wurde Dustin Hoffman mit seinem ersten Oscar ausgezeichnet. In TOOTSIE (1982, Regie: Sydney Pollack) führte Hoffman als unfreiwilliger Transvestit seine Leinwandpartnerin Jessica Lange an der Nase herum. Den bis dato zweiten Academy Award erhielt er 1988 für seine Darstellung des autistischen Raymond Babbitt in Barry Levinsons RAIN MAN (1988).
Filmographie (eine Auswahl)
2005 Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders Tom Tykwer
Why Men Shouldn't Marry (in Vorbereitung) Steve Bing
Stranger Than Fiction Marc Forster
The Lost City Andy Garcia
Im Rennstall ist das Zebra los! Frederik Du Chau
(Sprecher "Tucker")
2004 Wenn Träume fliegen lernen Marc Forster
Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich Jay Roach
I Heart Huckabees David O. Russell
2003 Das Urteil - Jeder ist käuflich Gary Fleder
2002 Moonlight Mile Brad Silberling
Confidence James Foley
1999 The Devil's Arithmetic Donna Deitch
(Executive Producer)
Johanna von Orléans Luc Besson
1998 A Walk on the Moon Tony Goldwyn
(Co-Produzent)
Sphere Barry Levinson
1997 Wag the Dog - Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt Barry Levinson
Mad City Constantin
Costa-Gavras
1996 Sleepers Barry Levinson
American Buffalo Michael Corrente
1995 Outbreak: Lautlose Killer Wolfgang Petersen
1991/92 Ein ganz normaler Held Stephen Frears
1991 Hook Steven Spielberg
Billy Bathgate Robert Benton
1990 Dick Tracy Warren Beatty
1989 Family Business Sidney Lumet
1988 Rain Man Golden Globe 1989 Barry Levinson
Oscar 1988
1987 Ishtar Elaine May
1985 Tod eines Handlungsreisenden Volker Schlöndorff
1982 Tootsie BAFTA 1983 Sydney Pollack
Golden Globe 1983
1979 Das Geheimnis der Agatha Christie Michael Apted
Kramer gegen Kramer Golden Globe 1980 Robert Benton
Oscar 1979
1977 Stunde der Bewährung Ulu Grosbard
1976 Die Unbestechlichen Alan J. Pakula
Der Marathon-Mann John Schlesinger
1974 Lenny Bob Fosse
1973 Papillon Franklin J. Schaffner
1971 Wer Gewalt sät Sam Peckinpah
1970 Wer ist Harry Kellerman? Ulu Grosbard
1969 Little Big Man Arthur Penn
1968 Asphalt-Cowboy BAFTA 1970 John Schlesinger
1967 Zwei Nummern zu groß Stanley Prager/
Dan Ash
Die Reifeprüfung BAFTA 1969 Mike Nichols
Golden Globe 1968
Alan Rickman(Kaufmann Richis)
Alan Rickman, der zu den bedeutendsten britischen Film-, Fernseh- und Theaterdarstellern zählt, begann seine Bühnenausbildung im Alter von 26 Jahren an der Royal Academy of Dramatic Art. Seine bislang größten Kinoerfolge feierte er als undurchsichtiger Zauberlehrer Severus Snape in den HARRY POTTER-Filmen. Ausgangspunkt seiner Leinwandkarriere war die Rolle als Edel-Terrorist Hans Gruber in John McTiernans Action-Blockbuster STIRB LANGSAM (1988), in dem er als Hochhaus-Besetzer dem toughen Cop Bruce Willis das Leben zur Hölle macht. Ein weiteres Beispiel für seine Vorliebe für „dunkle Figuren“ ist die Verkörperung des knallharten Sheriffs von Nottingham in ROBIN HOOD – KÖNIG DER DIEBE (1991, Regie: Kevin Reynolds).
Filmographie (eine Auswahl)
2005 Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders Tom Tykwer
Snow Cake Marc Evans
Harry Potter und der Feuerkelch Mike Newell
Per Anhalter durch die Galaxis Garth Jennings
(Sprecher „Marvin“)
2004 Harry Potter und der Gefangene von Askaban Alfonso Cuarón
2003 Tatsächlich ... Liebe Richard Curtis
2002 Harry Potter und die Kammer des Schreckens Chris Columbus
2001 Harry Potter und der Stein der Weisen Chris Columbus
Über kurz oder lang Paddy Breathnach
1999 Galaxy Quest - Planlos durchs Weltall Dean Parisot
Dogma Kevin Smith
1998 Dark Harbor Adam Coleman
Howard
Judas Kiss Sebastian Gutierrez
1997 The Winter Guest Filmfestival Brüssel 1998
(Regisseur, (Publikumspreis)
Drehbuchautor) Filmfestival Venedig 1997
(CinemAvvenire-Preis)
(OCIC-Preis)
Filmfestival Chicago 1997
(Gold Hugo)
1996 Michael Collins Neil Jordan
1995 Rasputin (TV) Golden Globe 1997 Uli Edel
Screen Actors Guild 1997
Emmy 1996
1995 Sinn und Sinnlichkeit Ang Lee
1995 Eine sachliche Romanze Mike Newell
1994 Mesmer Filmfestival Montréal 1994 Roger Spottiswoode
(Bester Darsteller)
1992 Bob Roberts Tim Robbins
1991 Robin Hood - König der Diebe BAFTA 1992 Kevin Reynolds
1990 Schließe meine Augen Stephen Poliakoff
Wie verrückt und aus tiefstem Herzen Anthony Minghella
1989/90 Quigley - Der Australier Simon Wincer
1988 Stirb langsam John McTiernan
Rachel Hurd-Wood (Laura)
Rachel Hurd-Wood wurde 1990 in London geboren und stand bereits im Alter von 7 Jahren im Schultheater auf der Bühne. Einem breiten Kinopublikum wurde die aufstrebende Jungdarstellerin durch ihre Rolle als „Wendy“ in P.J. Hogans Verfilmung von PETER PAN (2003) bekannt. Für diese Leistung erhielt sie eine Nominierung für den Saturn Award und den Young Artist Award. 2004 übernahm sie an der Seite von Hollywood-Veteranin Sissy Spacek eine Hauptrolle in dem Mystery-Thriller An American HauntinG unter der Regie von Courtney Solomon (DUNGEONS & DRAGONS), der 2006 in die Kinos kommt. Zuletzt war Rachel Hurd-Wood als „Imogen“ in der englischen TV-Produktion „Sherlock Holmes – Der Seidenstrumpfmörder“ (Regie: Simon Cellan Jones) neben von Rupert Everett (Sherlock Holmes) und Ian Hart (Dr. Watson) zu sehen. Die Rolle der „Laura“ in der Verfilmung des Weltbestsellers DAS PARFUM markiert die bislang größte Herausforderung ihrer vielversprechenden Karriere.
STAB
Bernd Eichinger
Nach dem Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München, an der Bernd Eichinger 1973 seinen Regieabschluss machte, gründete er ein Jahr später seine erste Produktionsfirma Solaris Film, die viele jener Autorenfilme produzierte, die dem Neuen Deutschen Film über die Grenzen des Landes hinaus Ansehen verliehen, darunter Filme von Wim Wenders, Alexander Kluge, Edgar Reitz oder Hans-Jürgen Syberberg.
Allein in Deutschland sahen mehr als 80 Millionen Kinobesucher die Filme von Bernd Eichinger. Zur Vielzahl nationaler und internationaler Kinoerfolge von Bernd Eichinger zählen u.a. CHRISTIANE F. – WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO, DIE UNENDLICHE GESCHICHTE, DER NAME DER ROSE, DAS GEISTERHAUS, DER BEWEGTE MANN und RESIDENT EVIL.
Wir schreiben das Jahr 1760. In der südfranzösischen Stadt Grasse warten Tausende auf die Hinrichtung des Parfumeur-Gesellen Jean-Baptiste GRENOUILLE (Ben Whishaw). 22 Jahre vorher bringt ihn seine MUTTER (Birgit Minichmayr) auf dem Pariser Fischmarkt zur Welt und versucht das unerwünschte Kind zwischen den Abfällen zu verstecken. Sie wird von der Polizei festgenommen und wegen versuchten Kindsmordes gehängt.
Seine ersten Lebensjahre verbringt Grenouille in dem Waisenhaus von MADAME GAILLARD (Sian Thomas). Die anderen Kinder fürchten sich vor ihm, weil er ihnen nicht geheuer ist. Er kann kaum sprechen, aber sein Geruchssinn ist extrem ausgeprägt.
Madame Gaillard verkauft den dreizehnjährigen Grenouille an die Gerberei von GRIMAL (Sam Douglas). Die Arbeit an den mit stinkenden Chloriden gefüllten Färberbecken ist lebensgefährlich. Der Junge steht aber die höllischen Arbeitsbedingungen durch und wächst zu einem kräftigen, jungen Mann heran. Bei seinem ersten Besuch in Paris verliebt er sich in den Duft einer schönen MIRABELLEN-VERKÄUFERIN (Karoline Herfurth). Da er sich nicht artikulieren kann, und weil Passanten ihn stören, hält er ihr den Mund zu und erstickt sie ungewollt. Das anfängliche Glücksgefühl, ihren Duft zu riechen, weicht so der bitteren Erkenntnis, dass er diesen Duft nicht festzuhalten vermag. Bei dem Parfumeur BALDINI (Dustin Hoffman) lernt Grenouille, wie man den Duft von Blumen konserviert. Als ihm offenbart wird, dass der Duft eines Lebewesens nicht zu einer Essenz destilliert werden kann, stirbt Grenouille fast vor Kummer. Baldini verrät ihm, dass man nur in der Stadt Grasse neue Methoden anwendet.