Elsa Und Fred Filmtipp

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Als Elsa ihn nach einem Diner anstiftet, die Zeche zu prellen und gemeinsam zu fliehen, werden sie von der Polizei verfolgt und beinahe erwischt. Es kommt zum Streit. Er wirft Elsa vor, total verrückt zu sein. Sie nennt ihn einen Langweiler, worauf er mit einem Herzanfall reagiert. Elsa bringt Alfredo in die Klinik, aber als sie gehen will, wird sie von Alfredo zurückgerufen, denn er hat erkannt, dass dieser Abend trotz aller Turbulenzen einer der schönsten seines Lebens war. Wird es den beiden gelingen, Elsas geheimsten Wunsch zu verwirklichen?

DarstellerInnen

Fred Manuel Alexandre

Elsa China Zorrilla

Cuca Blanca Portillo

Gabriel Roberto Carnaghi

Paco José Ángel Egido

Alejo Gonzalo Urtizberea

Javi Omar Muñoz

Juan Carlos Álvarez Nóvoa

Pablo Federico Luppi

Crew

Regie Marcos Carnevale

Drehbuch Marcos Carnevale

Lily Ann Martin

Marcela Guerty

Originaldrehbuch Lito Vitale

Kamera Juan Carlos Gómez (A.E.C.)

Schnitt Nacho Ruiz Capillas

Ton Jaime Barros

Herstellungsleitung Daniel Goldstein

Regieassistenz Jorge Gundín

künstlerische Leitung Satur Idarreta

Kostüme Nereida Bonmatí

Maskenbildner Karmele Soler

Friseur Francisco Rodríguez

Originalmusik Lito Vitale

Produktion Tesela, P.C./Shazam

Produzent José Antonio Félez

Produktionsleitung Carlos Andrada

Elsa & Fred

Ein Film von Marcos Carnevale

Spanien / Argentinien 2005

Farbe, 35mm, 1:2,35, 108 min., Dolby SRD, deutsche Fassung und OmU

Verleih gefördert durch das MEDIA-Programm der Europäischen Union und von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg

Marcos Carnevale – Regisseur

Marcos Carnevale begann seiner Laufbahn 1983 in der Werbung. 1991 gründete er seine eigene Produktionsfirma Millecento Cinema. Seither hat er mehr als 300 Werbespots gedreht, die mehrere internationale Preise gewonnen haben. Zu den TV-Serien, für die er das Drehbuch schrieb, gehören “Ilusiones”, “22 el loco”, “099 Central” (ausgezeichnet mit acht “Martín Fierro” Preisen), “Soy Gitano” und “Padre Coraje”. Für "La Profecía" arbeitete er 2004 als künstlerischer Leiter.

Marcos Carnevale war bei seinem ersten Spielfilm “Noche de Ronda” (1996) für das Drehbuch, Regie und Produktion verantwortlich. Anschließend konzentrierte er sich auf das Verfassen von Drehbüchern, u.a. für “Esa maldita costilla”, “Papá es un ídolo” und den Animationsfilm “Los Pitín al rescate” bevor er seinen zweiten Spielfilm “Almejas y Mejillones” (2000) drehte. 2003 wurde das Drehbuch für “El día que me amen” fertig und Marcos Carnevale begann mit der Regie seines dritten Spielfilms Elsa & Fred.

Anmerkung des Regisseurs

Eigentlich ist Fellini an diesem Film schuld.

Ich war etwa 14 Jahre alt als ich zum ersten Mal "La dolce vita" in meinem kleinen Heimatort in der Provinz von Córdoba gesehen habe. Wie die Person des Totó in dem Film "Cinema Paradiso" habe ich im Vorführraum "gelebt" und träumte, dass ich eines Tages selber einen Film drehen würde oder zumindest eine Szene wie die von Anita und Marcello an der Fontana di Trevi.

Nun sind 28 Jahre vergangen und es stimmt, dass, wenn man einem Traum beständig verfolgt, er irgendwann einmal wahr wird. So war es bei mir. Ich war mit 'meiner' Anita, 'meinem' Marcello an der Fontana di Trevi und habe 'mein' "La dolce vita" gedreht.

Das könnte Schicksal gewesen sein oder Leidenschaft, es könnten aber auch so viele andere Dinge gewesen sein... Ich war mir jedoch immer sicher, dass es eines Tages passieren würde.

Zwei Jahre nachdem ich "La dolce vita" gesehen hatte, fiel mir die Adresse von Fellini in Rom in die Hände. Ich schrieb ihm hunderte von Briefen, ohne sie je abzuschicken, weil ich dachte, Fellini würde mich nur für einen seiner vielen Bewunderer halten, die Regisseur werden wollen. Ich habe dann aufgehört zu schreiben und mir vorgenommen, an seine Tür zu klopfen, wenn mich meine Wege einmal nach Rom führen. 1989 war es dann soweit – ich habe an seine Tür geklopft. Aber niemand öffnete, weil Fellini gar nicht in Italien war. Ich war wütend auf mein Schicksal und auf Fellini und deshalb entschloss ich mich, ihm eine Notiz zu hinterlassen und ihm zu schreiben, was passiert war. Als ich zurück nach Hause kam, fand ich zu meiner Überraschung einen Brief von Fellini vor, in dem er bedauerte, dass wir uns nicht getroffen hatten. Und so begann unsere Brieffreundschaft, persönlich habe ich ihn nie getroffen. Oder vielleicht haben wir uns in dieser seltsamen Aprilnacht getroffen, als wir am Trevi-Brunnen meine Szene von Elsa & Fred drehten – während Tausende von Pilgern Papst Johannes Paul II. ihre Referenz zollten.

Dieser Film ist sowohl meiner als auch Elsas Traum. Elsa wollte immer so sein wie Anita Ekberg und mit ihrem Marcello in das kalte Wasser der Fontana di Trevi steigen.

Ich weiß, dass diese Geschichte wie eine fantastische und unmögliche Illusion scheint, aber dem ist nicht so. Jeder hat einen Traum und wenn man entschieden genug ist, wird er in Erfüllung gehen. "Es geht um das Leben, das ist die Geschichte", wie ein argentinischer Dichter sagt. Das ist auch die Geschichte von Elsa & Fred, die Geschichte einer 82-jährigen Frau, die niemals aufgehört hat zu träumen, und die eines 77-jährigen Mannes, der niemals geträumt hat, aber eines Tages aufwacht und sich entschließt zu leben.

Es ist niemals zu spät zu leben, es ist niemals zu spät zu träumen. Wir müssen uns jedoch klarmachen, dass wir leben und dass die Ideen und Träume nicht altern. Altern ist lediglich ein biologischer Prozess, der in unserem Körper passiert, nicht in unserer Seele. Picasso hat das gesagt, "Man braucht sehr lange, um jung zu werden" – und er hat Recht.

DarstellerInnen

China Zorrilla (Elsa)

Concepción “China” Zorrilla wurde in Uruguay in eine Familie von Künstlern hineingeboren. Ihr Vater war der bekannte Bildhauer José Luis Zorilla und ihr Großvater ein Schriftsteller. China begann ihre Karriere auf den unabhängigen Theaterbühnen des Landes bevor sie ein Stipendium für die Royal Academy of Dramatic Art in London gewann.

Nach ihrer Rückkehr aus London spielte sie bis 1958 in mehr als 80 Stücken mit der Nationalen Uruguaischen Comedy Company. Drei Jahre später gründete sie die City of Montevideo Theatre Company, mit der sie Engagements in Buenos Aires, Madrid und Paris hatte.

Ihre erste Filmrolle hatte 1971 sie in “Un guapo del 900”, anschließend zog sie nach Buenos Aires, wo sie viel für TV, Film und die Bühne arbeitete.

China ist eine Frau mit vielen Talenten, sie hat keine Angst davor zu leben. Sie hat in ihrem Leben als Journalistin, Übersetzerin von Bühnenstücken und Musicals, als Radioansagerin und in verschiedenen Lehrerpositionen gearbeitet. In Paris wurde sie von Tolstois Enkel in Russisch unterrichtet und während ihrer unzähligen Reisen durch die ganze Welt lernte sie den Schriftsteller Martin Amis sowie Dustin Hoffman, Greta Garbo, Bernardo Neustadt und Diego Maradona kennen. Fünf Jahren lang nahm sie eine Auszeit und lebte in New York.

China spielte in über 30 Filmen und unzähligen Theaterstücken mit. Sie wurde Ehrenbürgerin von Buenos Aires und mit diversen Preisen ausgezeichnet, u.a. beim Filmfest von Havanna als Beste Schauspielerin in "Darse Cuenta". Sie erhielt 2002 den Silbernen Condor für ihr Lebenswerk, für “Conversaciones con Mamá” wurde sie beim Internationalen Filmfest von Moskau als beste Darstellerin ausgezeichnet und erhielt den Gabriela Mistral Orden der chilenischen Regierung sowie den May-Orden der argentinischen Regierung.

Manuel Alexandre (Fred)

Manuel Alexandre wurde in Madrid geboren. Er begann ein Architektur- und Jura-Studium, das er abbrach, um an der Royal Conservatory of Dramatic Art zu studieren, während er nebenbei etwas Geld als Klempner verdiente. Der Spanische Bürgerkrieg unterbrach 1936 das mittlerweile aufgenommene Journalistikstudium, dafür begann er Mitte der 40er Jahre bei verschiedenen Ensembles seine Schauspielerkarriere u.a. für Társila Criado, Jesús Tordesillas und Eslava bevor er Mitglied des Spanish Theater Company wurde.

Seine erste Filmrolle spielte er 1947 in “Dos cuentos para dos”, seit den 50er Jahren entwickelten sich enge professionelle Beziehungen zu Regisseuren wie Luis García Berlanga (“Bienvenido Mr. Marshall”, “Calabuch”, “El Verdugo”, “Plácido”, “Los jueves milagro”, “Tamaño Natural”, “Todos a la cárcel”), Juan Antonio Bardem (“Cómicos”,”Muerte de un ciclista”, “Calle Mayor”), Fernando Fernán Gómez (“Manicomio”, “El malvado Carabel”, “El Mensaje”, “La vida por delante”, “Sólo para hombres”, “Pesadilla para un rico”) und José María Forqué (“Atraco a las tres”, “La noche y el alba”).

Manuel Alexandres Filmografie führt mehr als 300 Titel auf und er gilt als einer der besten Darsteller Spaniens. Er wurde u.a. 1996 als bester Schauspieler beim Gijón International Film Festival für “El Ángel de la guarda” ausgezeichnet und erhielt 2003 den Preis der Spanischen Filmakademie für sein Lebenswerk.

Für ELSA & FRED wurde er für den Goya 2006 für den besten Darsteller nominiert.

Blanca Portillo (Cuca)

Ihre Rolle in der Fernsehserie "7 vidas" war der Auftakt zu einer Schauspielerinnenkarriere auch auf der Leinwand. Seither spielte sie in vielen verschiedenen Filmen mit, so z.B. “Rojas” (Azucena Rodríguez, 1995), “El perro del hortelano” (Pilar Miró, 1995), “Eso” (Fernando Colomo, 1996), “El color de las nubes” (Mario Camus, 1997), “Cosas nuestras” (José Pascual, 1997), “Entre las piernas” (Manuel G.Pereira, 1998), “Sólo mía” (Javier Balaguer, 2001) und “Los nombres de Alicia” (Pilar Ruiz Gutiérrez, 2004).

Neben einer Reihe von primär nationalen Schauspielerinnenpreisen wurde sie u.a. zur Besten Nachwuchsdarstellerin für den Goya 1998 nominiert.

José Ángel Egido (Paco)

José Ángel Egido begann 1983 in Nebenrollen zu schauspielern, u.a. in "Abre los ojos" von Alejandro Amenábar. Für seine Darstellung des Lino in “Montags in der Sonne” (Fernando León, 2002) wurde er als bester Nachwuchsdarsteller mit dem Goya ausgezeichnet. Er hat immer wieder zwischen Bühne und Rollen für populäre TV-Serien gewecheslt, u.a. "Central Hospital" und "One Step Forward".

Roberto Carnaghi (Gabriel)

Während seiner mehr als 40-jährigen Schauspielerkarriere hat Roberto Carnaghi in über hundert Stücken gespielt, vorzugsweise dramatische Rollen in klassischen Stücken und Komödien beim Film. Seine erste Kinorolle war 1970 “Este loco verano” von Fred Carneado, seither trat er in mehr als 40 Filmen auf u.a. “La Raulito” (Lautaro Murúa, 1975), “Los amores de Kafka” (María Luisa Bemberg, 1988), “Moebius” (Gustavo Mosquera, 1996) und “El Amor y el espanto” (Juan Carlos Desanzo, 2001).

Carlos Álvarez Nóvoa (Juan)

Mehr als 40 Jahre seines Lebens hat Carlos Álvarez dem Theater als Schauspieler, Regisseur, Autor und Lehrer gewidmet. 1957 fing er mit der Spanish University Theater Group (T.E.U.) das Schauspielen an, einige Jahre später leitete der diese und andere Theatergruppen in Sevilla, Madrid und Barcelona.

Carlos Álvarez hat in den meisten 'klassischen' sowie anerkannten zeitgenössischen Stücken gespielt. Er ist ein äußerst produktiver Autor, Titel wie “Cigarras y hormigas”, “La Merecedora”, “Pajaritos 27”, “Enamoradas de Bécquer” stammen aus seiner Feder. Seine erste Kinorolle spielte er 1991 in “Llanto por Granada”, Regie von Vicente Escrivá, danach folgten “Al Andalus” (Agustín Villalonga, 1992) und “Los años bárbaros” (Fernando Colomo, 1997). 1999 wurde er mit dem Goya als bester Nebendarsteller für seine Rolle in “Solas” von Benito Zambrano ausgezeichnet.

Federico Luppi (Pablo)

Der italienisch stämmige Federico Luppi studierte ursprünglich Malerei und Bildhauerei bis er eher durch Zufall das Schauspielen entdeckte. In “Ha llegado un inspector” spielte er seine erste Rolle, die erste Hauptrolle hatte er in “Romance de Aniceto y la Francisco” von Leonardo Fabio. Seither hat er in mehr als 60 Filmen gespielt, internationale Achtung brachten ihm seine Darstellungen in "A Place in the World" (Adolfo Aristarain, 1992), “Autumn Sun”, "El ultimo tren" (Diego Arsuaga, 2004), "Machuca" (Andrés Wood, 2004) oder “Der Wind” (Eduardo Mignogna, 2005 – auch im Arsenal Filmverleih, Start: 6.7.2006)


108 Min

Elsa, die behauptet 77 Jahre alt zu sein, ist ein Teenager „in altem Kleid“. Sie ist frech, temperamentvoll, von umwerfendem Charme und lügt, wenn sie den Mund aufmacht. Fred, eigentlich Alfredo, ihr neuer Wohnungsnachbar, ist tatsächlich 78, gerade Witwer geworden, hypochondrisch veranlagt und eher etwas scheu.

Wie ein Wirbelwind bricht Elsa in sein Leben ein, entschlossen, die wertvolle Zeit, die ihr noch bleibt, mit der Liebe ihres Lebens zu genießen. Es verlangt etwas Einsatz, wilde Entschlossenheit und eine ordentliche Portion Mut, aber die beiden verlieben sich ineinander.

Wird sie ihren lang gehegten Traum verwirklichen und wie Anita Ekberg in der berühmten Szene von „La dolce vita“ ihren Geliebten in der Fontana di Trevi umarmen?

Langinhalt

ELSA & FRED erzählt die Geschichte zweier Menschen, die am Abend ihres Lebens entdecken, dass es nie zu spät ist zu lieben… oder zu träumen.

Elsa, sie behauptet 77 Jahre alt zu sein, träumt seit Jahrzehnten davon, den Moment zu erleben, den Fellini in „La dolce vita“ mit Anita Ekberg verfilmt hat. Allerdings sieht sie sich anstelle von Anita Ekberg in die Fontana di Trevi steigen. Jedoch nicht mir Marcello Mastroianni, sondern mit der Liebe ihres Lebens, die so lange auf sich warten ließ.

Alfredo, genannt Fred, ist etwas jünger als Elsa und hat ein Leben lang das gemacht, was von ihm erwartet wurde. Nach dem Tod seiner Frau lässt er sich etwas hängen und von seiner Tochter herumkommandieren. Sie bestimmt, dass er in ein kleineres Appartement einzieht, wo er Elsa begegnet, die ihm gegenüber wohnt. Von diesem Moment an verändert sich sein Leben grundlegend.

Die freche, temperamentvolle, mit umwerfendem Charme versehene notorische Lügnerin Elsa bricht in sein Leben ein wie ein Wirbelwind. Der eher zurückhaltende, leicht hypochondrische Alfredo kann sich der jugendlichen Verrücktheit und extrovertierten Art Elsas nicht lange erwehren und gibt schließlich seine zögerliche Haltung auf. Sie lehrt ihn, die ihm verbleibenden Lebensjahre zu genießen. Entgegen der erstaunten Blicke und Bemerkungen ihrer Familien, verbringen Elsa und Alfredo ihre Tage miteinander. Sie unternehmen gemeinsam Spaziergänge, besuchen Vernissagen und speisen in exklusiven Restaurants.