Herr Der Diebe

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INHALT

Die Brüder Bo (Jasper Harris) und Prosper (Aaron Johnson) sind Waisenkinder, die von zu Hause ausreißen, weil Tante Esther und Onkel Max Hartlieb (Carole Boyd und Bob Goody) grausamerweise beschlossen haben, nur den niedlichen kleinen Bo zu adoptieren, während sein älterer Bruder in einem Heim untergebracht werden soll.

Bo und Prosper wollen nach Venedig, weil ihre Mutter die Stadt über alles geliebt hat. Dort angekommen, werden sie in eine jugendliche Diebesbande unter Führung des 15-jährigen Scipio (Rollo Weeks) aufgenommen. Dieser selbst ernannte Herr der Diebe bestiehlt die Reichen, um für seine Schützlinge zu sorgen. Seine Gefolgsleute, die gutmütige Wespe (Alice Connor), der verrückte Riccio (George MacKay) und der ehrgeizige Träumer Mosca (Lathaniel Dyer) hausen in dem verlassenen Stella-Kino. Geld verdienen sie, indem sie ihr Diebesgut an einen Hehler namens Barbarossa (Alexei Sayle) verkaufen.

Die Hartliebs engagieren den Privatdetektiv Victor (Jim Carter), um Bo aufzuspüren. Als Victor herausbekommt, warum die Jungs ausgerissen sind, wird ihm klar, dass er den beiden lieber helfen sollte, statt sie zu trennen. Bald entdeckt er auch, dass Scipio etwas zu verbergen hat: In Wahrheit ist er ein tief unglückliches Kind aus reichem Elternhaus – sein Vater (Robert Bathurst) hält ihn für einen Nichtsnutz, der ihm bei seinen geschäftlichen Plänen nur im Wege ist.

Als Scipio den Auftrag bekommt, die aus Holz geschnitzte Schwinge eines geflügelten Löwen zu stehlen, kundschaftet die Bande das Haus von Ida Spavento (Caroline Goodall) aus: Die abenteuerlustige Fotografin ist vor kurzem nach Venedig zurückgekehrt. Sie ist selbst als Waisenkind aufgewachsen und hat den geheimnisvollen Flügel im Waisenhaus von einer Nonne (Vanessa Redgrave) geschenkt bekommen, die dem Stück Holz geheimnisvolle Kräfte zuschrieb. In Venedig wird überhaupt vieles von Zauberkräften bestimmt: Offenbar wacht die Stadt aufmerksam über die Kinder und vor allem über Bo, der bei seinen Abenteuern in der Stadt ständig seltsame Dinge wahrnimmt.

Während die Bande durch Scipios Täuschungsmanöver auseinander zu brechen droht, entdecken die Kinder, dass es sich bei dem Flügel um das fehlende Stück eines Karussells handelt, das seine Passagiere jünger oder älter machen kann. Scipio will es auf jeden Fall benutzen, um dem väterlichen Hass zu entkommen. Außerdem überredet er Prosper, offizieller Vormund seines jüngeren Bruders zu werden. Gleichzeitig hat es Barbarossa nur auf den materiellen Wert des Flügels abgesehen, und auch Tante Esther verfolgt weiter rigoros ihren Plan, den kleinen Bo zu sich zu nehmen.

BACKGROUND

„Herr der Diebe“ ist ein fantastisches Kinderabenteuer vor der wahrhaft bezaubernden Kulisse Venedigs. Mit diesem Buch gelang der deutschen Bestseller-Autorin Cornelia Funke der Durchbruch auch in den angelsächsischen Ländern: Mittlerweile wurde es allein in den USA eine Million Mal verkauft, „Drachenreiter“ und „Tintenherz“ folgten und garantieren Funke zu Anfang des neuen Jahrhunderts einen Spitzenplatz unter den Kinderbuchautoren.

Nicht nur die Leser nahmen „Herr der Diebe“ begeistert auf, sondern auch die Kritiker. Jan Mark von der britischen Zeitung The Guardian nennt das Buch „ein humanes Meisterwerk“, im amerikanischen Magazin Newsweek schreibt Alice Stroup über den „echt tollen Schmöker“. 2003 gewann der Roman den renommierten Book Sense Book of the Year Award für Kinderliteratur, der vom Verband der amerikanischen Buchhändler verliehen wird. Außerdem erhielt „Herr der Diebe“ Preise in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Österreich und der Schweiz. Zu den Auszeichnungen in Deutschland gehören der internationale Buchpreis Corine, der Evangelische Buchpreis und die Kalbacher Klapperschlange.

Produzent Richard Claus erwarb die Option auf die Filmrechte zu „Herr der Diebe“ im Frühjahr 2003 und begann sofort mit der Arbeit an der Kinofassung. Der Absolvent der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin hat über 20 meist deutschsprachige Filme produziert, aber diesmal wollte er auch selbst Regie führen. Schon bei seinem früheren Film „Der kleine Vampir“ hatte der Produzent die Dreharbeiten 1999 aktiv begleitet – jetzt bekam er die Gelegenheit, selbst das Ruder zu übernehmen, und er stürzte sich mit großem Engagement auf die Aufgabe. Weil ihm die Familienunterhaltung am Herzen liegt, ließ sich Claus natürlich sofort von den Motiven der Geschichte überzeugen: Selbst wenn es Kindern noch so schlecht geht – sie müssen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Hinzu kommen die Tragödie vergeudeter Kinderjahre und die Kraft jener Menschen, die sich innerlich ihre Kindlichkeit bewahrt haben: Vertreter dieser Charaktereigenschaft sind in der Story vor allem die verständnisvollen Erwachsenen Victor und Ida.

Die Story

Cornelia Funke stellt in der Kinderliteratur eine absolute Ausnahme dar: Jedes neue Buch wird sehnlichst von einer ständig wachsenden, weltweiten Fangemeinde erwartet, denn ihre Werke werden ständig in neue Sprachen übertragen. Während sich ihre früheren Bücher vor allem an Grundschüler wandten, spricht „Herr der Diebe“ praktisch alle Altersgruppen an. Das Buch ist in den Schulen von den USA bis Japan international ein Riesenhit, weil es nicht nur eine erstklassige, pädagogisch wertvolle Story bietet, sondern vor allem ein Abenteuer erzählt, das ausschließlich von Kindern bestritten wird. Der junge Leser erlebt glaubwürdige Helden, die vor einer realistischen Kulisse, der unvergleichlichen Lagunenstadt Venedig, in eine fantastische Welt eintauchen.

Bevor sie Schriftstellerin wurde, war Cornelia Funke als Sozialarbeiterin tätig und erlebte häufig Kinderschicksale in schwierigen Verhältnissen. „Ich staunte immer, wie gut die Kinder für ihre Geschwister sorgten“, berichtet sie. „Sie übernahmen für die Kleinen die Vaterrolle. Die Zärtlichkeit im Umgang der Kinder untereinander hat mich schwer beeindruckt.“

Ganz offensichtlich bilden diese Erfahrungen den Ausgangspunkt für die beiden Hauptfiguren, Prosper und seinen jüngeren Bruder Bo. „Kinder haben oft ein schwereres Leben als Erwachsene. Ich bin immer tief bewegt, wenn Kinder völlig hilflos ihrem Schicksal ausgeliefert sind.“ Dieser Konflikt zieht sich durch die gesamte Erzählung: Die Kinder müssen Entscheidungen treffen, die man normalerweise von Erwachsenen erwartet, während die Erwachsenen in der Geschichte innerlich eher Kinder geblieben sind.

„Victor ist kindlich und erwachsen zugleich“, stellt Funke fest. Das Karussell schuf sie als Brücke zwischen der Kindheit und dem Erwachsensein, und die Helden sind versucht, diese Brücke zu überqueren.

Bei der Bearbeitung des Buchs für den Film standen Claus und sein Drehbuch-Co-Autor Daniel Musgrave vor dem Problem, die Handlung kürzen zu müssen, damit der Film eine überschaubare Länge bekommt. Sie achteten natürlich darauf, dass die zentralen Motive und die entsprechende Emotionalität erhalten bleiben. Gleichzeitig verstärkten sie die magischen Handlungselemente durch filmische Akzente wie zum Beispiel die Visionen, die Bo mit den Fabelwesen auf dem Karussell erlebt, wobei die Unschuld des Kleinen wie ein Katalysator der fantastischen Vorgänge funktioniert.

Auch die Bedeutung der Freundschaft spielt eine zentrale Rolle. Dazu Cornelia Funke: „Freunde sucht man sich selbst aus. Insofern sind sie wichtiger als die Familie.“ Richard Claus nahm dieses Motiv sofort auf und stellt fest: „Wenn man über Familienzusammenhalt spricht, kann damit durchaus auch eine Freundesclique gemeint sein, die gemeinsam durch dick und dünn geht.“ Damit meint er die Waisenkinderbande, die völlig autark in einem nicht mehr benutzten Kino haust und Prosper und Bo in ihren Reihen aufnimmt. Die Kids behaupten sich wunderbar, denn einerseits treffen sie erwachsene Entscheidungen, andererseits bestehen sie auf der Freiheit, sich wie Kinder in ihrer eigenen Welt zu benehmen. Der Zusammenhalt dieses Mikrokosmos trägt zweifellos entscheidend zum Erfolg des Romans bei, denn die Leser tauchen mühelos in dieses scheinbar ideale Umfeld ein, in dem es keine der üblichen Ermahnungen und Disziplinierungen durch Erwachsene gibt. „Die Kinder haben sich eine funktionierende eigene Welt geschaffen – Störfaktoren sind allein die Erwachsenen“, sagt Claus.

Die Besetzung

Um diesem außergewöhnlichen Stoff bei der filmischen Umsetzung gerecht zu werden, mussten die Filmemacher einen wesentlichen Grundsatz beachten: Auch der Film gehört den Kindern. Glücklicherweise konnte das Filmteam eine Besetzung aus äußerst begabten jungen Darstellern zusammenstellen, die die präzise definierten Rollen von Prosper, Bo, Wespe, Riccio, Mosca und dem Herrn der Diebe übernehmen. Von Anfang an achteten die Produzenten darauf, dass die kindlichen Helden und die Schauspieler, die sie darstellen, überzeugend genug wirken, um das Publikum zu fesseln und sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen.

Entscheidend für die Auswahl der Jugendlichen war, dass sie bereits Filmerfahrung hatten. Rollo Weeks hat in Richard Claus’ „Der kleine Vampir“ (2000) die Titelrolle gespielt und ist seitdem in „George and the Dragon“ sowie „Girl With a Pearl Earring“ (Das Mädchen mit dem Perlenohrring) aufgetreten. In seiner zweiten Titelrolle als Scipio, der selbst ernannte Herr der Diebe, muss Rollo einerseits arrogant, andererseits sehr verletzlich wirken. Dazu Claus: „Rollo ist jetzt in einem Alter, in dem er Teenager, aber auch junge Erwachsene spielen kann, und beides erwarten wir von ihm in ,Herr der Diebe‘, denn er tritt als junger Herr der Diebe auf, aber nach der Fahrt auf dem Karussell auch als sein älteres Gegenstück.“

Der Zusammenhalt der Kinderhelden auf der Leinwand entsprach genau der Freundschaft der Kinderdarsteller untereinander, denn die Kids wuchsen schnell zu einer Art Familie zusammen. Rollo, etwa ein Jahr älter als die anderen, fühlte sich schnell als größerer Bruder und fand auch Scipios Probleme mit seiner eigenen Situation als Nachwuchsdarsteller durchaus vergleichbar: „Ich kann nachvollziehen, was er durchmacht, denn manchmal ist es tierisch nervig, wenn man noch als Kind angesehen und überhaupt nicht ernst genommen wird.“ Der Regisseur nimmt ihn aber offensichtlich sehr ernst, denn Claus sagt begeistert: „Die Rolle des Herrn der Diebe und Rollo als Darsteller sind ein und dasselbe: Er ist Scipio.“

Als Claus Aaron Johnson kennen lernte, wusste er sofort, dass er seinen Prosper gefunden hatte. Und diese Gewissheit erwies sich bei den Dreharbeiten als goldrichtig: „Wenn Aaron am Set erschien, hat er mich immer wieder verblüfft. Er ist spitze, schon in seinem Alter ein echter Profi. Ich staune immer wieder, wie versiert er als Schauspieler ist.“

Auch Cornelia Funke wirkte aktiv an der Auswahl der Darsteller mit – zusammen mit ihrer Familie schaute sie sich die Videos mit den Probeaufnahmen an und erkannte sofort, dass Aaron ihr Prosper ist. Und als sie in Venedig die ersten Muster sah, fühlte sie sich in ihrer Überzeugung voll bestätigt und lobte Aaron über alle Maßen. Er hat bereits die Hauptrolle in „Tom & Thomas“ gespielt und kann sogar schon Hollywood-Erfahrung durch seine Rolle in „Shanghai Knights“ vorweisen. Er wollte den Prosper unbedingt spielen und blieb auch bei der Stange, als sich die Finanzierung des Films über Monate hinzog. Zwischendurch trat er viele Wochen in der HBO-Serie „Rome“ unter der Regie von Michael Apted auf, bevor er Mitte September 2004 wie seine jugendlichen Kollegen nach Venedig reiste.

Die Rolle des quirligen und leidenschaftlichen Bandenmitglieds Riccio übernimmt George MacKay, der aktuell als einer der Lost Boys in der neuen Verfilmung von J.M. Barries „Peter Pan“ zu sehen war. Als Riccio muss George frech, launisch und streitsüchtig sein, was laut Aaron bedeutete, dass er wie kein anderer ganz gegen seine eigene Persönlichkeit anspielen musste. George sorgte mehr als alle anderen für den Zusammenhalt der Gruppe und brachte oft genug das ganze Drehteam zum Lachen: „Manchmal kichern wir am Set, aber schließlich sind wir Kinder, da ist Spaß doch die Hauptsache.“

Alice Connor spielt Wespe – sie ist bereits neben Heath Ledger in „A Knight’s Tale“ (Ritter aus Leidenschaft) aufgetreten. Sie berichtet, dass sie mit wilder Entschlossenheit zum Vorsprechtermin ging: „Ich wollte die Rolle unbedingt haben. Immerhin durften wir dafür doch nach Venedig reisen.“ Obwohl sie das einzige Mädchen in der Gruppe ist, fiel ihr die Eingewöhnung nicht schwer: „Aaron und George kenne ich jetzt schon sehr gut. Ich habe sogar das Gefühl, dass ich immer männlicher werde“, sagt sie lachend. „Als wir uns kennen lernten, mochten wir uns auf Anhieb, was natürlich sehr hilft, wenn man als Familie auftreten soll. Das Ganze kam mir irgendwie vor, als ob mir die Eltern erlaubt hätten, ganz viele Nächte bei Freunden zu verbringen.“ Wespe wirkt fast wie die Mutter der Gruppe, in Krisensituationen übernimmt sie die Führung, vor allem in dem Moment, als Scipios Täuschungsmanöver auffliegt.

Lathaniel Dyer spielt den Mosca, auf den er sich intensiv vorbereitete: „Ich konnte unsere Reise nach Venedig gar nicht abwarten.“ Er freute sich, dass er im Kreis der anderen Kinder auftreten durfte, die bereits mehr Erfahrung mitbringen als er. „Wir haben uns beim Auswendiglernen der Dialoge ständig geholfen, mit Stichworten und so.“ Mosca ist ein kluger, unerschütterlicher Tüftler, der aber auch etwas von einem Träumer hat. Als Einziger in der Gruppe gibt er die Hoffnung nicht auf, dass er eines Tages seinen Vater wiederfindet. In einer der rührendsten Szenen des Films zeigt er einen kleinen Trickfilm, dessen Bilder er in wochenlanger Arbeit auf einen Filmstreifen gekratzt hat: Man sieht, wie er um die Welt rudert und am Ende seinen Vater auf einer einsamen Insel entdeckt.

Schließlich, aber nur dem Alter nach als Letzter, kommt Jasper Harris, der als Bo sein Filmdebüt gibt: „Als ich die Rolle bekam, war ich zehn Sekunden lang ohnmächtig.“ Prospers kleiner Bruder ist für sein Alter sehr aufgeweckt und kann sich in der Bande durchaus behaupten, aber natürlich passt auch sein älterer Bruder immer gut auf ihn auf. „Ich bin derjenige, der von oben auf die Leute herunterspringt“, berichtet Jasper über die Stunts, die er ausführen musste – aber er meint damit auch die Streiche, die die Kinder den Erwachsenen nach Drehschluss spielten. Claus ließ sich viel Zeit, um den perfekten Bo zu suchen, bis er schließlich aus voller Überzeugung sagen konnte: „Jasper Harris und kein anderer. Er kriegt die Rolle!“

Es erschien logisch, vorwiegend britische Darsteller zu besetzen, um das notwendige europäische Flair zu gewährleisten und den Film trotzdem auch für das amerikanische Publikum verständlich zu machen. Entsprechend griffen die Produzenten bei der Auswahl der erwachsenen Schauspieler ebenfalls auf die Elite der britischen Darsteller zurück.

Jim Carter ist für Claus bereits in „Der kleine Vampir“ aufgetreten – damals als Bösewicht. Diesmal darf er sich jedoch als lieber und besorgter Onkeltyp bewähren: Man glaubt ihm sofort, dass er seinen Auftrag, die Kinder zu verfolgen, ignoriert und lieber für ihre Sicherheit und ihren Zusammenhalt sorgt. „Victor wirkt als Detektiv eher unkonzentriert, er lebt in den Tag hinein“, sagt Carter. „Viel lieber hilft er den Menschen. Materielle Dinge interessieren ihn nicht. Detektive sind im heutigen Kino selten geworden – wer verkleidet sich heute noch mit Schnurrbart und einer Brille aus Flaschenglas? So gesehen wirkt er eher altmodisch, aber im positiven Sinn.“

Caroline Goodall ist ebenso gelassen und klug wie Ida. Sie kann umfangreiche Hollywood-Erfahrung nachweisen, lebte sich enthusiastisch in ihre Rolle ein und zeigt sich begeistert von Idas ungestümem Freigeist, von ihrer Unabhängigkeit. Wie alle anderen erwachsenen Hauptfiguren im Film wirkt auch Ida wunderbar kindisch. Als erfolgreiche Karrierefrau hat sie zwar eine gewisse Reife erlangt, aber sobald sie die Kinder kennen lernt, bricht die Abenteuerlust wieder in ihr durch, und sie wirft jede Vorsicht über Bord.

Alexei Sayle hat sich seit längerer Zeit auf der Kinoleinwand rar gemacht – lieber widmet er sich seinem anderen Beruf, der Schriftstellerei. Aber der beliebte britische Comedian erkannte in der Barbarossa-Rolle eine großartige Gelegenheit, den verschlagenen und gefährlichen Hehler als unvergesslich komischen Typen darzustellen. Grinsend erinnert sich George MacKay: „Alexei Sayle ist ein cooler Typ. Er ist nicht nur vor der Kamera witzig, sondern auch in den Drehpausen.“ Und Aaron Johnson fügt hinzu: „Wir haben bestimmt etliche seiner Großaufnahmen verpatzt, weil wir einfach nicht an uns halten konnten.“ Rollo Weeks beschreibt den Barbarossa als „schmierigen Typ, der die Kids ausbeutet“. Sayle definiert ihn so: „Schlecht gelaunt, feige, hasst Kinder. Eigentlich ist er nicht bösartig, aber zu den Guten zählt er eben auch nicht.“ Über seine Entscheidung für die Rolle sagt er: „Richtige Psychopathen kann ich nicht spielen. Aber einer wie Barbarossa, bei dem alles nur Fassade und der eigentlich ein Schwächling ist – das ist eine Bombenrolle für mich.“

Die Besetzung der Hartliebs war eine besonders angenehme Aufgabe. Sie müssen besonders groß sein, um den Kontrast zu Prosper und Bo hervorzuheben. Sie sollen ihre Nase besonders hoch tragen, aber auch als Ehepaar zueinander passen. Sobald Richard Claus die Videos von Bob Goody und Carole Boyd sah, hatte er sein perfektes Paar gefunden: Die Hartliebs gehen ganz in ihrem kleinen Reich auf, kümmern sich überhaupt nicht um andere und machen sich mit ihren ständigen Drohgebärden völlig lächerlich.

Vanessa Redgrave übernimmt die Schlüsselrolle der Schwester Antonia, die möglicherweise weiß, was es mit jenem Karussell auf sich hat, das Kinder in Erwachsene verwandeln kann und umgekehrt. Zusammen mit Ida (Caroline Goodall) segeln die Kinder zu Schwester Antonias Inselexil, um sie kennen zu lernen. Die Jugendlichen waren begeistert, mit der legendären Schauspielerin arbeiten zu dürfen, aber auch Vanessa Redgrave fand es sehr anregend, mit einer Gruppe derart begabter junger Darsteller aufzutreten. Richard Claus erinnert sich an seine erste Begegnung mit ihr: „Vanessa Redgrave beschloss, Schwester Antonia auch wie ein Kind zu spielen. Das entspricht natürlich überhaupt nicht dem Klischee der gutmütigen, augenzwinkernden alten Dame. Sie hat sich auf diese kleine Rolle sehr sorgfältig vorbereitet und brachte selbst eine Idee ein, die mir nie eingefallen wäre. Die Arbeit mit ihr ist ein großes Vergnügen.“

Dottore Massimo ist Scipios Vater, ein skrupelloses Monster: Er hat für seinen Sohn nur Verachtung übrig. Robert Bathurst umgibt ihn mit einer traumhaft arroganten Aura – spielend liefert er damit für Scipio/Rollo Weeks die Motivation, seine Kindheit so schnell wie möglich hinter sich zu lassen, um sich aus dem väterlichen Joch zu befreien.

Schauplätze

a) Das reale Venedig

Victor-Darsteller Jim Carter fasst die Eindrücke wohl am besten zusammen: „Venedig ist traumhaft fotogen.“ Cornelia Funke verliebte sich gleich bei ihrem ersten Besuch in die Lagunenmetropole und „wollte den Zauber in ,Herr der Diebe‘ von Venedig als Stadt ausgehen lassen. Man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt, und dennoch ist die Stadt durchaus fest in unserer Gegenwart verwurzelt.“ Mit seiner Leidenschaft für Ästhetik empfand Richard Claus Venedigs magisches Ambiente als eine ihm auferlegte Verantwortung: Er musste entsprechende Bilder komponieren, um der unglaublichen, labyrinthischen Schönheit der Stadt gerecht zu werden, in der man sich mehr als anderswo isoliert und verloren fühlen kann. „Venedig ist einzigartig, ein sehr geschichtsträchtiger Ort“, erklärt er. „Kameramann David Slama und ich entwickelten daraus einen Standardwitz: Sogar wenn er das Stativ umstoßen würde und die Kamera zu Boden fiele, könnte er immer noch wunderbare Bilder aufnehmen.“

Es gibt vielleicht europäische Städte, in denen Dreharbeiten noch komplizierter wären, aber schöner als Venedig sind sie keinesfalls. Mit der kürzlich restaurierten Fassade des Dogenpalastes als Aushängeschild bilden das Labyrinth der Kanäle und die atemraubenden Schauplätze aus jedem Blickwinkel neue Überraschungen und optische Leckerbissen. Allerdings kann man Erfahrungen von anderen Drehorten auf Venedig überhaupt nicht anwenden – hier muss jeder Filmemacher ganz von vorn anfangen. Was sonst per Lkw transportiert wird, muss hier auf Boote verladen werden, die sich durch überfüllte Wasserstraßen zwängen. Viele der schönsten Szenen in „Herr der Diebe“ spielen auf dem Wasser, wo der Wellengang jede Kameraarbeit zur Qual macht und dem Regisseur und seinem Team unendliche Geduld abverlangt. Es ist einfach nicht möglich, den gesamten Verkehr im Blickfeld oder in Hörweite auszusperren, obwohl die vielen erforderlichen Nachtszenen den Dreh natürlich erheblich erleichterten. Geduld war also die oberste Pflicht, wenn wieder einmal ein Krankentransport oder ein ratternder Wasserbus vorbeirasten.

Die dramatischste Wasserszene ist eine Bootsverfolgungsjagd auf dem Canal Grande. Der Herr der Diebe macht mit seinen Freunden eine Fahrt in einem Boot, das er angeblich gestohlen hat. Schon bald ist ihnen die Polizei auf den Fersen, und in haarsträubendem Zickzackkurs geht es durch die engen Kanäle.

Die Kids schreien begeistert, weil sie mit ihrem kleinen Motorboot wiederholt aus dem Seitenkanal in die Weite des Canal Grande hinauspreschen dürfen – von drei Kameras begleitet. Glücklicherweise herrscht kein starker Verkehr. Nur der Regisseur fühlt sich als passionierter Segler auf dem Wasser ganz wie zu Hause, nicht einmal weiße Haie würden ihn von der Ruderpinne des Kameraboots wegbekommen – so dirigiert er bei unerhörtem Tempo den Kamerawinkel. Als er etwas zu reichlich Gas gibt, wird der Schärfezieher vom schwenkenden Polizeiboot völlig durchnässt. Bangen Herzens beobachten Mütter und Kinderbetreuer aus relativ sicherer Position in einem am Kanal gelegenen Hotel, wie ihr Nachwuchs vorbeiprescht, die Arme in die Luft geworfen, während der Herr der Diebe das Ruder fest gepackt hält. Lathaniel singt aus Leibeskräften. Die anderen kichern hysterisch und feuern ihn an. Wie sollen wir die Schauspieler aus dem Boot herausbekommen, wenn es ihnen so viel Spaß macht? Eigentlich nennen wir das hier doch Arbeit. Das Resultat ist jedenfalls eine dynamische Sequenz, die deutlich macht, warum die Kids ihren Helden derart verehren, während er die Verfolger in eine Sackgasse lockt, wo es zum unvermeidlichen spektakulären Crash kommt.

In einer ganz anderen Wasserszene folgen die Kinder dem geheimnisvollen Conte (Geoffrey Hutchings) und der Contessa (Anita Wright) bis weit hinaus auf die Lagune zur so genannten Geheimnis-Insel, auf der sich das Karussell befindet. Der Dreh dieser Szene auf offenem Wasser tief in der Nacht war ein völlig anderes Erlebnis. Auf der Leinwand muss die Spannung, Gefahr und Angst vor dem Unbekannten spürbar werden. Das Hauptteam befand sich auf Pontons, die jedesmal auf den Wellen schaukelten, wenn ein Boot vorbeifuhr. Die Schauspieler warteten fröstelnd in ihren Booten, während die Einstellungen vorbereitet wurden, und die übrige Crew harrte auf einer unbewohnten Insel in der Nähe aus und versuchte vergeblich durch Ferngläser zu erspähen, was in 150 Meter Entfernung auf dem Ponton ablief. Warme Kleidung musste beschafft werden, denn die Herbstnächte wurden immer länger und kälter. Außerdem stand die knifflige Inszenierung eines Gewehrschusses über das Wasser auf dem Drehplan, und dann gab es da noch zwei riesige Hunde, die Geoffrey Hutchings und Anita Wright kaum im Zaum halten konnten. Auch in unserer hochtechnisierten Zeit verließ man sich bei dieser Unternehmung lieber auf altmodische Megafone.

Die Dreharbeiten auf dem Wasser waren an sich schon schwierig genug, aber vor ganz anderen Problemen stand das Team, als es auf Venedigs Wahrzeichen, dem Markusplatz vor dem Dogenpalast, drehen wollte. Hier, im Schatten der gewaltigen byzantinischen Basilika, liegen die Cafés in musikalischem Wettstreit: Jedes versucht mit einem Streichquartett möglichst viele Zuschauer und zahlende Kunden anzulocken. Zum Glück spielte das Wetter meistens mit, aber nicht immer – deswegen musste ein weiterer Drehtag eingeplant werden, für den aber nicht die übliche Genehmigung für die Absperrung des Drehorts vorlag. Doch der Regisseur ließ sich eine originelle Lösung einfallen: „Wir haben eine lebende Kette aus Statisten gebildet – so konnten wir auf dem Markusplatz mitten in der echten Menschenmenge drehen.“

Mitten durch das sorgfältig choreografierte Chaos flattern die Tauben, die zusammen mit den Touristenmassen den Platz beherrschen. Victors erste Begegnung mit Bo findet zufällig auf dem Markusplatz statt, und er verwickelt den Kleinen in ein Gespräch, indem er sich als Taubenzüchter ausgibt. Der Anblick des renommierten Schauspielers, der über und über von hemmungslosen Tauben bedeckt ist, während Bo ihn fragend anschaut, wird wohl als eines der nachhaltigsten Bilder des Films im Gedächtnis bleiben, und vor allem Jim Carter selbst wird es nie vergessen: „Als mir die Tauben überall auf den Armen und dem Kopf saßen, schaute ich auf und entdeckte plötzlich den Mannschaftskapitän meines Cricket-Teams vor mir, der mich schamlos angrinste. Er war auf Hochzeitsreise, und ich dachte in dem Moment: ,Na, jetzt weiß er endlich, womit ich meine Brötchen verdiene.‘“

b) Venedig im Studio

Nach vier Wochen in Venedig zog das Produktionsteam nach Luxemburg um, wo es in dem ansonsten langweiligen Städtchen Esch-sur-Alzette ein erstaunliches Venedig-Außenset mit Kanälen von mehreren hundert Meter Länge und über einem Dutzend Brücken vorfand. Es ist bereits in etlichen Spielfilmen zum Einsatz gekommen, aktuell in Michael Radfords „The Merchant of Venice“ (Der Kaufmann von Venedig). Der extrem detailgetreue Nachbau verwirrte die Schauspieler nachhaltig. Mit Lathaniel Dyers Worten: „Sie haben Venedig genau nachgebaut. Es wirkt so ruhig – man kommt sich vor wie im Traum.“ Alexei Sayles Kommentar war etwas zynischer: „Der Venedig-Set wirkt derart echt, dass ich überhaupt nicht beeindruckt war. Ich dachte einfach: ,Da sind wir also wieder in Venedig.‘“

Vorgesehen war, viele der nächtlichen Straßenszenen dort zu drehen, auch einige gefährliche Passagen der oben erwähnten Bootsjagd sollten hier entstehen. Die Kunst bestand darin, den Set und die echte Stadt nahtlos miteinander zu verbinden. Dazu Kameramann David Slama: „Die Dreharbeiten in Venedig sind sehr kompliziert. Die Straßenlaternen dort geben ein ganz spezifisches Licht, es hat eine magische grüne Aura. Wir versuchten, das am Außenset in Esch nachzumachen. Der Techniker im Filmentwicklungslabor erkundigte sich verwirrt, wo wir uns denn gerade aufhielten. Denn lange nach unserer Abreise aus Italien, als wir schon in Esch drehten, glaubte er, dass wir ihm immer noch Material aus Venedig schickten. Das empfand ich als großes Kompliment.“

Zu den Höhepunkten in Esch gehörten eine Reihe von Stunts, die der unerschrockene Jasper Harris als unüberwindlicher Bo zu bestehen hatte. Ohne mit der Wimper zu zucken, kletterte er aus dem Fenster im zweiten Stock, hangelte sich an der Mauerbrüstung entlang und ruschte dann an einem Abflussrohr hinab in die Freiheit. Ohne zu zögern sprang er auch von einer Brücke in Moscas kleines Boot, das die anderen unten entlang bugsierten.

c) Das Karussell

Produktions-Designer Matthias Kammermeier, der mit Richard Claus bereits an Anthony Wallers „An American Werewolf in Paris“ (An American Werewolf in Paris) zusammengearbeitet hat, übernahm die knifflige Aufgabe, das Karussell zu konstruieren. Claus erinnert sich an ihr erstes Arbeitstreffen: „Ich setzte mich mit dem Team des Produktions-Designers und mit dem Chef der visuellen Effekte zusammen und wollte ihnen meine tags zuvor aufgestellte Wunschliste präsentieren. Ich sagte: ,Leute, ich bin für alle Vorschläge offen, aber eins dürft ihr nie vergessen: Das Ding wird gigantisch.‘ Als ich das fertige Teil dann sah, war die Entscheidung – ob richtig oder falsch – endgültig: Es gab jetzt kein Zurück mehr.“

Um das riesige Gerät überhaupt ganz mit der Kamera aufnehmen zu können, war eine gewaltige Studiohalle nötig. Im luxemburgischen Dudelange fand sich ein stillgelegtes Stahlwerk, das gerade von der Polizei übernommen worden war – hier sollten die abgeschleppten Wagen der Parksünder abgestellt werden. Das Filmteam überzeugte die Behörde, dieses Vorhaben noch ein wenig aufzuschieben, und so stand dem Team ein Hangar mit der Grundfläche von drei bis vier Fußballfeldern zu Verfügung. Claus erinnert sich, wie das Karussell erstmals enthüllt wurde: „Es muss einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen, und wir müssen auch überzeugt sein, dass es mit seiner Zauberkraft die Passagiere altern lassen oder verjüngen kann. Als die Schauspieler und das Team es zum ersten Mal erblickten, merkte ich sofort, wie begeistert sie waren. Allein dieses Bild wird jedem Zuschauer im Gedächtnis bleiben, gerade weil Vanessa Redgrave es in ihrer Szene auf der Insel in Venedig so anschaulich beschrieben hat.“ Das Konzept des Karussells geht von einer extrem hohen Plattform aus, die nur über eine Treppe im zentralen Sockel zu erreichen ist. Auf der Plattform bilden fünf fantastische Fabelwesen einen Ring: Einhorn, geflügelter Löwe, Seepferdchen, Meerjungfrau und männlicher Nix. Diese Figuren sind derart riesig, dass die Schauspieler zweimal schluckten, bis sie hinaufkletterten, weil sie sich damit mehr als drei Meter über dem Hallenboden befanden. Als die einzelnen Fabelwesen angeliefert wurden, erlebten Claus und Kammermeier bange Minuten, denn sie waren so gigantisch, dass sie gar nicht alle fünf auf die Plattform des Karussells zu passen schienen. Doch die ursprünglichen Kalkulationen erwiesen sich als durchaus korrekt.

Alexei Sayle erinnert sich an seine Karussellfahrt: „Barbarossa verhält sich irgendwie kindisch, vor allem, wenn er mit dem Karussell fahren darf, aber dieser Spaß verwandelt sich schnell in echten Horror – für ihn wie für mich. Ich werde die Tage auf dem Rücken des Löwen nicht so schnell vergessen. Ich musste ihn rücklings reiten – in derartiger Höhe, eingehüllt von Rauch und Eis und grellem Licht. Das war einfach… zauberhaft.“

Nachdem die beeindruckende Apparatur mit so viel Mühe konstruiert worden war, bedauerten alle Beteiligten, dass sie laut Drehbuch zerstört werden sollte. Es kam der Tag, an dem die letzte Karussell-Einstellung in dem kalten Stahlwerk gedreht wurde – nur ein kleines Team blieb am Set, um das Vernichtungswerk zu beginnen. Als die anderen tags darauf wieder erschienen, sah es aus, als ob Vandalen mit schwerem Gerät einen Heidenspaß gehabt hätten: Bruchstücke der wunderbaren Fabelwesen waren über den Set verstreut, und mehr als ein Kommentar bezog sich auf das Hinterteil des Einhorns, das verloren am Boden lag.

d) Das Kino Stella

Die letzten Drehwochen verbrachte das Team im Studioset des unbenutzten Kinos, in dem die Kinder hausen. Von einer früheren, abgeschlossenen Filmproduktion war die Grundkonstruktion eines elisabethanischen Theaters übrig geblieben. Claus erkannte sofort die hervorragenden Voraussetzungen für einen einzigartigen Set, in dem sich die Kids zu Hause fühlen können. Sogar den Kino-Projektor reparieren sie im Lauf der Geschichte. Matthias Kammermeier berichtet: „Ich begann also Fragen zu stellen: Wie leben die Kinder in einer so ungewöhnlichen Umgebung? Wie achten sie auf Sauberkeit? Wo schlafen sie? Aus einer Idee ergab sich die nächste, und es machte riesigen Spaß, diesem Film-Wunderland ein Detail nach dem anderen hinzuzufügen. Das Kino ist das Innere eines Kokons – die Außenwelt wird ausgeschlossen. Die Kinder fühlen sich dort völlig sicher – natürlich nur so lange, bis Eindringlinge auftauchen, die hier wie Aliens wirken.“ Jedes Kind bekam sein kleines Privatgemach auf einem der Balkons, es gab eine Essecke und eine Waschgelegenheit. Von der hohen Decke hing eine Schaukel, und es gab jede Menge eingebaute Geheimnisse, die sie im Notfall mit Täuschungsmanövern zu wahren wissen.

Diesen Saal auszuleuchten stellte für Kameramann David Slama und sein Team eine echte Herausforderung dar: „Das Stella ist ein magischer, gemütlicher Spielplatz, aber es bleibt durchweg ein Paradies für Abenteurer. Manchmal fühlte ich mich an ein Raumschiff erinnert. Ganz wichtig war der starke Eindruck, den das Kino auf Bo und Prosper macht, als sie es zum ersten Mal betreten.“

Und Rollo Weeks fügt hinzu: „Die Bande kann sich nichts Schöneres vorstellen, als im Stella zu wohnen. Sie empfinden das wie ein Spiel.“ Jim Carter war ebenfalls schwer beeindruckt: „Wäre es nicht himmlisch, in dem Kino zu wohnen? Das wäre doch eine echt coole Bude!“

DARSTELLER

Jim Carter

Victor

Carter ist bereits in über 35 Filmen aufgetreten. Im Fernsehen war er in den beliebten Krimiserien „Cracker“ (Für alle Fälle Fitz) und „Dalziel and Pascoe“ sowie Lynda La Plantes „Trial and Retribution“ (Ein Kind wird vermisst) zu sehen. Drei Jahre lang gehörte Carter dem berühmten Bühnenensemble National Theatre Company an. Mit ihm spielt er seit Juni 2005 in dem Stück „The President of an Empty Room“.

Filmografie (Kino) – Jim Carter

1980

FLASH GORDON

Dt: Flash Gordon

Regie: Mike Hodges

1984

TOP SECRET!

Dt: Top Secret!

Regie: Jim Abrahams, David Zucker, Jerry Zucker

A PRIVATE FUNCTION

Dt: Magere Zeiten

Regie: Malcolm Mowbray

1985

RUSTLER’S RHAPSODY

Dt: Rhapsodie in Blei

Regie: Hugh Wilson

1986

RIDERS OF THE STORM

Dt: Das schrillste Fernsehen der Welt

Regie: Maurice Phillips

HAUNTED HONEYMOON

Dt: Hochzeitsnacht im Geisterschloss

Regie: Gene Wilder

1987

A MONTH IN THE COUNTRY

Regie: Pat O’Connor

1988

THE FIRST KANGAROOS

Regie: Frank Cvitanovich

THE RAGGEDY RAWNEY

Dt: Raggedy – Eine Geschichte von Liebe, Flucht und Tod

Regie: Bob Hoskins

SOURSWEET

Dt: Chinese Blues

Regie: Mike Newell

1989

THE RAINBOW

Dt: Der Regenbogen

Regie: Ken Russell

ERIK THE VIKING

Dt: Erik der Wikinger

Regie: Terry Jones

1990

THE FOOL

Regie: Christine Edzard

THE WITCHES

Dt: Hexen Hexen

Regie: Nicolas Roeg

1992

BLAME IT ON THE BELLBOY

Dt: Irren ist mörderisch

Regie: Mark Herman

1993

THE HOUR OF THE PIG

Dt: Pesthauch des Bösen

Regie: Leslie Megahey

1994

BLACK BEAUTY

Dt: Black Beauty

Regie: Caroline Thompson

THE MADNESS OF KING GEORGE

Dt: King George – Ein Königreich für mehr Verstand

Regie: Nicholas Hytner

1995

RICHARD III

Dt: Richard III.

Regie: Richard Loncraine

THE GROTESQUE

Dt: The Grotesque (auch: Butler morden leiser)

Regie: John Paul Davidson

1996

BRASSED OFF

Dt: Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten

Regie: Mark Herman

1997

KEEP THE ASPIDISTRA FLYING (auch: A MERRY WAR; COMSTOCK AND ROSEMARY)

Dt: Liebe, Kunst und Zimmerpflanzen

Regie: Robert Bierman

1998

VIGO (auch: CATCHING FIRE)

Dt: Catching Fire (auch: Feuer fangen)

Regie: Julien Temple

SHAKESPEARE IN LOVE

Dt: Shakespeare in Love

Regie: John Madden

LEGIONNAIRE

Dt: Der Legionär

Regie: Peter MacDonald

2000

THE LITTLE VAMPIRE

Dt: Der kleine Vampir

Regie: Uli Edel

102 DALMATIANS

Dt: 102 Dalmatiner

Regie: Kevin Lima

2002

HEARTLANDS

Regie: Damien O’Donnell

2003

BRIGHT YOUNG THINGS

Regie: Stephen Fry

SIXTEEN YEARS OF ALCOHOL

Regie: Richard Jobson

2004

ELLA ENCHANTED

Regie: Tommy O’Haver

CASABLANCA DRIVER

Regie: Maurice Barthélémy

MODIGLIANI

Dt: Modigliani

Regie: Mick Davis

OUT OF SEASON

Regie: Jevon O’Neill

2006

THE THIEF LORD

Dt: Herr der Diebe

Regie: Richard Claus

CAROLINE GOODALL

Ida

Goodall verzeichnet in ihrer Filmografie zahlreiche Auftritte in preisgekrönten Filmen, ihre Wurzeln hat sie aber auf britischen Bühnen.

In den USA spielte sie unter anderem für Steven Spielberg die Moira in „Hook“ (Hook), die Emilie Schindler in „Schindler’s List“ (Schindlers Liste), und neben Julie Andrews trat sie in Garry Marshalls Hitkomödie „The Princess Diaries“ (Plötzlich Prinzessin) auf.

Caroline Goodall stammt aus London. Regelmäßig arbeitet sie sowohl in Europa als auch in Australien. Zweimal wurde sie in der Kategorie Beste Darstellerin für den Preis des Australian Film Institute nominiert, und zwar mit „Hotel Sorrento“ (Hotel Sorrento) und dem TV-Film „Cassidy“. Neben Russell Crowe war sie in „The Silver Stallion“ (Der silberne Hengst) zu sehen. Goodall spricht Italienisch und Französisch.

Kürzlich spielte sie die Königin Igraine in „Mists of Avalon“ (Die Nebel von Avalon) und die britische Premierministerin Laura Bowden in „Me and Mrs. Jones“. Goodall dürfte die einzige Schauspielerin sein, die innerhalb von zwei Jahren eine britische Premierministerin, die Königin von England und die amerikanische First Lady dargestellt hat.

Auf der Bühne übernahm sie Hauptrollen im renommierten Ensemble der Royal Shakespeare Company, am Royal National Theatre und am Royal Court. Zu ihren Theaterauftritten zählen „Richard III“ (König Richard III.), „Misalliance“ und die Viola in „Twelfth Night“ (Was ihr wollt). In den USA war sie in „The Secret Rapture“ am South Coast Repertory Theatre im kalifornischen Costa Mesa zu sehen.

Filmografie (Kino) – Caroline Goodall

1986

EVERY TIME WE SAY GOODBYE

Dt: Liebe ist ein Spiel auf Zeit

Regie: Moshé Mizrahi

1991

HOOK

Dt: Hook

Regie: Steven Spielberg

1993

CLIFFHANGER

Dt: Cliffhanger – Nur die Starken überleben

Regie: Renny Harlin

THE SILVER BRUMBY (auch: SILVER STALLION: KING OF THE WILD BRUMBIES)

Dt: Der silberne Hengst – König der Wildpferde

Regie: John Tatoulis

SCHINDLER’S LIST

Dt: Schindlers Liste

Regie: Steven Spielberg

THE WEBBERS (auch: AT HOME WITH THE WEBBERS; WEBBER’S WORLD)

Regie: Brad Marlowe

1994

DISCLOSURE

Dt: Enthüllung

Regie: Barry Levinson

1995

HOTEL SORRENTO (auch: SORRENTO BEACH)

Dt: Hotel Sorrento

Regie: Richard Franklin

DIAMOND SWORDS

Regie: Denys de la Patellière

1996

WHITE SQUALL

Dt: White Squall – Reißende Strömung

Regie: Ridley Scott

1997

CASUALTIES

Dt: Vom Retter missbraucht

Regie: Alex Graves

1998

RHAPSODY IN BLOOM

Dt: Familienchaos

Regie: Craig M. Saavedra

1999

THE SECRET LAUGHTER OF WOMEN

Regie: Peter Schwabach

2000

LES FLEURS D’HARRISON (auch: HARRISON’S FLOWERS)

Regie: Elie Chouraqui

2001

THE PRINCESS DIARIES

Dt: Plötzlich Prinzessin

Regie: Garry Marshall

2003

EASY

Regie: Jane Weinstock

SHATTERED GLASS

Regie: Billy Ray

2004

CHASING LIBERTY

Dt: American Princess

Regie: Andy Cadiff

THE PRINCESS DIARIES 2: ROYAL ENGAGEMENT

Dt: Plötzlich Prinzessin 2

Regie: Garry Marshall

HAVEN

Regie: Frank E. Flowers

2005

MOLDING CLAY

Regie: William Katt

THE CHUMSCRUBBER

Regie: Arie Posin

2006

THE THIEF LORD

Dt: Herr der Diebe

Regie: Richard Claus

Rollo Weeks

Scipio

Rollo Weeks begann seine Schauspielerkarriere bereits als Kind. Sein erster Spielfilm war Uli Edels „The Little Vampire“ (Der kleine Vampir). 2003 wirkte er neben Scarlett Johansson und Colin Firth in „Girl With a Pearl Earring“ (Das Mädchen mit dem Perlenohrring) mit. Wichtige Fernsehrollen spielte er in der BBC Miniserie „Berkeley Square“, auf dem USA Network in „Attila“ (Attila, der Hunne) und in Stephen Poliakoffs hoch gelobtem Drama „The Lost Prince“.

Aaron Johnson

Prosper

Der 15-jährige Johnson ist schon in einer ganzen Reihe von Spielfilmen aufgetreten, zum Beispiel in „Shanghai Knights“ (Shanghai Knights) mit Jackie Chan, und er spielte die Hauptrollen in „Tom & Thomas“ (Tom & Thomas) mit Sean Bean. Zu seinen zahlreichen Fernsehrollen gehört der Niker in dem mit dem British Academy Award ausgezeichneten „Feather Boy“. Außerdem hat Johnson in mehreren Stücken im Londoner West End und für die BBC in Hörspielen mitgewirkt.

Jasper Harris

Bo

Mit „The Thief Lord“ (Herr der Diebe) gibt der neunjährige Jasper Harris sein Kinodebüt. Er ist bereits in zwei Fernsehfilmen aufgetreten: „Hear the Silence“, in dem auch sein Bruder Zack und seine Schwester Rosa mitwirkten, und „Messiah III“ für ITV.

George MacKay

Riccio

„The Thief Lord“ (Herr der Diebe) ist MacKays zweiter Spielfilm – 2003 war er neben Jason Isaacs in P. J. Hogans „Peter Pan“ (Peter Pan) zu sehen. Fernsehrollen übernahm er in „Rose and Malony“ auf ITV, „The Brief for Granada“ und aktuell „Footprints in the Snow“ auf ITV.

Alice Connor

Wespe

Alice Connor trat 2001 neben den internationalen Stars Heath Ledger, Rufus Sewell und Paul Bettany in „A Knight’s Tale“ (Ritter aus Leidenschaft) auf. Fernsehrollen spielte sie in „Crime and Punishment“ und Jacqueline Wilsons „The Illustrated Mum“ mit Michelle Collins. Als neues Gesicht wirkt sie in der CITV-Serie „The Worst Witch“ (Eine lausige Hexe; auch: Die lausige Hexe in Cambridge) mit, und die Cosette spielte sie in „Les Misérables“ (Les Misérables) am Palace Theatre in London.

Lathaniel Dyer

Mosca

Derzeit macht Dyer eine Schauspielausbildung an der Mountview Academy of Theatre Arts. Er ist bereits in einer Episode der Serie „Ultimate Force“ mit Ross Kemp auf ITV aufgetreten. Auf der Bühne war er in „Nine“ am Londoner Cochrane Theatre und in Glen Walfords Inszenierung „The Rivals“ zu sehen.

Carole Boyd

Esther Hartlieb

In ihrer umfangreichen Bühnenlaufbahn war Boyd unter anderem ein Jahr lang in Alan Ayckbourns Ensemble in Scarborough engagiert – dort spielte sie die June im Stück „Way Upstream“ (Stromaufwärts), das später auch am Alley Theatre in Houston/Texas aufgeführt wurde. Zu ihren zahlreichen Fernsehrollen gehören Auftritte in den Serien „Minder“ (Der Aufpasser), „Campion“ (Albert Campion; auch: Detektiv Campion), „Hetty Wainthropp Investigates“ und die böse Mrs. S. Melly in der BBC-Kinderserie „Bodger & Badger“. Außerdem hat sie zahlreiche Aufgaben als Synchronsprecherin, Kommentatorin und Moderatorin übernommen.

Bob Goody

Max Hartlieb

Bob war in vielen Bühnenrollen zu sehen und zählt zu den Gründungsmitgliedern des international renommierten Theaterensembles Shared Experience. Zu seinen Rollen im Ensemble der Royal Shakespeare Company gehören der Geist, der Schauspieler-König und der Totengräber in „Hamlet“ (Hamlet) sowie Dr. Pinch in „The Comedy of Errors“ (Die Komödie der Irrungen). Bob gründete zusammen mit Mel Smith die Firma Smith and Goody. Gemeinsam schrieben sie drei Musicals, in denen sie auch auftraten. „The Gambler“ wurde für den Olivier Award nominiert. Außerdem schrieben die beiden die Comedy-Serie „Smith and Goody“ mit sich in den Hauptrollen. Daneben war Goody in einer Reihe von Spielfilmen zu sehen: „Flash Gordon“ (Flash Gordon), „The Cook, the Thief, His Wife & Her Lover“ (Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber) und „The Borrowers“ (Ein Fall für die Borger).

Robert Bathurst

Dottore Massimo

Bathurst ist oft im Fernsehen aufgetreten – er stellte den David Marsden in „Cold Feet“ mit James Nesbitt, Helen Baxendale und Fay Ripley dar. Die Hauptrolle spielte er in der Verfilmung von Zadie Smiths preisgekröntem Roman „White Teeth“, und die Titelrolle übernahm er in der beliebten Kinderserie „My Dad’s the Prime Minister“ auf BBC. Zu seinen Kinofilmen zählen „Twenty-One“ (Twenty-One) mit Don Boyd sowie Terry Jones’ „The Wind in the Willows“ (Sturm in den Weiden) mit dem Monty-Python-Ensemble.

Alexei Sayle

Barbarossa

Mit seiner eigenen BBC-Show ist Sayle in Großbritannien ein populärer Fernsehkomiker. Auf dem Bildschirm war er in der letzten Zeit in der Hallmark-Entertainment-Produktion „Arabian Nights“ (Arabian Nights – Abenteuer aus 1001 Nacht) und auf BBC in „Tipping the Velvet“ zu sehen. Daneben trat er in etlichen Kinofilmen auf, zum Beispiel in Steven Spielbergs bahnbrechendem Action-Abenteuer „Indiana Jones and the Last Crusade“ (Indiana Jones und der letzte Kreuzzug).

Vanessa Redgrave

Schwester Antonia

Vanessa Redgrave wurde 1961 Mitglied der Royal Shakespeare Company. In den folgenden 40 Jahren trat sie in zahlreichen gefeierten Inszenierungen auf – nicht nur in London, sondern auch in anderen britischen Städten, im europäischen Ausland und in den Vereinigten Staaten. Den Tony gewann sie für Bob Falls’ Inszenierung von „A Long Day’s Journey Into Night“ (Eines langen Tages Reise in die Nacht) mit Brian Dennehy und Philip Seymour Hoffman.

Im Fernsehen spielte sie vor drei Jahren neben Albert Finney die Clementine Churchill in „The Gathering Storm“ (Churchill – The Gathering Storm). Aktuell abgedreht hat Redgrave die Merchant-Ivory-Produktion „The White Countess“ mit Ralph Fiennes und ihrer Tochter Natasha Richardson.

Filmografie (Auswahl) – Vanessa Redgrave

1966

MORGAN: A SUITABLE CASE FOR TREATMENT

Dt: Protest

Regie: Karel Reisz

A MAN FOR ALL SEASONS

Dt: Ein Mann für jede Jahreszeit

Regie: Fred Zinnemann

1967

BLOW-UP

Dt: Blow-up

Regie: Michelangelo Antonioni

CAMELOT

Dt: Camelot

Regie: Joshua Logan

1968

ISADORA

Dt: Isadora

Regie: Karel Reisz

THE SEAGULL

Dt: Die Möwe

Regie: Sidney Lumet

THE CHARGE OF THE LIGHT BRIGADE

Dt: Der Angriff der leichten Brigade

Regie: Tony Richardson

1971

THE DEVILS

Dt: Die Teufel

Regie: Ken Russell

THE TROJAN WOMEN

Dt: Die Troerinnen

Regie: Michael Cacoyannis

MARY QUEEN OF SCOTS

Dt: Maria Stuart, Königin von Schottland

Regie: Charles Jarrott

1977

JULIA

Dt: Julia

Regie: Fred Zinnemann

1978

AGATHA

Dt: Das Geheimnis der Agatha Christie

Regie: Michael Apted

1980

YANKS

Dt: Yanks – Gestern waren wir noch Fremde

Regie: John Schlesinger

1984

THE BOSTONIANS

Dt: Die Damen aus Boston

Regie: James Ivory

1985

WETHERBY

Dt: Wetherby

Regie: David Hare

1987

PRICK UP YOUR EARS

Dt: Prick Up Your Ears (auch: Das stürmische Leben des Joe Orton)

Regie: Stephen Frears

1991

THE BALLAD OF THE SAD CAFÉ

Dt: Die Ballade vom traurigen Café

Regie: Simon Callow

HOWARDS END

Dt: Wiedersehen in Howards End

Regie: James Ivory

1993

THE HOUSE OF THE SPIRITS

Dt: Das Geisterhaus

Regie: Bille August

1994

A MONTH BY THE LAKE

Dt: Ein Sommer am See

Regie: John Irvin

1996

LOOKING FOR RICHARD

Dt: Looking for Richard

Regie: Al Pacino

1997

SMILLA’S SENSE OF SNOW

Dt: Fräulein Smillas Gespür für Schnee

Regie: Bille August

MRS. DALLOWAY

Dt: Mrs. Dalloway

Regie: Marleen Gorris

1998

DEEP IMPACT

Dt: Deep Impact

Regie: Mimi Leder

1999

CRADLE WILL ROCK

Dt: Das schwankende Schiff

Regie: Tim Robbins

GIRL, INTERRUPTED

Dt: Durchgeknallt

Regie: James Mangold

2000

THE PLEDGE

Dt: Das Versprechen

Regie: Sean Penn

THE WHITE COUNTESS

Regie: James Ivory

2006

THE THIEF LORD

Dt: Herr der Diebe

Regie: Richard Claus

Geoffrey Hutchings

Conte

Seit über 30 Jahren ist Hutchings regelmäßig in Primetime-TV-Sendungen zu sehen, zum Beispiel in „Bergerac“ (Bergerac; auch: Jim Bergerac ermittelt), „Cracker“ (Für alle Fälle Fitz) mit Robbie Coltrane, „Casualty“, „Midsomer Murders“ (Inspector Barnaby), „Foyle’s War“, „Bad Girls“ und „The Bill“. Er wirkte auch in „Heart of Darkness“ (Heart of Darkness; auch: Herz der Finsternis; 1994) unter der Regie von Nicolas Roeg mit. Bedeutende Kinorollen übernahm er in Mike Leighs „Topsy-Turvy“ (Topsy-Turvy – Auf den Kopf gestellt), „Mike Bassett: England Manager“ und „The Affair of the Necklace“ (Das Halsband der Königin) mit Hilary Swank und Jonathan Pryce.

Anita Wright

Contessa

„The Thief Lord“ (Herr der Diebe) ist Anitas zweiter Spielfilm – eine Hauptrolle spielte sie 2002 neben Sean Bean in „Tom & Thomas“ (Tom & Thomas). Außerdem war sie in einer Folge der Serie „Inspector Morse“ (Inspektor Morse) mit John Nettles auf ITV zu sehen.

HINTER DER KAMERA

Richard Claus

Regie/Co-Drehbuch/Produktion

Richard Claus stammt aus Kassel. 1976 machte er seinen Abschluss an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, um anschließend Kino- und Fernsehfilme (zum Beispiel den Familienfilm „Bananen-Paul“) zu inszenieren und zu produzieren. Seit den 80er-Jahren hat er als Geschäftsführer sowohl im Produktions- als auch im Verleihbereich gearbeitet.

Zu seinen Produktionen zählen Kinohits wie Doris Dörries „Paradies“ und Michael Strauvens „Als die Liebe laufen lernte“ sowie Anthony Wallers „Mute Witness“ (Stumme Zeugin) und „An American Werewolf in Paris“ (American Werewolf in Paris). Als Produzent von „The Little Vampire“ (Der kleine Vampir) kehrte Claus zum Familiengenre zurück. „The Thief Lord“ (Herr der Diebe) hat Claus nicht nur co-produziert und inszeniert, er schrieb zusammen mit Daniel Musgrave auch das Drehbuch.

Daniel Musgrave

Co-Drehbuch/Co-Produktion

Neun Jahre lang arbeitete Daniel Musgrave als Marketing-Manager für Warner Home Video in Deutschland und in Burbank/Kalifornien – er spezialisierte sich auf den rapide wachsenden Videomarkt. 1995 wechselte er in den Produktionsbereich, tat sich mit Richard Claus und dessen Cometstone-Firmenverbund zusammen und übernahm das Filialbüro in Los Angeles, wo er vorwiegend im Entwicklungsbereich arbeitete. Erste Produktionserfahrungen sammelte er mit Anthony Wallers „An American Werewolf in Paris“ (An American Werewolf in Paris) als Assistent des Produzenten. Bei Uli Edels „The Little Vampire“ (Der kleine Vampir) fungierte er 1999 als Associate Producer. An „The Thief Lord“ (Herr der Diebe) war Musgrave als Co-Autor beteiligt, und erstmals betreut er einen Film auch als Co-Produzent.

John Buchanan

Executive Producer

Als Produzent oder Executive Producer betreute John Buchanan über ein Dutzend Filme, zum Beispiel „Asylum“ mit Natasha Richardson und Ian McKellen, „To Walk With Lions“ (To Walk With Lions) mit Richard Harris und Kerry Fox, „For Hire“ (For Hire – Der tödliche Auftrag) mit Rob Lowe und Joe Mantegna sowie das Kinder-Fantasy-Abenteuer „Nico the Unicorn“ (Nico, das Einhorn).

Alexander Buchman

Executive Producer

Zum dritten Mal arbeitet Alexander Buchman bei „The Thief Lord“ (Herr der Diebe) mit Richard Claus zusammen. Als Co-Produzent war er an „An American Werewolf in Paris“ (American Werewolf in Paris) beteiligt, den Claus 1999 produzierte. Ein Jahr später betreute er Claus’ Produktion „The Little Vampire“ (Der kleine Vampir) als Executive Producer.

Jimmy De Brabant

Executive Producer

Jimmy De Brabant war an einer ganzen Reihe hochkarätiger Spielfilme beteiligt. Am Anfang seiner Laufbahn arbeitete er als Associate Producer mit Richard Claus an „An American Werewolf in Paris“ (An American Werewolf in Paris). Seitdem co-produzierte De Brabant Peter Webbers gefeierten „Girl With a Pearl Earring“ (Das Mädchen mit dem Perlenohrring) sowie „The Merchant of Venice“ (Der Kaufmann von Venedig) mit Al Pacino, Jeremy Irons und Joseph Fiennes.

Michael Dounaev

Executive Producer

2004 produzierte Michael Dounaev „Three“ mit Billy Zane. Seitdem betreute er als Executive Producer Mike Barkers „A Good Woman“ mit Helen Hunt und Scarlett Johansson sowie den neuen Woody-Allen-Film „Match Point“.

Gary Hamilton

Executive Producer

1990 gründete Gary Hamilton Beyond Films, die erste australische Firma für ausländische Filmrechte. Er kaufte, verkaufte und vermarktete über 150 Filme, darunter einen der größten australischen Hits, „Strictly Ballroom“ (Strictly Ballroom, 1992). Als Executive Producer steht Hamiltons Name im Vorspann von zwölf Filmen, darunter im vom Australian Film Institute als Bester Film ausgezeichneten „Kiss or Kill“ (Kiss or Kill), im ersten australischen Horrorfilm „Cut“ (Cut), im australischen Independent-Film mit dem höchsten Budget, „In a Savage Land“, in „When Strangers Appear“ (Highway Psychos) des neuseeländischen Regisseurs Scott Reynolds, den Columbia international in die Kinos brachte, und aktuell in „The Merchant of Venice“ (Der Kaufmann von Venedig) mit Al Pacino, Jeremy Irons und Joseph Fiennes.

2002 gründete Hamilton Arclight Films. Als Partner der britischen Firma The Spice Factory vermarktet das Label Spielfilme mit mittlerem bis hohem Budget, darunter Dante Lams „Chin gei bin“ (The Twins Effect) mit Jackie Chan – die Action-Regie verantwortete wie bei „Blade 2“ (Blade 2) Donnie Yen; und „A Different Loyalty“ (The Third Identity – Im Bann der Macht) mit Sharon Stone und Rupert Everett.

Kwesi Dickson

Co-Produktion

Kwesi Dickson schrieb und inszenierte seine eigenen Filme „Amours“ (1994) und „Putas y huevos“ (1993). Als Regieassistent arbeitete er an zwei jamaikanischen Filmen. „The Thief Lord“ (Herr der Diebe) ist Dicksons erster Film als Co-Produzent.

Peter R. Adam

Schnitt

Peter R. Adam begann seine Laufbahn 1981 mit der Tonmischung von Roland Emmerichs „Das Arche Noah Prinzip“. Als einer der ersten Tonmischer benutzte Adam digitale Geräte, zum Beispiel bei Uli Edels „Last Exit to Brooklyn“ (Letzte Ausfahrt Brooklyn) und Volker Schlöndorffs „The Handmaid’s Tale“ (Die Geschichte der Dienerin). Als Cutter hat Adam zahlreiche Filme betreut, zum Beispiel Detlev Bucks „Männerpension“, Joseph Vilsmaiers „Comedian Harmonists“ und „Good Bye, Lenin!“ mit Daniel Brühl. Für die beiden letztgenannten Filme erhielt er jeweils den Deutschen Filmpreis.

Mit Richard Claus hat Adam bereits an Anthony Wallers „Mute Witness“ (Stumme Zeugin) und „An American Werewolf in Paris“ (An American Werewolf in Paris) zusammengearbeitet.

David Slama

Kamera

David Slama hat beim tschechoslowakischen Film und in den Prager Fernsehstudios langjährige Erfahrungen gesammelt, und er absolvierte die Hochschule für Fernsehen und Film in Berlin. In den vergangenen Jahren hat Slama mit vielen einflussreichen deutschen Regisseuren gearbeitet. „The Thief Lord“ (Herr der Diebe) gehört zu der Hand voll englischsprachiger Filme, an denen er mitgewirkt hat.

Patricia McMahon

Herstellungsleitung

Patricia McMahon war als Executive Producer und Herstellungsleiterin an etlichen britisch-holländischen Co-Produktionen beteiligt, darunter an „In the Cold Light of Day“ (Tod im kalten Morgenlicht) mit Richard E. Grant. Sie wirkte außerdem an Richard Claus’ Produktion „An American Werewolf in Paris“ (An American Werewolf in Paris) mit.

Nigel Clarke

Michael Csànyi-Wills

Musik

Nigel Clarke und Michael Csányi-Wills haben in Großbritannien und auch international mit Orchestern der Spitzenklasse gearbeitet. Beide machten eine klassische Kompositionsausbildung an der Royal Academy of Music. Seit sie zusammenarbeiten, schreiben sie Filmmusiken für hochkarätige Produktionen wie „Jinnah“, „The Little Vampire“ (Der kleine Vampir) und den Zeichentrickfilm „Der kleine Eisbär“ für Warner Bros. Pictures. Nominierungen für die Movie Music U.K. Music Awards bekamen sie 2001 in der Kategorie Newcomer des Jahres für „Der kleine Vampir“ und 2003 in der Kategorie Bester Soundtrack für „Der kleine Eisbär“.

Stephanie Collie

Kostüme

Stephanie Collie entwirft seit über zehn Jahren Kostüme – zu ihrer beeindruckenden Filmografie zählen Guy Ritchies erfolgreicher Gangsterfilm „Lock, Stock and Two Smoking Barrels“ (Bube, Dame, König, grAs) und aktuell „Layer Cake“ mit dem preisgekrönten Daniel Craig.

Matthias Kammermeier

Produktions-Design

Der 1957 geborene Matthias Kammermeier studierte 1978–1983 an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Seit 1979 arbeitet er als Produktionsdesigner/Ausstatter. Er war an etlichen Werbespots und Musikvideos beteiligt. Spielfilme: „14 Tage lebenslänglich“, „Japaner sind die besseren Liebhaber“, „Die Katze“ und „Das Arche Noah Prinzip“. Zu seinen englischsprachigen Filmen zählen „An American Werewolf in Paris“ (An American Werewolf in Paris), „Mute Witness“ (Stumme Zeugin) und „Straight Shooter“ mit Dennis Hopper.

Jeremy Zimmermann

Besetzung

Als einer der führenden Besetzungschefs in Großbritannien hat Jeremy Zimmermann etliche bedeutende Filme betreut: „Hidalgo“ (Hidalgo) für Disney, Guillermo del Toros „Hellboy“ (Hellboy) sowie aktuell „Keeping Mum“ mit Maggie Smith, Rowan Atkinson und Kristin Scott Thomas, der 2006 anlaufen soll.

Andrea Clark

Besetzung

Die in Großbritannien arbeitende Andrea Clark hat eine große Bandbreite von Filmen besetzt, zum Beispiel Neil Marshalls Kulthit „Dog Soldiers“ (Dog Soldiers), John Hays „The Truth About Love“ (The Truth About Love) mit Jennifer Love Hewitt, Dougray Scott und Jimi Mistry sowie aktuell Paul Marcus’ „Heidi“ mit Diana Rigg und Max von Sydow.

Cornelia Funke

Buchvorlage

Cornelia Funke stammt aus Dorsten in Westfalen. Sie hat über 40 Bücher geschrieben, zum Beispiel die berühmten Titel „Tintenherz“, „Drachenreiter“ und die Serie „Die wilden Hühner“. Ihre Werke wurden in viele Sprachen übersetzt. „Herr der Diebe“ gewann den Schweizer Jugendliteraturpreis, den Zürcher Kinderbuchpreis und den Buchpreis des Literaturhauses in Venedig. Nach dem Erscheinen der amerikanischen Ausgabe wurde das Buch außerdem mit dem Mildred L. Batchelder Award für die Beste Kinderbuchübersetzung des Jahres und mit etlichen anderen Preisen ausgezeichnet. Doch Cornelia Funke hat nicht nur in den USA, sondern international großen Erfolg, was ihre weltweite Beliebtheit und ihr faszinierendes erzählerisches Talent unterstreicht. Mehr Informationen finden Sie unter: www.corneliafunke.de.

KURZINHALT

Der Herr der Diebe – das ist der geheimnisvolle, 15-jährige Anführer einer Kinderbande in Venedig. Er bestiehlt die Reichen, um für seine Schützlinge zu sorgen. Keiner kennt seinen Namen, seine Herkunft. Auch nicht Bo und Prosper – zwei Waisenkinder, die auf der Flucht vor ihren herzlosen Pflegeeltern Unterschlupf bei der Bande gefunden haben. Gemeinsam entdeckt die Bande ein uraltes Karussell mit Zauberkräften: Es kann seine Passagiere älter oder jünger machen – allerdings nur, wenn ein seit langem verschollener Löwenflügel entdeckt und wieder am Karussell angebracht wird. Nicht nur der gerissene Hehler Barbarossa ist den Freunden deswegen auf den Fersen, sondern auch der Privatdetektiv Victor, den die Pflegeeltern auf Bos und Prospers Spuren hetzen…