Die Kommenden Tage: Öko-Gütesiegel - Konsum mit gutem Gewissen

Bild von Sebastian Lorenz
Veröffentlicht

Egal, ob Brot, Glühlampen oder T-Shirts. Die Produktion und Nutzung von Gütern des täglichen Bedarfs hinterlässt unweigerlich Spuren auf unserem Planeten. Durch bewusste Kaufentscheidungen kann jeder Konsument seinen persönlichen Teil dazu beitragen, den negativen Einfluss von Produktionsprozessen und Produkteigenschaften auf Mensch und Umwelt zu minimieren. Orientierung bieten in Deutschland verschiedene Gütesiegel, auf die Verbraucher gezielt achten können.

Bio-Siegel

Die Bezeichnung „Bio“ ist ein EU-rechtlich geschützter Begriff für Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft, die besonderen Qualitätskriterien entsprechen. Dazu zählen beispielsweise naturschonende Herstellungsmethoden und ein Verzicht auf bestimmte Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger sowie auf Gentechnik. Noch strenger als die Vorgaben der EG-Öko-Verordnung (sechseckiges Bio-Siegel mit grünem Rand) sind die Richtlinien der acht deutschen Bio-Produktionsverbände Biokreis, Bioland, Biopark, Demeter, Ecoland, Ecovin, Gäa und Naturland, welche jeweils ein eigenes Siegel vergeben.

Grüner Strom Label e.V.

Mit dem „Grüner Strom Label“ werden Ökostromprodukte mit hohem Umweltnutzen gekennzeichnet. Ein entscheidendes Kriterium für die Vergabe des Labels ist, dass ein Stromanbieter einen festgelegten Teil der Kundengelder in neue regenerative Anlagen investiert (wie zum Beispiel in Photovoltaik-, Windkraft-, Kleinwasserkraft- und Biomasseanlagen). Auf diese Weise erhält der Ökostrom einen weiteren umweltfreundlichen Nutzen. Unterstützt wird der Verein unter anderem vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU).

ÖkoControl

Das „ÖkoControl“-Siegel ist ein Gütezeichen für Möbel, Matratzen und Bettwaren, die ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und eine möglichst geringe Schadstoffbelastung aufweisen. Zu „ÖkoControl“ gehören ca. 50 ökologisch engagierte Möbelhändler in Deutschland und Österreich.

Blauer Engel

Von der „Jury Umweltzeichen“ verliehen, kennzeichnet der „Blaue Engel“ besonders umweltschonende Produkte und Dienstleistungen. Das Prüfsiegel wurde 1978 erstmals vergeben und ist damit das weltweit älteste Umwelt-Gütezeichen. Nach Angaben des Umweltbundesamts tragen heute ca. 11.500 Produkte und Dienstleistungen in rund 90 Produktkategorien den „Blauen Engel“. Die Spanne reicht dabei von Toilettenpapier über Heckenscheren bis hin zu Schlafzimmerschränken.

Oeko-Tex

Das Prüf- und Zertifizierungssystem „Oeko-Tex Standard 100“ soll eine verlässliche Produktauszeichnung für Verbraucher bieten, die bewusst auf gesundheitlich unbedenkliche Textilien achten. Kleidungsstücke werden nur dann zertifiziert, wenn neben den Stoffen auch alle anderen Bestandsteile wie Nähgarn und Knöpfe den Prüfkriterien entsprechen. Dabei mag es für einige Verbraucher überraschend sein, dass über die Hälfte aller Oeko-Tex-Zertifikate auf Textilien aus Asien entfallen. Ein asiatisches Herkunftsland allein lässt entgegen populärer Annahmen also nicht zwingend auf eine schlechtere Qualität von Textilien schließen.

natureplus

„Natureplus“ ist ein Qualitätszeichen, welches für umweltverträgliche, gesundheitlich unbedenkliche, Ressourcen-schonende Bauprodukte vergeben wird. So zum Beispiel für Klebstoffe, Abdichtungen und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, aber auch viele andere Produkte im Bausektor. In der Trägerschaft sind alle Gruppen vertreten, die am Bauprozess beteiligt oder davon betroffen sind, darunter sowohl die Herstellerfirmen auch auch Umweltverbände und diverse Prüfinstitute.

Neben den hier vorgestellten Prüfsiegeln gibt es natürlich noch etliche weitere Gütezeichen, nach denen umweltbewusste Verbraucher Ausschau halten können. Das „Fairtrade“-Siegel zum Beispiel kennzeichnet Güter, bei deren Produktion gewisse soziale und ökologische Kriterien eingehalten und für deren Erzeugung faire Preise gezahlt werden. Selbst bei der Wahl des Urlaubsziels oder beim Kauf von Blumen lohnt sich die Suche nach möglichen Öko-Labels: So werden beispielsweise nur jene Strandgebiete mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet, bei denen eine hohe Sauberkeit des Meerwassers und der um umliegenden Natur gegeben ist. Und das „Flowerlabel“ erhalten Schnittblumen nur dann, wenn sie unter vorgegebenen Sozial- und Umweltstandards produziert wurden.

Die Kommenden Tage läuft seit dem 4. November 2010 im Kino.