Die deutsche Hauptstadt öffnet im Februar wieder einmal ihre Tore für Cineasten und Autogrammjäger und lädt zur 61. Berlinale ein. Genau der richtige Rahmen, um den packenden Action-Thriller „Unknown Identity“ zu präsentieren. Schließlich wurde der Film zu einem großen Teil in den Straßen Berlins gedreht.
Filmstandort Berlin
Berlin machte sich bereits lange bevor Hollywood-Stars wie Liam Neeson und Diane Kruger hier aufschlugen als Filmstadt einen Namen. Diesen Ruf verdankt Berlin zum Teil dem berühmten Filmstudio Babelsberg, das vor ziemlich genau 100 Jahren in der brandenburgischen Nachbarstadt Potsdam aufgebaut wurde. Doch auch die Spree-Metropole selbst zieht Filmemacher aus der ganzen Welt scheinbar magisch an. Die haben das kreative Potential längst erkannt, das in der deutschen Hauptstadt mit ihrer bewegten Vergangenheit schlummert.
Berliner Luft… und ein Hauch von Hollywood
Schon in zahllosen Filmen wurde Berlin selbst zum Schauplatz. Von Stummfilm-Klassikern wie „Berlin – Sinfonie einer Großstadt“ aus dem Jahr 1927 bis hin zu Blockbustern wie Henckel von Donnersmarcks Oscar-prämiertem Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“. Darüber hinaus bietet die kontrastreiche Metropole eine breite Palette verschiedenster Kulissen. Darunter etwa der ehemalige Grenzübergang Checkpoint Charlie, der beispielsweise 1983 im 007-Agententhriller „Octopussy“ in Szene gesetzt wurde. Regisseur Bryan Singer hingegen drehte für seinen Historienfilm „Operation Walküre – das Stauffenberg-Attentat“ unter anderem im Ehrenhof des Berliner Bendlerblocks, dem Originalschauplatz von Stauffenbergs Hinrichtung 1944. Doch auch weniger geschichtsträchtige Berlin-Kulissen sind bei Filmemachern beliebt. Das Tierheim Berlin etwa wurde in dem Science-Fiction-Streifen „Aeon Flux“ allein wegen seiner eindrucksvollen Architektur zur Filmkulisse.
Filmstadt mit vielen Gesichtern
Nicht immer spielte sich Berlin im Film selbst. Für den 2004 gedrehten Actionstreifen „Die Bourne-Verschwörung“ etwa hielt die Spree-Stadt mit Schauplätzen wie dem „Café Moskau“ und dem Tiergartentunnel als Kulisse für Moskau her. Richtig perfekt wurde die Illusion von der russischen Metropole mit Hilfe von Schildern in kyrillischer Schrift und einiger Ladungen Kunstschnee. Doch damit nicht genug: Im selben Jahr verwandelte sich der Gendarmenmarkt für die Action-Komödie „In 80 Tagen um die Welt“ kurzerhand ins London des 19. Jahrhunderts. Und auch Kultregisseur Quentin Tarantino zog es 2008 zu Dreharbeiten an die Spree. Für seine Rachephantasie „Inglourious Basterds“ setzte er Brad Pitt und Till Schweiger im Spandauer Fort Hahneberg in Szene – und das obwohl die Handlung des Filmes eigentlich im von Nazis besetzten Frankreich der 40er Jahre spielt.
Made in Berlin
In Jaume Collet-Serras actionreichem Thriller „Unknown Identity“ darf die Spree-Metropole wieder ganz sie selbst sein. Echten Berlin-Kennern dürften viele Schauplätze des Films daher redlich bekannt vorkommen. Vom noblen Adlon-Hotel bis zum berühmten Techno-Club Tresor. Spektakuläre Stunts und temporeiche Verfolgungsjagden quer durch die Metropole lassen selbst die cremefarbenen Berliner Taxen ungewohnt cool aussehen. Besonders eindrucksvoll wurde auch die Oberbaumbrücke zwischen den Stadtteilen Friedrichshain und Kreuzberg in Szene gesetzt – eine Kulisse, die 1998 schon Tom Tykwer in „Lola rennt“ nutzte. Damals hetzte Franka Potente mit feuerroten Haaren durch die Bögen der Brücke, Regisseur Collet-Serra machte sie nun zum Schauplatz eines beeindruckenden Stunts, bei dem Liam Neeson und Diane Kruger in halsbrecherischem Tempo mit einem Taxi in die Spree stürzen.
Berlin -Babelsberg – Zweigstelle der „Traumfabrik“
Die Unterwasseraufnahmen zu dieser Szene entstanden im Studio Babelsberg, wo sich Deutschlands größter Wassertank für Filmarbeiten befindet. Mittels 360°-Green-Screen konnte dort die Umgebung der Oberbaumbrücke perfekt nachgestellt werden. Auch die luxuriöse Präsidentensuite des Adlon wurde in den Ateliers 1:1 nachgebaut und im Zuge der Dreharbeiten spektakulär in die Luft gejagt. In Sachen Special Effects stehen die Babelsberger Filmstudios der Traumfabrik eben in nichts mehr nach und sind längst zur Zweigstelle Hollywoods geworden. Auch US-Produzent Joel Silver glaubt an den Filmstandort Berlin-Babelsberg. 2008 machte er die Studio Babelsberg AG zum Koproduzenten von insgesamt 15 Filmen, zu denen auch der packende Thriller „Unknown Identity“ gehört.
Darin kämpft sich Liam Neeson alias Dr. Harris auf der Suche nach seiner wahren Identität durch den Berliner Großstadtdschungel. An seiner Seite internationale Stars wie Diane Kruger, Bruno Ganz und Neuentdeckung January Jones, die einmal mehr einen Hauch von Hollywood in die facettenreiche Spree-Stadt bringen. Den bildgewaltigen Beweis gibt’s ab 3. März 2011 im Kino.