5 Fußballfilme, die jeder Fan gesehen haben muss
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5 Fußballfilme, die jeder Fan gesehen haben muss

Bild von Ole Mann
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Fußball ist mehr als nur ein Ball, 22 Spieler und zwei Tore. Echte Fans wissen: Fußball ist Leidenschaft, Politik und er kann Geschichte schreiben. Geradezu prädestiniert ist die Sportart daher, um Material für zahllose Blockbuster, Kinofilme und Dokumentationen zu liefern. Dass bei einer derart großen Anzahl an Filmen auch weniger bahnbrechende Werke zu finden sind, liegt auf der Hand. Es gilt also, die wirklich guten Streifen auszudeuten. Wer gerade nicht im Stadion sitzt und Lust auf authentisches Fußball-Feeling hat, kann sich von den folgenden fünf Streifen fesseln lassen.

1. Aus der Tiefe des Raumes
Ausgeschrieben heißt dieser Film „Aus der Tiefe des Raumes - Mitten ins Netz“. Fußballfans, die sich gerne auf Komödien und skurrile Handlungen einlassen, sollten den knapp 84 Minuten langen Streifen unbedingt auf ihre „Watchlist“ setzen. Wer sich mit Fußball beschäftigt, weiß, dass Günther Netzer nach seiner Leistung im EM-Halbfinale 1972 gegen England als Fußballheld gefeiert wurde. Dieses Spiel, in dem die Deutsche Mannschaft mit 3:1 siegte, war zeitgleich die Geburtsstunde der Redewendung „aus der Tiefe des Raumes“, wie die FAZ berichtet. So geht es auch im gleichnamigen Kinofilm um niemand geringeren als Günther Netzer, wobei die Story rund um den Kultfußballer von Regisseur Gil Mehmert völlig neu interpretiert wurde.

In „Aus der Tiefe des Raumes - Mitten ins Netz“ spielt Schauspieler Arndt Schwering-Sohnrey als Tipp-Kick Fan Hans-Günther die Hauptrolle. Durch einen schicksalhaften Zufall fällt eine seiner Tipp-Kick Figuren in eine Wanne mit Chemikalien, die für die Entwicklung von Fotografien gedacht waren. Die kleine Figur erwacht zum Leben und entpuppt sich im weiteren Verlauf als begnadeter Fußballspieler mit Namen Günther Netzer. Die Geschichte mag weit hergeholt wirken und überzeugt beim ersten Lesen nicht jeden Fan von sich. Wer sich jedoch auf diese Komödie aus dem Jahr 2004 einlässt, wird mit kurzweiliger Unterhaltung und einer guten Portion Fußballhumor belohnt.

2. Looking for Eric
Von Deutschland nach England geht die Reise mit dem Film „Looking for Eric“. Der 2009 erschienene Film befasst sich nur im weitesten Sinne mit dem Fußballsport, weiß jedoch gut zu unterhalten. Der Manchester United Fan Eric Bishop lebt in diesem 116 Minuten langen Kinofilm ein wenig erbauliches Leben. Geplagt von einer verlorenen Liebe und zahlreichen Unwegsamkeiten in seinem Leben denkt er schließlich sogar an Selbstmord.

Ändern soll sich sein Dilemma jedoch, als ihm im Cannabis-Rausch der Manchester United Stürmer Eric Cantona erscheint. Dieser erteilt ihm in den kommenden Monaten immer wieder wichtige Ratschläge und hilft Eric dabei, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ob er seine einst verlorene Liebe Lily zurückerobern kann und wie Cantonas philosophische Einflüsse das Leben Bishops tatsächlich verändern, sind Fragen, denen der Zuschauer in „Looking for Eric“ auf den Grund geht.

3. Deutschland - Ein Sommermärchen
Der wohl wichtigste Dokumentarfilm rund um die Deutsche Fußballgeschichte ist „Deutschland - Ein Sommermärchen“. Regisseur Sönke Wortman nimmt den Zuschauer mit auf die Reise ins Deutschland des Jahres 2006, als die Fußball WM hierzulande stattfand. Auch wenn die Deutsche Nationalmannschaft das Turnier nicht gewann und sich mit dem dritten Platz nach Frankreich und Weltmeister Italien zufriedengeben musste, war dieser Sommer einer der wohl eindrucksvollsten Fußballmomente der letzten Jahre.

Der Zuschauer erhält im knapp 110 Minuten langen Film zahlreiche Einblicke hinter die Kulissen. Die Nationalspieler, deren Trainer und auch das Betreuerteam stehen hier im Fokus und Fußballfans können in die Bereiche eintauchen, die ihnen sonst verschlossen bleiben. Einige Geheimnisse und Besonderheiten werden in Interviews gelüftet und Wortmann gelingt es, die Atmosphäre des Sommermärchens so realistisch und packend wie möglich zu konservieren. Kein Wunder, dass auch wettfreunde.net die Doku auf Platz eins der besten Fußballfilme stellt.

4. Shaolin Kickers
Wieder eine Komödie, dieses Mal jedoch aus Hong Kong, kam mit „Shaolin Kickers“ 2001 in die Kinos. Auch hier sind Phantasie und ein Faible für das Außergewöhnliche gefragt, denn Regisseur Steven Chow bringt Kung-Fu und Fußball zusammen. Der ehemalige Fußballer Sing (übersetzt: „Bein aus Stahl“) wird dem Fußballsport nach einen Bestechungsskandal verwiesen. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Begegnung mit Sing, einem Kung-Fu Meister, der die sinkende Beliebtheit der Kampfkunst nicht hinnehmen will. Als beide überlegen, wie sie ihre Probleme lösen können, kommt es zur Erfindung einer ganz neuen Sportart. „Kung Fu Soccer“ wird geboren und der Zuschauer darf sich aufgrund der rasanten und witzigen Spielart bestens unterhalten fühlen.

Dass der Mix zwei so unterschiedlicher Genres durchaus als Geniestreich bezeichnet werden kann, bestätigten auch die Auszeichnungen, die „Shaolin Kickers“ bei den Hong Kong Film Awards erhielt.

5. Offside
Das fünfte „Must-Watch“ aus der Riege der Fußballfilme ist der iranische Streifen „Offside“. Er beleuchtet während einer Spielzeit von rund 88 Minuten nicht nur den Fußballsport, sondern auch die politische Situation im Iran des Jahre 2006. Regisseur Jafar Panahi schafft es, Fußball und Politik in einem spannenden und kurzweiligen Film miteinander zu verbinden, sodass auch eingefleischte Fußballfans gerne über die eigenen Landesgrenzen hinaus blicken.

Beim Qualifikationsspiel für die Fußball WM 2006 treffen Bahrain und Iran aufeinander. Da sich auch Frauen für das Fußballspiel interessieren, verkleiden sie sich als Männer und betreten verbotenerweise das Fußballstadion in Teheran. Ihr Trick wird jedoch durchschaut und es kommt zu Verhaftungen. Im weiteren Verlauf des Films entwickelt sich das anfängliche Fußball-Thema immer mehr zu politischer und gesellschaftlicher Kritik rund um das Frauenbild im Iran und die Armee. Dass der Übergang gut gelingt und dass sich Fußball und Gesellschaftskritik bestens miteinander vertragen, belohnte auch die Jury der Berlinale 2006, als „Offside“ mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.

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