Blair Witch Filmkritik
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Blair Witch Filmkritik

Bild von Dennis Pöring
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1999 wurde mit Blair Witch Project ein ganz neues Filmgenre geschaffen. Found Footage-Horror war endlich im Kino angekommen und der Erfolg des Films sprach eine deutliche Sprache: Mehr davon, schrien die 140 Millionen Dollar, die der Film zur Jahrtausendwende eingespielt hat. Ein überragendes Ergebnis, bedenkt man, dass Blair Witch Project nur 60.000 Dollar Budget verbrannt hat. Die Fortsetzung lief leider nicht so gut.

Trotzdem wurde lange über einen dritten Teil nachgedacht. Der läuft nun im Kino und trägt den einfachen Titel Blair Witch! Regisseur Adam Wingard (You're Next) suchte sich eine Gruppe relativ unbekannter Schauspieler zusammen und ging abermals in den Wald der Hexe von Blair. Leider ohne großen Erfolg, glauben wir den Kritikern.

So titelt zum Beispiel der Stern: Blair Witch ist zurück - doch diese Fortsetzung braucht kein Mensch:
"Die Filmemacher um Regisseur Adam Wingard ("The Guest") machen dabei einen entscheidenden Fehler: Sie zeigen viel zu viel. Das Original setzte 1999 mit seinen dunklen Unschärfen auf eine altbewährte Faustregel im Horrorgenre: Nicht das gut Sichtbare löst den größten Schrecken aus beim Zuschauer, sondern allein die Vorstellung, dass das Ungeheuer da ist. Kopfkino also statt Hightech-Bilder."

Der Spiegel meckert über reichlich einfallslose Jump Scares und RP-Online findet den Film zu vorhersehbar:
"Das Original "The Blair Witch Project" war Vorbild für sogenannte Found-Footage-Filme, die auf angeblich realen, gefundenen Aufnahmen basierten. "Paranormal Activity" oder "REC" folgten dem Vorbild. Doch was damals neu und überraschend war, ist heute Standard in der Kino-Werkzeugkiste. Und so wirkt der Hightech-Horror doch eher wie ein lautes und blutiges, zugleich aber einfältiges Schauermärchen."

Selbst die Gala findet die Hexe todlangweilig:
""Blair Witch" bringt gerade zu Beginn und mit Abstrichen am Ende lichte Momente ins ewige Dunkel der Black Hills Wälder - Klaustrophobiker werden sofort wissen, welche Szene gemeint ist. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem "Found Footage"-Genre im Allgemeinen, und der "Blair Witch"-Reihe im Speziellen, die Luft ausgegangen ist. Befreit vom subtilen Grauen des Überraschungshits von 1999 wurde die Hexe von Blair auch jedweder Originalität beraubt."

FILM.TV Fazit:
Blair Witch bietet kaum neues und den Filmemachern fehlte es beim Drehen an Mut. Statt das Original als Vorbild zu nehmen und neue Wege zu gehen, setzte der Regisseur auf Sicherheit und hat seinen Film mit typischen Horror-Klischees überladen. Dabei zeigt und verrät er leider von Anfang an zu viel, als dass Blair Witch echten Horrorfans Freude machen könnte. Wenn ihr allerdings leicht zu erschrecken seid oder einfach mal wieder einen spaßigen, aber schnell in Vergessenheit geratenden Gruselabend im Kino verbringen wollt, go for it!

AltersempfehlungAb 16
Gesprächswert91%