Hungrige Killertomaten, fliegende Haie, mies gelaunte Ninja-Biker - hier kommt eine gute Nachricht für alle (heimlichen) Trash-Liebhaber unter Euch: Wer auf schlechte Filme steht ist vermutlich gar nicht durchgeknallt, sondern stattdessen sogar überdurchschnittlich gebildet und kulturinteressiert. Zu diesem Schluss kommt jetzt jedenfalls eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik in Frankfurt.
Die billige Aufmachung, die sinnfreien Dialoge, die schlecht gemachten Effekte und furchtbaren Schauspieler - alles Voraussetzungen für einen wahren Trash-Klassiker. Doch obwohl sich viele schlechte Filme großer Beliebtheit erfreuen, stellt sich immer noch zahlreichen Menschen die Frage: Wer sieht sich eigentlich Produktionen wie Sharknado, Phantom Kommando oder Plan 9 from Outer Space an? Und warum tut man sich so etwas freiwillig an? Diesem Phänomen ging Filmwissenschaftler Keyvan Sarkhosh in einer aktuellen Untersuchung auf den Grund und kam dabei zu einem interessanten Ergebnis. Die meistens Fans des gepflegten Trash sind keineswegs geschmacksverirrte Spinner, die nichts Besseres zu tun haben, als sich jeden Schund reinzuziehen, sondern ganz im Gegenteil:
Schlechte Filme werden laut Sarkhosh hauptsächlich von einem kinobegeisterten, gebildeten Publikum konsumiert, das die Billig-Produktionen als willkommene Abwechslung zu verbreiteten Mainstream-Werken sieht. Der Unterhaltungswert liegt für den Zuschauer dabei gerade in der amateurhaften Machart, über die man sich nach dem Filmerlebnis in Foren oder Blogs zum Thema austauscht. Die ironische Auseinandersetzung mit den Werken ist ein zentraler Faktor, der die meisten Fans begeistert.
Von Geschmacksverirrung und Unkultiviertheit kann in Zusammenhang mit Trash-Produktionen also keineswegs die Rede sein. Wenn eure Freunde euch also das nächste Mal fragen, wie man sich diesen Mist freiwillig ansehen kann, habt ihr jetzt die passende Antwort parat: ihr seid intelligent und kulturinteressiert und steht deshalb auf schlechte Filme.