Johannes Kepler: Drehstart für Dokudrama
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Johannes Kepler: Drehstart für Dokudrama

Bild von Tom Stolzenberg
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Johannes Kepler war Querdenker und Universalgelehrter im besten Sinne: genialer Mathematiker, Naturphilosoph, Astrologe, Astronom, Optiker und Erfinder. Sein Leben und Wirken wird jetzt von SWR und BR in Zusammenarbeit mit ARTE in einem 90-minütigen Dokudrama verfilmt; diese Woche begannen die Dreharbeiten. Unterstützt wird das Projekt vom Tschechischen Fernsehen. Die Aufnahmen finden u. a. in Wackershofen und Tübingen statt.

Johannes Kepler: Naturwissenschaftler gegen alle Widerstände Am 27. Dezember 1571 wird er in Weil der Stadt geboren. Es sind unruhige Zeiten, denn die Gegenreformation ist in vollem Gange. Weil Kepler überzeugter Protestant ist und nicht von seinem Glauben lassen will, muss er immer wieder fliehen. Genau so wenig will der Astronom und Mathematiker von seinem Weltbild lassen: Die Erde dreht sich um die Sonne, nicht umgekehrt, so seine Überzeugung - die sowohl bei der katholischen Kirche als auch bei seinen protestantischen Vorgesetzten auf erbitterten Widerstand stößt. Dabei geht es Kepler nur um eines: Er will wissenschaftlich exakt belegen, dass es nichts in der Natur gibt, für das Gott nicht einen genauen Plan hat, den der Mensch verstehen kann. Doch mit seinen Entdeckungen ist er seiner Zeit zu weit voraus. Im Rückblick erscheint es fast wie ein Wunder, dass Kepler - bedroht, verfolgt und angefeindet - die Gesetzmäßigkeiten entdeckt, nach denen sich die Planeten um die Sonne bewegen und damit zu einem der Begründer der modernen Naturwissenschaften wird.

Der Film erzählt die Geschichte des Lebens und Wirkens von Johannes Kepler mit Konzentration auf die wichtigste Phase: seine Zeit in Prag. Das emotionale Dokudrama macht in hochwertig produzierten, dialogischen Spielszenen eine Welt im Umbruch erfahrbar, in der moderne Gedanken neben dem Glauben an Hexen und Horoskope stehen, in der Konflikte zwischen den Konfessionen zu einem schrecklichen Krieg führen und in der ein genialer Geist, der seiner Überzeugung folgt, immer am Rande seiner Existenz steht. Aufwändige CGIs machen die revolutionären Gedanken Keplers nachvollziehbar, Experten ordnen ein und erklären.

Das Team: Das Drehbuch dazu schrieb Susanne Utzt. In der Regie von Christian Twente spielt Christoph Bach ("Dutschke", Tatort, "Finsterwald") die Hauptrolle des Johannes Kepler. Gedreht wird voraussichtlich bis Mitte Juli. Ausstrahlung voraussichtlich 2020 im SWR Fernsehen. In weiteren Rollen stehen u. a Ben Janssen ("Das rote Rad") und Heiko Pinkowski ("Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel") vor der Kamera von Martin Christ. "Johannes Kepler - der Himmelsstürmer" (AT) wird von Gruppe 5 Film GmbH mit SWR und BR in Zusammenarbeit mit ARTE produziert, gefördert von der MFG. Produzenten ist Stefan Schneider, die Redaktion liegt bei Imogen Nabel (SWR).


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Mit Material vonots

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