Kate Beckinsale Exklusiv-Interview zu Underworld Awakening

Bild von Jochen Becker
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Marcus Fliegel: Ich habe Underground Awakening gerade gesehen und der Film liefert genau das was man von der Serie erwartet. Aber er ist auch anders, Selene ist jetzt eine Mutter. Gleichzeitig ist sie härter als jemals zuvor. Fanden sie nicht dass sich das widerspricht ?

Kate Beckinsale: Nein ich denke das passt zusammen. Mutterinstinkte können einen tödlich werden lassen. Bei mir war das zumindest so.

Marcus Fliegel: India Eisley spielt im Film ihre Tochter und macht das großartig. Sie haben sie angeblich schon getroffen, bevor sie für die Rolle ausgesucht wurde….


Kate Beckinsale: Mein Mann hatte mit ein paar Mädchen Auditions gemacht. Und er sagte es gäbe da eine, die ich wohl mögen würde und die er gut fand. Dann gingen wir mit meiner Tochter in einen Buchladen und ich sah dieses Mädchen, dass mir als 17-Jährige sehr ähnlich sah. Ich sagte: “Guck mal, die sieht aus wie ne kleine Ausgabe von mir, frag sie mal ob sie Schauspielerin ist” und er sagte “Oh Gott, dass ist das Mädchen, dass mir so gut gefiel. Es fühlte sich wie ein sehr glücklicher Zufall an.”

Marcus Fliegel: Das Underworld-Franchise ist in gewisser Weise ein Kind von ihnen und ihrem Ehemann. Wie fühlt es sich an, wenn es in andere Hände gibt, weil nun zwei neue Regisseure an Bord sind ?


Kate Beckinsale: Ich habe mir anfangs Sorgen gemacht, weil es unser Familienunternehmen war. Mein Mann war aber auch diesmal sehr eingebunden, er schrieb Teile des Films, er hat produziert und war sehr präsent während der Entstehung. Aber ich habe die Regisseure
vor dem Start getroffen und sie sind zauberhaft und völlig anders als mein Ehemann. Es ist nicht so als hätten sie ihn mit einem anderen dunkelhaarigen Regisseur ersetzt, sondern mit zwei Schweden. Es war so anders, dass es sogar ein bißchen ablenkte. So habe ich Len gar nicht so sehr vermisst.

Marcus Fliegel: Ich stelle mir vor, wenn man als Schauspieler zwischen zwei Regisseuren steht ist es als ob man mit den Eltern verhandelt. Wenn die Mutter nicht zustimmt, geht man zum Vater.


Kate Beckinsale: Ich habe mich gefragt, ob´s so sein würde, aber sie sind da sehr strikt. An einem Tag führt immer nur einer Regie, und der andere sagt gerade noch “Hallo” aber sonst sieht er dich nicht an, als ob er nicht da wäre. Und am nächsten Tag tauschen sie. So entsteht eine Hemmschwelle, dass man nicht zu dem einen geht und sagt “Der andere mochte es nicht, aber dir gefällt das doch bestimmt.”

Marcus Fliegel: Der erste Underworld-Film hat rund 20 Millionen Dolalr gekostet, bei neuen ist das Budget mehr als dreimal so hoch. Ist das spürbar am Set ?

Kate Beckinsale: Die Actionszenen sind länger und viel komplizierter. Beim ersten Film musste ich vier oder fünf schwierige Dinge lernen und diesmal hatte ich nonstop Panik, dass ich es nicht hinkriege. Wir haben definitiv die Schrauben angezogen, was die Länge und Komplexität der Actionszenen angeht.

Marcus Fliegel: In meinen Augen stellen sie die Ehre und den Schrecken der Vampire wieder her, die in den letzten Jahren unter den Twilight-Filmen etwas gelitten haben. Sehen sie das auch so ?

Kate Beckinsale: Meine Tochter liebt die Twilight-Filme und ihr Vater (Martin Sheen) spielt darin mit. Darum halten wir bei uns zu Hause bei Serien in Ehren. Aber wir waren zuerst da, was Kombination von Vampire und Werwölfen angeht. Darum macht es mir nicht aus, dass wir die ältere und brutaleren sind.

Marcus Fliegel: Wo wir gerade von Filmreihen sprechen, Underworld Awakening erinnerte mich auch ein bisschen an die “Resident-Evil”-Filme. Es gibt ja nicht so viele weibliche Actionheldinnen und Milla Jovovic ist eine, ebenso wie sie. Sehen sie sich in einem Konkurrenzkampf ?

Kate Beckinsale: Nein , ich habe die Filme ehrlich gesagt noch nie gesehen. Aber ich habe gehört, dass Leute sie vergleichen. Und sie ist auch noch mit ihrem Regisseur verheiratet. Es gibt also Ähnlichkeiten. In ihrem letzten Film trägt Milla auch noch ein Kostüm, dass meinem sehr ähnelt. Die Ähnlichkeiten habe ich aber nur im Trailer beobachtet.

Marcus Fliegel: Sie drehen auch viele andere Filme wie Dramen, ihre Karriere begann mit einem Shakespeare-Film von Kenneth Branagh. Machen sie sich keine Sorgen, dass sie durch den Erfolg von Underworld in ihren Rollen festgelegt werden, dass sie von Regisseuren nicht besetzt werden, weil die denken “ach das ist doch diese Vampirin”.

Kate Beckinsale: Es ist schon witzig, denn einer der Gründe warum ich überhaupt bei Underworld mitgemacht habe war die Angst, ich könnte immer auf zerbrechliche englische Ladies festgelegt werden. Das war damals ein Experiment, denn ich wusste nicht ob ich sowas spielen könnte. Dann schlug es mehr ein als ich erwartet hatte. Es war schon witzig, dass die Leute nach Underworld sagten: Oh, die ist aber ziemlich hart”, denn davor hieß es: “oh die ist aber ziemlich sanft”. . Ich finde es cool, dass man so mit der Wahrnehmung der Menschen spielen kann. Und ich bin froh, dass ich immer unterschiedliche Dinge machen konnte, denn das wollte ich als ich anfing. Ich fühle mich wirklich glücklich.


Zwischen sich und Mila Jovovich sieht sie keine Konkurrenz und eigentlich hatte sie nie mit einem solchen Erfolg der Vampirserie gerechnet. Marcus Fliegel hat Kate Beckinsale exklusiv zu einem Interview getroffen, hier seht ihr das ganze Gespräch in voller Länge.

Mit Material vonSony Pictures

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