Unfallerfahrungen eines jungen Autofahrers
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Unfallerfahrungen eines jungen Autofahrers

Bild von Jochen Becker
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Er hatte Glück im Unglück: Marco Lietzenmayer aus Gründau kam im September letzten Jahres mit seinem Auto von der Straße ab und prallte mit voller Wucht gegen einen Baum. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er mit dem Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik geflogen wurde. "Ich dachte, ich müsse sterben", sagt der 19-Jährige heute. Aber er hat aus seiner Geschichte gelernt und nach eigenen Angaben seinen Fahrstil anschließend grundlegend geändert. Am Unfalltag hatte Marco nach einem gewonnenen Fußballspiel im Auto laute Musik gehört und war unaufmerksam. "Jetzt fahre ich viel konzentrierter und lasse mich nicht mehr ablenken". Wie brutal ihn der Unfall verändert hat, das schilder Marco im Video direkt unter diesem Text.

"Herr Lietzenmayer hat glücklicher Weise keine bleibenden körperlichen Schäden davongetragen", sagte Polizeipräsident Roland Ullmann zu diesem Fall und ergänzt: "positiver Weise ging im vergangenen Jahr die Unfallzahl der jungen Fahrer um 159 zurück, allerdings haben die jungen Beteiligten mehr als jeden zweiten Unfall selbst verursacht."

Zur Gruppe "Junge Fahrer" zählen Frauen und Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren. Auf den Straßen des Polizeipräsidiums Südosthessen waren die "Jungen Fahrer" an 2.648 Unfällen beteiligt (2016: 2.807); dies entspricht einem Anteil von 18,59 Prozent an der Gesamtunfallzahl. Zwei Menschen starben, 69 wurden schwer und 494 leicht verletzt (2016: zwei Tote, 79 schwer und 529 leicht Verletzte).

Seit dem Jahr 2013 sank die Verursacherquote der jungen Fahrer und erreichte in 2017 den niedrigsten Stand der letzten fünf Jahre. Verschuldeten die 18- bis 24-Jährigen in 2013 noch 1.603 der Unfälle, waren es im vergangenen Jahr insgesamt 1.432.

Der Leiter der Abteilung Einsatz, Claus Spinnler, erläuterte: "Trotz der positiven Entwicklung sowohl bei der Unfallzahl als auch der Verursacherquote behalten wir diese Altersgruppe weiterhin im Blick. Denn die Hauptunfallursachen im Jahr 2017 waren die nicht angepasste Geschwindigkeit und das Fahren unter Alkohol und Drogeneinfluss."

"Hier setzten wir wie auch im vergangenen Jahr auf Prävention vor Repression", betonten Ullmann und Spinnler und ergänzten: "wir sprechen die jungen Leute sowohl auf Informationsveranstaltungen an weiterführenden Schulen als auch bei gezielten Verkehrskontrollen direkt auf die Themen Alkohol, Drogen und zu schnellem Fahren an." Des Weiteren wird es im laufenden Jahr - ähnlich des Beitrages in der Themenwoche - weitere Posts für die jungen Verkehrsteilnehmer in den sozialen Medien geben. Zudem führen versierte Polizeibeamte regelmäßig Fahrlehrerbeschulungen zum Thema Alkohol und Drogen durch. Nach Ansicht von Ullmann und Spinnler hat sich darüber hinaus das "begleitende Fahren ab 17 Jahren" bewährt.

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Mit Material vonots

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